Neuer Glanz! Achtung Stolpergefahr!

Text: Luca Wittig (Kl. 7/3)
Gastredakteur bei InVitrO – Die Schülerzeitung im Schaukasten und im Internet
Fotos: Ben Schneider (Oktober 2014) und Wolfgang Rall (Mai 2016)
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Am Montag, den 30.05.2016 sind wir, die Religionsgruppe der Klasse 7/3 mit unserem Lehrer Herrn Rall, zu einem der zwei Orte mit Stolpersteinen in Angermünde gelaufen.
Stolpersteine sind in diesem Zusammenhang keine Steine, bei denen man mit den Füßen stolpert, sondern mit den Augen. Die Idee, Stolpersteine zu verlegen, stammt von dem Künstler Gunter Demnig.
 

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Gunter Demnig am Tag der Verlegung der Stolpersteine in Angermünde in der Schwedter Straße im Oktober 2014.

 
Er hat schon mehr als 50.000 solcher Gedenksteine verlegt. Sie sollen an die Schicksale der Menschen erinnern, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet oder vertrieben wurden. Sie sind aus Messing hergestellt und im Boden verlegt.
Von der Schule aus gingen wir mit Putzmittel und Putzlappen ausgestattet zur Schwedter Str. 2 in Angermünde. Herr Rall berichtete von der jüdischen Familie Freundlich, die dort gelebt hat. Der Sohn der Familie, Siegesmund Freundlich, ist auch auf unser Gymnasium in Angermünde gegangen. Dann wurde ihm der Schulbesuch per Gesetz verboten. Er wurde von seinen Eltern mit einem Kindertransport nach England geschickt und überlebte. Die Eltern und die zwei Schwestern starben.
Dann begannen wir, die schon mit einer dunkelbraunen Schicht überzogenen fünf Stolpersteine zu säubern.
 
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Ein Blick auf die Putzarbeiten.

 
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Putzende Schülerinnen und Schüler auf dem Bürgersteig führen immer wieder neu zu erheblichen Verunsicherungen der Passanten.

 
Durch kräftiges Schrubben waren die Stolpersteine schnell wieder in ihrem alten glänzenden Zustand. Nach einer Schweigeminute machten wir uns  wieder auf den Weg zum Einstein-Gymnasium.
 
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Die Stolpersteine in der Schwedter Straße unmittelbar nach ihrer Verlegung und einer Gedenfeier.

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