Eine Aktion mit Erfolg!

Sechster Artikel der Reihe “InVitrO: Unveröffentlichtes 2010″  

Von Maxi Sommerschuh (damals Kl. 9/1, inzwischen Kl. 10/1)
Redakteurin der Schülerzeitung InVitrO – Die Schülerzeitung im Schaukasten und im Internet
Bilderlink zum Picasa-Spendenaktions-Album: Spendenaktion Hilfe für Haiti
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200 000 Tote, viele Verletzte, die nicht medizinisch versorgt werden können, über 500 000 Obdachlose: die Medien sind voll von Meldungen über das schreckliche Erdbeben, das Haiti am 12. Januar 2010 um 12.53 in Schutt und Asche legte. Eine Sekunde lang dauerte die Katastrophe, eine Schreckenssekunde, die über 200 000 Menschen das Leben kostete. Den Menschen, die mit viel Glück überlebten, bleibt nichts. Sie haben kein Trinkwasser, sie haben kein Dach über dem Kopf und sie müssen schrecklichen Hunger leiden.

Die Mittel, Haiti wieder aufzubauen, hat das Land selbst nicht, denn Haiti zählte auch schon vor dieser schrecklichen Katastrophe zu einem der ärmsten Länder der Welt. Haiti ist nun vollkommen auf  die Hilfe von Außen angewiesen. Überall wurde zum Spenden aufgerufen und viele Menschen nutzten die Möglichkeiten, die ihnen geboten werden, um den Wiederaufbau Haitis zu unterstützen. 

Die Spendendosen waren unsere wichtigsten Utensilien und sollten auch dementsprechend aussehen.

Da konnten wir von der Schülerzeitung „InVitrO- Die Schülerzeitung im Schaukasten und im Internet“ natürlich nicht tatenlos zusehen. Wir planten ebenfalls eine Spendenaktion. Bei der Planung kamen wir zu der Überzeugung, dass die Methode, Geld auf ein Konto zu überweisen oder per SMS zu spenden natürlich sehr effektiv ist, es jedoch noch wirksamer wäre, die Menschen direkt anzusprechen und um eine Spende zu bitten. Der Plan war gefasst und unsere Arbeit begann, denn nun musste es schnell gehen. Die Menschen in Haiti benötigten unsere Hilfe so bald wie möglich. 

Also setzten sich Mitglieder unserer Redaktion mit noch ein paar engagierten Schülern, die unserem Aufruf gefolgt waren, zusammen und besprachen alle notwendigen Pläne. Wir überlegten, wie die Spendendosen zu gestalten und durch Plomben zu sichern sind und wie wir uns als autorisierte Sammler ausweisen können. Nach mehreren Stunden ununterbrochener Arbeit war alles organisiert.  Dabei übten wir in Rollenspielen auch Gespächsvarianten ein, um die Menschen auf angemessene Art und Weise ansprechen zu können. Einen Tag später konnten wir dann mit unseren Spendendosen und Sammlerausweisen mit unserer Straßensammelaktion beginnen.

Mehr als 5 Stunden dauerte es, bis alle Einzelheiten unserer Aktion geklärt waren. Ganz besonders ging es um das Bekleben und Verplomben der Büchsen. Von links nach rechts: W. Rall (Religionslehrer), Sophie Grammbauer, Robin Villain, Laura Promehl, Alexander Rösnick.

So liefen wir also durch Angermünde und baten Passanten um Spenden. Anders als erwartet, bekamen wir sogar Einiges zusammen. Die Angermünder schienen sehr spendenfreundlich zu sein. Natürlich kostete es auch ziemliche Überwindung, bei knapp -18°C durch die Straßen von Angermünde zu laufen und fremde Menschen um Geld zu bitten. Doch nachdem wir ein paar Passanten angesprochen hatten, fiel uns das Spendensammeln schon viel leichter. So trafen sich einige von uns dann auch in der Winterferienwoche, um die Aktion fortzusetzen.

Beim Spendensammeln waren wir immer zu zweit oder zu dritt unterwegs. Hier seht ihr David Schubert und Sophie Grammbauer.

An den insgesamt 3 Tagen, an denen wir unsere Spendenaktion durchführten, haben wir über 700 € eingenommen. Nach Beendigung unserer Straßensammelaktion beschlossen wir, die Spendendosen für einige Wochen in den Geschäften von Angermünde zu verteilen.

