Text/Fotos: Janet Baumgart (Kl. 10/2)
Redakteurin bei InVitrO – Die Schülerzeitung im Schaukasten und im Internet
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Der Preis für besondere Beiträge zur Entwicklung einer gewaltfreien, toleranten und weltoffenen Stadt Angermünde wurde in diesem Jahr erneut am 16. November, dem Internationalen Tag der Toleranz, verliehen.
Nadine-Penelope Drawe eröffnete um 18:00 Uhr die Veranstaltung mit einem kleinen Instrumentalstück auf der Gitarre. Frederik Bewer, Bürgermeister der Stadt Angermünde und Wolfgang Rall, Religionslehrer am Einstein-Gymnasium, eröffneten daraufhin die Elle mit ein paar Worten.
Wolfgang Rall betonte: „Die Angermünder Elle ist nicht, wie viele denken, nur ein Toleranzpreis, sondern viel mehr! Es geht nicht nur ums Gewinnen. Jede Nominierung ist sehr viel wert!“
Die Elle sei anders als andere Preisverleihungen, sie sei eine Wertschätzung des Zusammenlebens, sagte Jes Möller Präsident des Verfassungsgerichtes des Landes Brandenburg. Es ginge nicht nur darum, was einem nicht gefalle, sondern hier solle auch betont werden, was einem gefalle.
Clara Mehnert (Einstein-Gymnasium Angermünde) sang daraufhin „Das Land , in dem ich leben will“ und wurde dazu von Matthias Mehnert mit dem E-Piano begleitet. Sie überzeugte das Publikum nicht nur mit ihrer Stimme, sondern auch mit dem beeindruckenden Text von Bodo Wartke.
Danach begann dann auch schon die Vorstellung und die Auszeichnung der Nominierten.
Die erste Nominierte war Melanie Stodtmeister. Sie wurde von Sigrid Korepkat, Leiterin der Asylunterkunft in Angermünde, vorgestellt.
Melanie Stodtmeister ist die Vorsitzende des Tierparkvereins und sorgt dort dafür, dass der Tierpark ein Lern- und Erholungsort für alle ist und bleibt. Aber nicht nur im Tierpark ist sie aktiv, sondern seit 2016 engagiert sich Frau Stodtmeister auch in der Flüchtlingsarbeit. Sie arbeitet uneigennützig als Patin für zwei tschetschenische Familien. Eine Familie war an diesem Abend auch anwesend. Außerdem dolmetscht Frau Stodtmeister für russisch sprechende Menschen, die noch nicht in unserer Sprache sicher sind. Sie schenkt diesen Menschen nicht nur Zeit, sondern auch ihre Freundschaft. Frau Korepkat merkte an, dass mit Herz und Engagement für andere es möglich ist, die Welt ein wenig besser zu machen.
Im Folgenden stellte Suzan Gürenci One Billion Rising vor. One Billion Rising Angermünde ist eine Projektgruppe, welche durch die Vorbereitung des gleichnamigen Aktionstages am 14. Februar 2016 und 2017 auf dem Angermünder Marktplatz das Erscheinungsbild unserer Stadt in vieler Hinsicht positiv veränderte. One Billion Rising (Eine Milliarde erhebt sich) richtet sich gegen Gewalt, Gewalt gegen Frauen und Kinder. Suzan Gürenci wies darauf hin, dass am 14. Februar 2018 wieder auf dem Marktplatz aus Protest getanzt werden wird.
Marek Herold (Freie Grundschule Angermünde) spielte dann ein Menuett von Christian Petzold, welches für ein kurzes Schweigen im Saal sorgte.
Dann stellte Wolfgang Rall die dritte Nominierte vor: Frau Palow, die sich in überdurchschnittlicher Art und Weise in der Hilfe für Geflüchtete engagiert. Seit der Eröffnung des ersten Asylbewerberheims im Januar 2015 in der Angermünder Richtstraße sei Frau Palow in vielen verschiedenen Bereichen der Flüchtlingshilfe aktiv. „Wer einem Menschen hilft, hilft der ganzen Welt“, sagte Wolfgang Rall.
Christian Radloff stellte dann die letzten Nominierten vor. Es war eine Gruppe, die sich zur Bundestagswahl 2017 äußerst aktiv engagierte. Die Gruppe Storch Heinar hängte, egal bei welchem Wetter, ihre Plakate in Angermünde und einigen Ortsteilen auf. Das Bündnis warnte mit dieser Aktion vor der Gefahr von Rechts und machte einige Bürger nachdenklich.
Anschließend spielte Richard Zimmermann auf der Trompete „Heal the World“ von Michael Jackson.
Frederik Bewer gab nun bekannt, wer die Angermünder Elle 2017 erhält. Der Preisträger 2017 ist One Billion Rising. In seiner Laudatio zitierte der Bürgermeister seine Großmutter, die oft sagte ,,Nicht gemeckert ist genug gelobt“. Er wolle es jedoch in seiner Rede anders halten und würdigte die Preisträger mit wertschätzenden Worten. Dabei machte er noch einmal darauf aufmerksam, dass jeder Nominierte ein Gewinner sei.
Nadine spielte dann ,,Hallelujah“ von Leonard Cohen auf ihrer Gitarre und beeindruckte alle mit ihrer Stimme.