Im Rausch der Geschwindigkeit

Von Anika Göckeritz (12. Kl.)
Gastredakteurin der Schülerzeitung InVitrO – Die Schülerzeitung im Schaukasten
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„Ich kann ein Auto organisieren, wenn du willst. Das wär richtig cool. Irgendwo mit dir hinfahren, wo’s schöner ist.“ Wesley ist kriminell, nimmt Drogen, wohnt bei Pflegeeltern. Er wurde von seinem Vater verprügelt. Elin kommt aus wohlhabendem, sorgendem Elternhaus. Elin liebt Wesley. Wesley liebt Elin. Beide glauben sich zu lieben. Elin flüchtet deshalb in Wesleys angebliche „Freiheit“, indem sie vorgibt auch von ihrem Vater geschlagen zu werden. Sie trinken Wodka, klauen Autos.

Rhys liebt Elin. Hoffnungslos. Sorgenvoll beobachtet ihr Klassenkamerad die Beziehung zu Wesley.
Die drei 16jährigen Teenager befinden sich in der hoch komplizierten Phase der Selbstbestimmung, auch Pubertät genannt. Sie suchen nach Grenzerfahrung, Spaß und Abwechslung.

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„Crash“ heißt das neue Jugendstück an den Uckermärkischen Bühnen Schwedt, dessen Premiere am Mittwochabend, den 30. September, stattfand. Es ist wirklich ein wahrer „Zusammenstoß“ von bescheidenem, aber punktgenauem Bühnenbild und  authentischer schauspielerischer Leistung, denn Claire Varga, Peter – Benjamin Eichhorn und Stefan Bräuler überzeugen in ihren Rollen als pubertäre Teenager. Die treffenden, amüsanten Dialoge der englischen Autorin Sera Moore Williams werden von Darstellern und Regisseur Wolfram Scheller angenehm und genau umgesetzt.
„Crash“ geht unter die Haut, ist dramatisch mitreißend bis zum Schluss und stellt sehr durchdringend die Probleme und Beweggründe der Jugendlichen dar. Denn wer kennt sie nicht, die vielen Auseinandersetzungen mit Eltern und Geschwistern, Gemütsschwankungen und die große Suche nach dem Selbst? Eins ist klar, der wahre „Rausch der Geschwindigkeit“ bleibt die Jugend. Berauschend schön, viel zu schnell vorbei und viel zu kostbar um verschwendet zu werden.
Also das Fazit: wirklich sehr sehenswert und einer von vielen Gründen unbedingt mal wieder ins Theater zu gehen, auch für diejenigen, die die Pubertät schon hinter sich gelassen haben.
P.S. Für alle, die nächsten Vorstellungen des Stückes wissen wollen, hier der Link:
http://www.theater-schwedt.de/idx/info/1141/

2 thoughts on “Im Rausch der Geschwindigkeit

  1. Ich finde dieses Stück wirklich interessant, vielleicht sollte man wirklich mal wieder in das Theater gehen!

  2. Vielen Dank für den Artikel, er macht Lust auf mehr ohne zu viel zu verraten.
    Theater ich komme!

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