Im Vorfeld des heutigen Tages gab es zahlreiche Bedenken, die es den ambitionierten Organisatoren – nämlich Schülervertretung und Förderverein – nicht gerade leicht machten, ein erstes Schulfest auch am Einstein-Gymnasium der Kleinstadt Angermünde zu begehen.
Doch überzeugende Planung und besonders die Hartnäckigkeit genannter Enthusiasten – allen voran Vorstandsvorsitzender Herr Schulze und seine Frau – ließen jeden Zweifel an der Idee im Keim ersticken.
Die Mehrzahl der Schüler sah zunächst den unterrichtsfreien Tag als Hauptargument, dem Ganzen positiv gegenüberzustehen. Der Anreiz, sich spielerischen Wettkämpfen zu stellen und somit auch Preise gewinnen zu können, tat das Übrige.
Doch bis das eigentliche Fest begann, hatten die Organisatoren mit Aufbau und letzten technischen Proben noch einiges zu tun. Es bot sich für die Klassen an, sich individuell und ungezwungen ohne Schulstoff im Nacken zu beschäftigen. Man hatte Gelegenheit für Gesellschaftsspiele in größerer Runde, wofür im hektischen Alltag sonst kaum Zeit bleibt. Entspannt ging es um 10 Uhr auf den Schulhof, um von der Schulleiterin Frau Dr. Hainich- Doepner begrüßt zu werden, die Schülerschaft und Förderverein schon jetzt für ihre geleistete Arbeit im Vorfeld des Festes dankte. Das Zepter des Ganzen auf Seiten der Schüler führte deutlich Maria Waligora aus der 11. Klasse, die sich bereits seit Jahren nicht nur in Angermünde mit Jugendarbeit und Veranstaltungsorganisation beschäftigt. So gelang es ihr und ihren Mitstreitern, dass die Wettkämpfe nach Zeitplan und in korrekter Wertung ablaufen konnten. Ob Korbleger gezählt, im Armdrücken gerungen oder um Stühle getanzt wurde, die Aktionen sollten kurzweilig sein und Spaß machen. Dies taten sie. Highlights im Programm waren aber auch künstlerische Darbietungen. Anton Maier aus der 82 beeindruckte am Schlagzeug mit „The Venture Hawaii Five O“ und „Beggin Maneskin“ . Diesem gelungenen Auftritt schloss sich nach großem Applaus eine Tanzgruppe aus knapp zehn Schülerinnen an, die durch Beherrschung ihres Körpers sowohl zarte Empfindungen als auch derbe Gefühle wie Wut und Abneigung auszudrücken vermochten. Dem Beifall der zuschauenden Schülerschar ließ sich entnehmen, dass auch hier der Funke übergesprungen ist.
Ein Fest an frischer Luft bei Sonnenschein und mehr als 20 Grad Celsius macht Appetit und Durst. Dank dem Sponsor „Fleischerei Mai“ erhielt jeder Schüler eine Essenmarke und konnte kostenlos eine Bratwurst erwerben. Leider konnten die Mäuler nur langsam und auch nicht in Gänze gestopft werden, denn die Größe des Grills war begrenzt, so unermüdlich Herr Prill, dessen Durchhaltevermögen einen besonderen Applaus verdient hätte, sich auch mühte. Das Verhältnis von Schüleranzahl und Grillpotential war nicht ganz stimmig. Nichtsdestotrotz konnte man sich an Getränken, Kuchen, Crêpes und Zuckerwatte stärken, was von der Oberstufe bereitgestellt wurde.
Sehr gut angenommen wurden die zur Verfügung gestellten Spiele und Spielgeräte. Immer volle Tische an den Schachbrettern konnte Frau Beder, Vorstandsmitglied des Fördervereins aus der Elternschaft, verzeichnen. Auch die Schach-AG im Ganztagskonzept hat schon regen Zulauf gefunden. Ebenso das riesige Schachspiel auf dem Schulhof, der Quizstand zum Allgemeinwissen wie die Tischtennisplatte zogen fast ununterbrochen junge Spieler an.
Den Abschluss bildete die ersehnte Siegerehrung, bei der die Klasse 102 ganze 100 Euro für die Klassenkasse verbuchen konnte. Auch die Jahrgangs- und Quizsieger gingen nicht leer aus, sondern konnten sich über nützliche Schulutensilien freuen.
Für die neuen Siebtklässler schloss sich in voller Aula noch die feierliche Immatrikulation an. Mit ihren Eltern erlebten die jüngsten Gymnasiasten ein musikalisch-kulturelles Programm, das Schüler verschiedener Klassenstufen mit viel Herz und Humor unseren Neuen darboten. Das T-Shirt mit Schulemblem und die Urkunde manifestierten noch einmal die Zugehörigkeit zu dieser Bildungseinrichtung.
Ich denke, am Ende des Tages ist allen Beteiligten klar geworden, dass auch ein gemeinsam genutzter Tag ohne Unterricht ein Gewinn der besonderen Art sein kann und sich das Wagnis gelohnt hat.
Erneut ein Schulfest zu gestalten steht sicherlich außer Frage, denn neue Ideen gibt es bereits zahlreiche.
Ines Eichhorn