Leinen los und setzt die Segel, wir entdecken Holland!

Wie auf heißen Kohlen setzten wir uns am Sonntag, um 23:00 Uhr in Angermünde in den
Bus nach Holland. Durch unsere große Vorfreude war es fast unmöglich auf der
zehnstündigen Nachtfahrt zum Schlaf zu kommen, was uns leider nach unserer Ankunft in
Enkhuizen etwas zum Verhängnis wurde. Doch wir machten das Beste draus. Angekommen
im Hafen, haben wir erstmal unser Gepäck auf die Schiffe verladen, doch bevor wir auf hohe
See fuhren, besuchten wir zunächst das Zuiderzee Outdoor Museum vor Ort. Neben der
Geschichte des Dorfes am Zuiderzee wurden hier traditionelle Handwerke, wie
Segelmachereien, Fischfangstationen und Räucheröfen, sowie Käselager vorgeführt, um den
Besuchern einen lebendigen Eindruck von der Vergangenheit zu zeigen. Um nicht planlos
durch das Museum zu wandern, waren mehrere Schüler auf einen individuellen Rundgang
mit kleinen Vorträgen vorbereitet und führten uns so in kleineren Gruppen durch das „Dorf“.
Anschließend besorgten wir in einem Supermarkt noch die nötige Verpflegung für unsere
Reise und danach ging es für uns schon auf hohe See.
Angeleitet von Skipper und Maat lernten wir zügig die nötigen seemännischen Handgriffe,
um beim Segeln kräftig mitanpacken zu können (und ja, jeder musste mithelfen). Etwas
ausgepowert von dem ersten Tag kamen wir dann schließlich abends in Urk an und genossen
einen wunderschönen Sonnenuntergang im Hafen, mit selbst gekochter Spaghetti
Carbonara.

Am nächsten Morgen, nach unserem Frühstück um 08:30, ging es für uns schon wieder zeitig
an Deck und wir segelten weiter nach Volendam. Da wir wunderbares Wetter hatten und der
Wind nach wenigen Stunden leider verschwand, hielten wir mitten auf dem Markermeer an
und sprangen vom Boot ins kühle Wasser, was sogar für Skipper und Maat eine Erfrischung,
und natürlich ein riesengroßer Spaß war. Nach der Ankunft um 17:00 Uhr im nächsten
Hafen, hatten wir Freizeit an Land und konnten die bezaubernde Stadt Volendam entdecken.
Enge Gassen mit vielen Brücken und kleinen Gärten vor den Häusern begeisterten uns. Nach
Abendbrot an Board ließen wir den Abend in einer kleinen Bar mit Kartenspielen ausklingen.

Am Mittwoch stand für uns Amsterdam auf dem Plan, doch da das Wetter bedauerlicherweise nicht ganz mitmachte, konnten wir dort nicht mit unserem Segelschiff im Hafen anlegen. Stattdessen fuhren wir mit Bus und Metro in die Stadt, und unser Skipper und Maat fuhren unser Boot mit Motor in den nächsten Hafen, nach Monnickendam. Um Amsterdam gründlich zu erkunden, fuhren wir schon früh los und wurden vor Ort dann
von der anderen Hälfte der Schüler, wieder in kleinen Gruppen herumgeführt. Sie suchten
sich im Vorfeld selbstständig ein paar der wichtigsten Sehenswürdigkeiten raus und
erzählten uns dazu noch viel zur Geschichte und Kultur in Amsterdam. Um wirklich alles
Sehenswürdige aus der Stadt mitzunehmen, machten wir noch gemeinsam eine
Kanalrundfahrt durch die multikulturelle Stadt. Anschließend durften wir dann bis 20:00 Uhr
die Stadt auf eigenen Füßen erkunden. Wer danach immer noch Lust hatte etwas zu erleben,
konnte mit Herrn Kühn eine kleine abenteuerliche Führung durch das Rotlichtviertel und
andere aufregende Gassen mitmachen. Da wir das Glück hatten, dass zu dem Zeitpunkt auch
noch Niederlande im Halbfinale gegen England spielte, genossen wir einen spannenden
Abend in einem kleinen Restaurant mit emotionaler Stimmung.

Nach diesem erlebnisreichen Tag ging es für uns am Donnerstag weiter nach Hoorn, eine
charmante malerische Stadt mit historischer Architektur, direkt am IJsselmeer. Hier erkundeten wir die Altstadt mit idyllischen Einkaufsstraßen und einem sonnigen Marktplatz. Nach Bratwurst und Bratkartoffeln an Board gingen wir wieder gemeinsam in ein kleines
Restaurant und genossen unseren letzten Abend mit wunderbarem Ausblick aufs Meer und
tollen Gesprächen.

Nach unserer letzten Segelfahrt im Regenwetter, welches unsere melancholische Stimmung
perfekt widerspiegelte, kamen wir am Freitag wieder in Enkhuizen an. Mit gepackten
Taschen verließen wir unser Schiff und fuhren nachmittags mit dem Bus wieder zurück.

Auf der Heimfahrt wurde uns allen bewusst, dass dieser Segeltörn uns so viele unfassbare
Erinnerungen und aufregende Tage beschert hat, für die wir unglaublich dankbar sind, sie
erlebt zu haben. Vor allem haben wir gemerkt, wie unsere Gruppe durch diese intensive
Woche noch einmal mehr zusammengerückt ist (wofür wahrscheinlich auch die kleinen
Kajüten verantwortlich waren haha).

Abschließend möchten wir uns bei unseren Begleitern Frau und Herrn Prill, sowie Herrn
Kühn dafür bedanken, dass Sie uns diese unvergessliche Reise ermöglicht und so toll
organisiert haben.

Luise Muchow, 11.2

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