Von Wolfgang Rall – Religionslehrer

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Als erstes finden Sie / findet Ihr im folgenden einige grundlegende Informationen zu den Rahmenbedingungen und den Schwerpunkten des Religionsunterrichts am Einstein-Gymnasium in Angermünde.

Danach folgen einige Links zu Artikeln der Schülerzeitung „InVitrO – Die Schülerzeitung im Schaukasten und im Internet„. Die betreffenden Artikel berichten von Projekten des Religionsunterrichts am Einstein-Gymnasium.

Im Anschluss daran vermittelt eine Sammlung von Fotos und kurzen Informationen Eindrücke von einigen Aktionen und Projekten des Religionsunterrichts.

Zum Abschluss folgen einige Beispiele bisheriger Facharbeitsthemen im Religionsunterricht am Einstein-Gymnasium. Zur Jahrgangsstufe 9 gehört es im Land Brandenburg, eine Facharbeit zu schreiben. Auch im Religionsunterricht stehen dafür einige Plätze zur Verfügung. Die Themen für die Facharbeit können in Abstimmung mit dem Fachlehrer frei gewählt werden.

Für Rückfragen und weitere Informationen stehe ich gern zur Verfügung. Sie erreichen mich über die folgende E-Mail-Adresse: w.rall@einsteingym.de

Einige grundlegende Informationen zu den Rahmenbedingungen und den Schwerpunkten des Religionsunterrichts am Einstein-Gymnasium

Für die Schülerinnen und Schüler im Land Brandenburg besteht die Möglichkeit, zwischen einer Teilnahme am LER-Unterricht und einer Teilnahme am Religionsunterricht frei zu wählen.

Der Religionsunterricht findet parallel zum Fach LER statt. Bitte lassen Sie sich / lasst Euch durch die Bezeichnung „Evangelischer Religionsunterricht“ nicht verwirren. Alle Inhalte und Ziele dieses Unterrichts dienen dem Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule.

Der Religionsunterricht ist in allen Teilen offen für alle Schülerinnen und Schüler, völlig unabhängig von ir­gendeiner Religions- oder Kirchenzugehörigkeit oder von irgendeiner Weltanschauung.

Es geht in diesem Unterricht nicht darum, künftige Kirchenmitglieder zu gewinnen oder den Schülerinnen und Schülern irgend­eine Meinung überzustülpen. Ganz im Gegenteil! Es geht darum, den Schülerinnen und Schülern durch die Vermittlung von Sachwissen und die Erarbeitung von Problembewusstsein dabei zu helfen, sich in einer zu­nehmend komplizierter werdenden Welt selbst zu orientieren.

Deshalb ist es bei allen Themen des Religionsunterrichts wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler lernen, sich kritisch mit ihnen auseinanderzusetzen und sich dabei eigene Standpunkte und Kriterien zu bilden.

Ver­ständnis und Toleranz gegenüber dem Anderssein anderer, gegenüber anderen Weltanschauungen, Religi­onen und Kulturen setzen auch ein Wissen über sie voraus.

Angesichts einer oft verwirrend großen Anzahl von politischen, weltanschaulichen, ethischen, religiösen und philosophischen Meinungen, Standpunkten und Angeboten soll der Unterricht für die Schülerinnen und Schüler eine Hilfe sein, schrittweise und altersgemäß zu einer eigenen selbstverantwortlichen Lebensgestaltung zu finden.

In diesem Sinne gehört zum Religionsunterricht ein umfangreiches Spektrum an Themen. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Themen wie:

  • die Entstehung und Bedeutung der für unseren Kulturkreis wichtigen Feste und Feiertage (z.B. Weihnach­ten, Ostern, Pfingsten, Frauentag, Männertag, 1. Mai, 3. Oktober, Reformationstag, Halloween, Fasching, Karneval)
  • die Mechanismen und Gefahren von Manipulation und Suggestion durch Sekten, Werbung und Propaganda
  • die verschiedenen Erscheinungsformen des Christentums
  • die Entstehung und Bedeutung von Religionen wie Judentum, Islam, Hinduismus und Buddhismus
  • die zunehmende physische und verbale Gewaltbereitschaft in vielen Bereichen unserer Gesellschaft
  • die vielfältigen Formen von Drogen und die mit ihnen verbundenen Gefahren
  • der Umgang von Mädchen und Jungen sowie Frauen und Männern miteinander
  • das Für und Wider von Zivilcourage
  • das Für und Wider bei der Todesstrafe
  • das Wechselverhältnis von Recht und Pflicht

Schülerzeitungsartikel über einige Projekte des Religionsunterrichts

Nun folgen einige Links zu Artikeln der Schülerzeitung „InVitrO – Die Schülerzeitung im Schaukasten und im Internet„. Es sind Artikel, die von Projekten des Religionsunterrichts am Einstein-Gymnasium Angermünde berichten. Der Text und die Fotos dieser Artikel verdeutlichen einige Themen und Methoden des Religionsunterrichts. Die Artikel sind Teil dieser Schulhomepage. Zu einigen Artikeln gibt es am Ende Kommentare von Lesern und Leserinnen.

