Des Frosches Bärenherz

Rezensionen vom 19. Schultheaterfest (Teil 3)
Von Lorenz Vögel (Abitur am Einstein-Gymnasium im Sommer 2011)
Gastredakteur bei InVitrO – Die Schülerzeitung im Schaukasten und im Internet
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Wenn zwei Prinzen sich lieben und heiraten, der Frosch „Mann, jetzt küss mich doch einfach!“ zur Prinzessin sagt und zum Schluss alle zusammen singen, dann sind die Bärenherzen auf der Bühne. Jahr für Jahr bringt die Theatergruppe der Lebenshilfe Schwedt unter dem Motto „Ohne Macke ist kacke“ ein neues Stück auf die Bühne. Für mich ist das immer wieder ein Höhepunkt.
Diesmal präsentierten sie den „Froschkönig, neu verquakt“. Mit frischen Charakteren und kunterbuntem Bühnenbild unterhielten die neun Akteure eine gute Stunde. Was die Gebrüder Grimm angefangen haben, wurde herrlich erweitert und in die Moderne übertragen. Schwule Prinzen und Frösche im Rollstuhl, aber trotzdem alles ganz normal. Dazu eine Kulisse, die aus vier bisherigen Bärenherz-Produktionen zusammengestückelt wurde, und immer erfahrenere Schauspieler. Der Spaß und Elan auf der Bühne war ansteckend, führte zu langem Applaus und später sogar zu Autogrammwünschen.

Karola Ebert, die als ehrenamtliche Leiterin der Gruppe viel Zeit investiert, verriet am KriTisch, dass die Arbeit viel aus Bildern und ständiger Wiederholung bestehe. Viele Mitglieder der Gruppe können nicht lesen, dafür würde um so mehr auswendig gelernt und über das Lampenfieber hinweg improvisiert. An Themen mangelt es der Gruppe nicht, und daher hoffe ich sehr, dass wir die Bärenherzen auch im nächsten Jahr wieder begrüßen dürfen.
„Wenn es dem Publikum Spaß gemacht hat, dann haben wir alles erreicht“ sagt Karola zum Abschluss und kann damit stolz behaupten, alles richtig gemacht zu haben.

Mit freundlicher Genehmigung der Uckermärkischen Bühnen Schwedt

 
(Erstveröffentlichung des Textes und der Fotos in der Online-Zeitung “Sonnensegel” vom 12.06.2012)

1 thought on “Des Frosches Bärenherz

  1. Toll, was die Akteure trotz ihrer Handicaps dort auf die Beine gestellt haben. Das verdient wirklich höchsten Respekt!

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