Themenabend „Chatten, surfen, mailen – Unsere Kinder und das Internet“

Von Silke Treichel (Elternsprecherin der Klasse 8/2)
Gastredakteurin bei InVitrO – Die Schülerzeitung im Schaukasten und im Internet
Fotos: Wolfgang Rall
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Instant Messenger, Web 2.0, Jappy – als sogenannter „Digital Immigrant“ waren mir diese Begriffe bis zum Themenabend „Chatten, surfen, mailen – Unsere Kinder und das Internet“ am Mittwoch, den 02.03.2011, unbekannt.
Das ist auch kein Wunder, gehöre ich doch zu der Generation der vor 1980 Geborenen. Wir sind nicht mit den neuen Medien aufgewachsen, sondern müssen uns erst alles mehr oder weniger mühsam aneignen. Im Gegensatz zu den Schülern, die alle – da nach 1980 geboren – zu den sogenannten „Digital Natives“ gehören. Sie sind von Kindesbeinen an quasi in die digitale Welt hineingewachsen und kennen sich hier vielfach besser aus als die meisten Eltern. Davon konnten sich die Teilnehmer selbst überzeugen. Die beiden anwesenden Schüler, Lorenz Vögel (13. Kl.) und Manuel Hartmann (Q 2), glänzten mit Erläuterungen zu Fachbegriffen, wo wir Eltern passen mussten.

Zum Themenabend waren Eltern der 7. und 8. Klassen eingeladen. Referentin war Frau Katrin Temblowski vom Jugendamt Prenzlau.

Was in meiner Schulzeit nicht möglich war, ist heute möglich: Mal schnell eben dem Freund die Bilder von der letzten Party über Jappy schicken, damit auch er sie hat. Früher hieß das, erst den Film entwickeln zu lassen, die Fotos zur Auswahl vorzulegen und dann nachzubestellen. Ebenso ist es heute zum Beispiel auch möglich, mal schnell die aktuellen Neuigkeiten über facebook rüberzuschicken statt wie früher auf das Wiedersehen und den Austausch in der Schule warten zu müssen.
 Es ist aber auch noch Anderes möglich:
– Im Chat kann man unzählige Leute kennenlernen. Aber ist der 15-jährige coole Chatpartner auch wirklich der, für den er sich ausgibt? Es gibt genügend Personen, die es nur darauf abgesehen haben, die Telefonnummer des Chatpartners zu bekommen und diesen dann mit zudringlichen Bildern oder Anrufen rund um die Uhr zu belästigen. Bekommt die Person zudem noch die Adresse und ein paar Bilder geliefert, kann sie den Chatpartner geradezu vor der Haustür abfangen. Tipp: Wer im Chat von aufdringlichen Personen belästigt wird, sollte dies der Community melden, die Person wird dann gesperrt.
– Mancher findet es lustig, z. B. heimlich auf einer Party Mitschüler in ausgelassener Stimmung zu filmen. Der Gefilmte sieht sich dann auf einmal in einem Video auf YouTube wieder, das die ganze Welt anschauen kann und findet das überhaupt nicht lustig. Zudem ist es verboten, Bilder oder Filme ohne Zustimmung der fotografierten oder gefilmten Person online zu stellen.
Das Interesse an den Informationsmaterialien zu diesem Thema war groß.

Die Anonymität, in der wir uns im Internet bewegen, ist nur scheinbar anonym. Längst beschäftigen viele Firmen Mitarbeiter, die Bewerber für ausgeschriebene Jobs dahingehend prüfen, ob sie im Internet durch irgendwelche Bilder oder Kontakte negativ auffallen oder in der Vergangenheit aufgefallen sind. Denn das Internet vergisst nichts.
Deshalb der Appell an alle: Klickt safe! Und überlegt Euch genau, was Ihr über Euch oder andere ins Netz stellt und von Euch preisgebt.

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