Link: Schrubbendes Gedenken im Friedenspark (Ein Artikel über ein Projekt im Rahmen des UNESCO-Projekttages “Unser Handeln – Unsere Zukunft” Ende April 2010 statt. Während dieses Projektes machten sich die Schülerinnen und Schüler des Religionsunterrichts der Klasse 7/2 mit der Geschichte des Gedenksteins im Angermünder Friedenspark vertraut und säuberten gemeinsam diesen Gedenkstein mit Schrubbern und Wasser.)

Link: Wer schrubbt schon ein Denkmal? (Ein Artikel über das Säubern des oben beschriebenen Gedenksteins im Rahmen des Religionsunterrichts im Frühjahr 2011 durch Schülerinnen und Schüler der damaligen Klasse 7/1)

Gedenkstein 3

Link: Aktion auf dem Friedhof (Ein Artikel über ein Projekt des Religionsunterrichts der Klasse 7/3 im Juni 2010 auf dem Angermünder Friedhof. Dabei säuberten die Schülerinnen und Schüler mit Schrubbern und Wasser die Grabsteine von drei im Februar 1945 ermordeten angeblichen Deserteuren sowie das zentrale Mahnmal des Friedhofs für die Opfer des II. Weltkriegs. Später entfernten sie das Unkraut von der Grabanlage der drei ermordeten Soldaten, gruben die Erde um und pflanzten ca. 60 Eisblumen auf das Grab und auf die Anlage des Mahnmals.)

Link: Unerwartete Ruhe (Ein Artikel über ein Projekt des Religionsunterrichts der Klasse 8/3 im September 2010. Während dieses Projkets fand der Religionsunterricht in der Werkstatt des Angermünder Steinmetzmeisters Koschenz in der Schwedter Straße statt. Hier restaurierten die Schülerinnen und Schüler zusammen mit Herrn und Frau Koschenz und deren Tochter drei Grabsteine. Die Grabsteine waren im Laufe der Jahrzehnte unleserlich geworden und erinnern an drei ermordete angebliche Deserteure.)

Link: Ein würdiger Abschluss (Ein Artikel über den feierlichen Abschluss des Projekts auf dem Angermünder Friedhof Ende September 2010.)

Link: Mehr Trauer als Volk (Ein Artikel über die zentrale Gedenkveranstaltung des Landkreises Angermünde zum Volkstrauertag 2010, der in diesem Jahr auf dem Angermünder Friedhof stattfand. Ein Teil der Gestaltung des diesjährigen Programms wurde im Rahmen des Religionsunterrichts vorbereitet.)

Link: Süße Philosophie (Ein Artikel über ein weiteres Philosophieseminar im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft Religionsunterricht der Sek II. Das Thema des Seminars waren einige Grundlagen der Philosophie. Das Seminar fand an einem Wochenende im Juni 2010 am Einstein-Gymnasium statt.)

Link: Wer bin ich? (Ein Artikel über ein Philosophieseminar, das im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft Religionsunterricht in der Jahrgangsstufe 10 an einem Wochenende Ende Oktober 2010 stattfand. Das Seminar beschäftigte sich mit Fragen wie z.B.: Woher kommt die Welt? Was ist der Sinn des Lebens? Ist Mord immer ein Verbrechen?)

Link: Angermünde im Kranichflug (Ein Artikel über die Reaktionen im Religionsunterricht auf das große Unglück in Japan am 11. März 2011 und das daraus entstehende Projekt. Zur großen Überraschung aller Beteiligten entstanden ca. 4000 Origami-Kraniche und Kranichgirlanden an vielen Orten in und um Angermünde. )

Aktionen und Projekte

Es folgen nun Fotos und Informationen, die Eindrücke von einigen Aktionen und Projekten des Religionsunterrichts vermitteln. Es lohnt sich, hier öfter mal nachzuschauen, da Fotos und Texte dazukommen.

Ein fester Bestandteil des Religionsunterrichts am Einstein-Gymnasium sind die Exkursionen. Sie ermöglichen ein nachhaltiges und einprägsames Lernen an Originalschauplätzen und ergänzen den regulären Unterricht innerhalb der Schulräume. Schon in Angermünde gibt es eine Vielzahl von ganz unterschiedlichen Exkursionsorten zu verschiedenen Themen des Religionsunterrichts. Deshalb folgen nun als erstes einige dieser Exkursionsziele.