Bei einem erneuten Treffen unserer Redaktion und dem damit verbundenen Abschluss unserer Spendenaktion stellte sich heraus, dass wir mit den Dosen in den Geschäften noch einmal über 500 € eingenommen haben. Gemeinsam zahlten wir das Geld bei der Sparkasse ein. Insgesamt brachte unsere Spendenaktionüber 1300 €  für Haiti ein.

Beim Auszählen Anfang April (von links nach rechts): Alexander Rösnick, Laura Promehl, Robin Villain, David Schubert, Mirjam, Maxi Sommerschuh

Alle unsere Spenden gingen an die Diakonie Katastrophenhilfe, die vom Deutschen Institut für soziale Fragen geprüft wurde und das zertifizierte Spendensiegel erhielt. So können wir sicher sein, dass unser Geld auch direkt in Haiti ankommt. Wir hoffen, dass den Menschen in diesem armen Land damit geholfen werden kann.

Wir bedanken uns bei allen Spenderinnen und Spendern, ohne die dieser Betrag nicht zustande gekommen wäre. Es war für uns auch toll zu sehen, mit welcher Selbstverständlichkeit viele Angermünder Geschäftsleute sich bereit erklärten, die Spendendosen für mehrere Wochen auf ihre Ladentheken zu stellen. Danke! Im Picasa-Album seht ihr einige der beteiligten Geschäfte.

Bilderlink zum Picasa- Spendenaktions-Album: Spendenaktion Hilfe für Haiti

3 thoughts on “Eine Aktion mit Erfolg!

  1. Ja ich hätte auch nicht gedacht, dass wir so viel Geld zusammenbekommen. Unser Geld wurde ja zum Glück direkt an eine Organisation gesendet, die sich in Haiti befindet. Letztens habe ich gelesen, dass es in Haiti selbst heute noch nicht viel anders aussieht als direkt nach dem Erdbeben. Die Menschen leben immer noch in Zeltlagern ohne sanitäre Anlagen und Wasseranschluss. Dadurch verbreiten sich natürlich schnell Krankheiten. Das Problem ist einerseits, dass das Geld nicht ausgegeben werden kann, ohne dass die Regierung Pläne macht, wofür. Andererseits gibt es natürlich Gelder, aber die Menschen dort wissen gar nicht, was sie damit anfangen sollen. Es werden Leute gebraucht, die ihnen zum Beispiel zeigen, wie man Häuser baut. Außerdem soll Deutschland 55 Millionen Dollar versprochen haben. Davon sei aber angeblich noch nicht allzu viel angekommen. Das finde ich wirklich schade.

  2. Immer wenn es um Geld geht, sind Regierungen und kommerzielle Organisationen doch immer geizig. Ich bezweifle, dass Deutschland die versprochenen 55 Millionen Euro komplett gezahlt hat.
    Das weit größere Problem, welches ich sehe, ist die Verteilung und die Verwaltung der Hilfsgüter, sei es Geld oder Lebensmittel. Haiti ist schon vorher eines der ärmsten Länder der Welt gewesen – sie haben genug andere Verwendung als ihrer Bevölkerung zu helfen.
    Außerdem denke ich dass es auch viele schwarze Schafe unter den ‚Hilfsorganisationen‘ gibt, da die fast niemand kontrolliert und es einfach nicht auffällt, wenn Geld veruntreut wird. Dann ist es ein Geschäft mit dem Mitleid und der Gutgläubigkeit der Menschen. Diese Organisationen sollten transparent sein, Beweise liefern, dass das ganze Geld ankommt.
    Eine sehr tolle Aktion von euch! Auch dass ihr eine Organisation gewählt habt, die staatlich überprüft wurde. Alles andere hat meiner Meinung nach keinen Wert.
    Unsere Schule nimmt jedes Jahr an der Aktion Tagwerk teil, wo auch immer große Summen für Spenden zusammen kommen.
    Grüße, Max
    P.S: Maxi, erinnerst du dich an mich? 🙂

  3. Ach du meine Güte, das gibt es ja nicht. Was verschlägt dich denn auf unsere Schulhomepage?
    Aber was Haiti betrifft, bin ich ganz deiner Meinung. Es ist ein fieses Geschäft mit dem Vertrauen und der Großzügigkeit der Menschen. Ein großes Problem ist außerdem, dass Haiti sich nicht selbst helfen kann – und wenn es noch so viel Geld bekäme.
    P.S. Ich schreibe dir mal lieber eine Mail;)

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