Unser letzter gemeinsamer Exkursionstag als 10. Klasse führte uns im Mai in die russische Kolonie Alexandrowka.
Angesichts der politischen Situation gab es einige Zweifel, ob das eine gute Entscheidung ist. Nach dem Besuch waren sich alle einig: es hat sich gelohnt.
Da wir etwas Russisch können, gab es eine kurze Begrüßung in russischer Sprache. Für die vielen folgenden interessanten Informationen, die wir in einer knapp zweistündigen Besichtigungstour von unserem freundlichen und sehr kompetenten Tour Guide Robert bekamen, hätten unsere Sprachkenntnisse aber nicht ausgereicht. Mit unserem Allgemeinwissen konnten wir allerdings durchaus punkten.
Alexandrowka befindet sich gar nicht so weit entfernt, wie man vermuten könnte. Die Siedlung liegt im Norden der Potsdamer Innenstadt und zeugt von den sowohl verwandtschaftlichen als auch freundschaftlichen Beziehungen zwischen den Häusern Hohenzollern und Romanow. Benannt wurde die Kolonie nach dem 1825 verstorbenen Zaren Alexander I.
Angelegt wurden die 12 Gehöfte (deren Häuser nur von außen wie russische Holzhäuser aussehen) unter König Friedrich Wilhelm III. von Preußen in den Jahren 1826/27. Sie waren für die letzten zwölf russischen Sänger eines ehemals aus 62 Soldaten bestehenden Chores gedacht und wurden innerhalb der Familien weitervererbt. Heute leben nur noch die Nachfahren einer einzigen Familie in ihrem Haus.
Alexandrowka ist heute Teil der Potsdamer Kulturlandschaft und gehört seit 1999 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Daher darf dort kaum etwas verändert werden und die riesigen Gärten mit 365 verschiedenen Apfelbaumsorten werden durch die Stadt Potsdam gepflegt.
Wir durften auch leise einen Blick in die kleine Alexander-Newski-Gedächtniskirche werfen, in der einzelne Frauen beteten.
Wir haben an diesem Tag viel über die wechselvolle Geschichte der russisch-deutschen Beziehungen erfahren, die sich auch in der Symbolik der Anlage widerspiegelt. Weitere Informationen bekamen wir im kleinen Museum, das seit 2005 existiert.
Die Schüler der Klasse 10/1 des Einstein Gymnasiums Angermünde