Ein Exkursionsziel ist der Angermünder Friedenspark. Durch seine Lage und seine Gestaltung ist dieser Ort gefüllt mit Geschichte aus verschiedenen Jahrhunderten. Hier findet man unter anderem die Reste des früheren Angermünder Friedhofs und Hinweise auf den grausamen Mord an drei angeblichen Deserteuren am 22.02.1945. In der Exkursion können diese Ereignisse an den Originalschauplätzen erzählt und anschaulich gemacht werden.

Zwei Gedenkorte im Friedenspark (direkt an der Berliner Straße)

Die Auseinandersetzung mit den Ereignissen im sogenannten „Dritten Reich“ gehört in mehrer Hinsicht zu den Themen des Religionsunterrichts. Die millionenfache systematische Entrechtung, Verfolgung und Ermordung der jüdischen Mitbürger ist eins der vielen Verbrechen in dieser Zeit. Tatort war auch Angermünde. Die folgenden beiden Gedenktafeln gehören zu jenen Teilen des Angermünder Straßenbildes, die sehr oft übersehen werden. Die Exkursion führt zu Orten des Verbrechens in Angermünde.

Eingang zum ehemaligen jüdischen Friedhof in der Puschkinallee 3-4
Eingang zum ehemaligen jüdischen Friedhof in der Puschkinallee 3-4
Gedenktafel in der Klosterstr. 10 in Erinnerung an die Synagoge

Im Oktober 2012 bekam Angermünde die ersten sechs Stolpersteine. Sie wurden in der Jägerstraße 2 vor dem ehemaligen Wohnhaus der Familie Gerson verlegt. Die Eheleute Gerson und ihre vier Söhne wurden im Frühjahr 1924 deportiert. Die Exkursion zu diesen Stolpersteinen ist seit ihrer Verlegung ein fester Bestandteil des Religionsunterrichts. Ist es der Wunsch der Lerngruppe, wird diese Exkursion mit einer Putzaktion kombiniert. Zu einem Bericht und zu Kommentaren über solch eine Exkursion und Putzaktion im Oktober 2013 führt dieser Link: Handgreifliche Geschichte.

Leider sind viele Stolpersteine aufgrund ihrer Oxidation kaum noch vom Pflaster zu unterscheiden. So geht der ursprünglich gewollte Stolpereffekt immer mehr verloren. Regelmäßiges Putzen ermöglicht hingegen immer wieder neues Stolpern. Im Religionsunterricht probierten wir mit unseren Angermünder Stolpersteinen alle möglichen Putzarten aus: mit Wasser, Spülmittel und Bürsten, mit Messingputztüchern und vielem mehr. Schließlich fanden wir die unkomplizierteste und nachhaltigste Lösung. Dazu konnten wir zwei Videos produzieren und bei YouTube freischalten.

Gegen Ende des Schuljahres 2008/09 entstand unter den 19 Schülerinnen und Schülern im Religionsunterricht der Klasse 8/2 der Wunsch nach einem gemeinsamen Frühstück. Am Anfang stand die gemeinsame Planung der notwendigen Einkäufe. Schon damit begann ein sehr praktisches soziales Lernen. Dieses soziale Lernen ging dann über weitere Stationen bis hin zum abschließenden Abwasch mit der Hand. In der Zeit der Geschirrspüler war das für viele eine wirklich ungewöhnliche Erfahrung. Doch der Höhepunkt war ganz sicher für alle das ausführliche gemeinsame Frühstück an einer großen Tafel.

Das gemeinsame Frühstück im Religionsunterricht der Klasse 8/2

Facharbeiten

Zur Jahrgangsstufe 9 gehört es im Land Brandenburg, eine Facharbeit zu schreiben. Auch im Religionsunterricht stehen dafür einige Plätze zur Verfügung. Die Themen für die Facharbeit können in Abstimmung mit dem Fachlehrer frei gewählt werden. Dabei entstehen oft interessante Arbeiten mit manchmal unvergesslichen Präsentationen. Zum Beispiel ergänzte eine Schülerin die Präsentation ihrer Facharbeit über Alkoholmissbrauch durch das Servieren einer Auswahl alkoholfreier Cocktails. Durch das ganz eigene Geschmackserlebnis wurde so allen deutlich, dass mit den richtigen Rezepten und Zutaten wunderbar schmeckende Cocktails komplett ohne Alkohol möglich sind. Dieses Projekt ist ein Beispiel für die Möglichkeiten erfolgreichen Lernens mit den Geschmacksnerven.

Während der Vorbereitung der alkoholfreien Cocktails

Die Präsentation einer Facharbeit über die Äthiopisch-Orthodoxe Kirche wird für alle unvergesslich sein, denn zu ihr gehörte unter anderem auch ein gemeinsames äthiopisches Essen.