Besonderer Blick hinter die Kulissen – Theaterprobe der Uckermärkischen Bühnen Schwedt im Gewerbegebiet

Am 28. Januar 2025 hatten die meisten Deutschschüler des Jahrgangs 12 die Gelegenheit, eine Probe des Stücks „Every heart is built around a memory“ von Markolf Naujoks in den Uckermärkischen Bühnen Schwedt zu besuchen. Aufgrund der bevorstehenden Sanierung des Hauptstandorts fand unsere Theatererfahrung in der Steinstraße 4, einem Probenstandort der Uckermärkischen Bühnen, statt, der künftig auch für Aufführungen genutzt werden wird.

Das Stück unter der Regie von Samia Chancrin behandelt das Thema Selbstmord und geht der Frage nach, was geschieht, wenn eine Person im realen Leben nicht mehr existiert, jedoch in einem Spiel weiterhin präsent bleibt. In der Probe haben wir die Inhalte der ersten fünf Szenen präsentiert bekommen. Marie ist gestorben – sie war noch ein Kind. Ihre großen Schwestern, Nina und Carla, suchen nach Antworten und versuchen zu verstehen, wie es dazu kommen konnte. Also loggt sich Carla in ein Virtual-Reality-Spiel ein, das Marie selbst entwickelt hat. In dieser digitalen Welt existiert Marie weiter – oder zumindest eine Version von ihr.

Nach der Probe hatten wir die Möglichkeit, uns mit der Regisseurin, dem Ensemble, sowie den Verantwortlichen für Technik und Bühnenbild auszutauschen. Im Gespräch konnten wir unsere Eindrücke schildern und Vorschläge für die Inszenierung einbringen. Das Stück befindet sich noch in der Entstehungsphase, wodurch unsere Rückmeldungen direkt Einfluss auf die weitere Entwicklung nehmen können.

Eine spannende Erfahrung war der Einsatz von sogenannten Cubes, die sowohl die Schauspieler als auch wir als Zuschauer vor dem Betreten des Proberaums erhielten. Mit diesen haben wir in den Proberaum eingecheckt – eine Art symbolischer Eintritt in die virtuelle Welt des Stücks. Während der Aufführung leuchteten die Cubes in verschiedenen Farben, abhängig von der jeweiligen Szene und Stimmung. Dadurch fühlten wir uns nicht nur als passive Zuschauer, sondern als Teil des Geschehens. Besonders für die technikbegeisterten Mitschüler war dies ein Highlight: Nach der Aufführung hatten sie die Möglichkeit, genauer zu erkunden, wie die Cubes funktionierten und wie sie gebaut waren. Vor allem unser Technikexperte Leonardo konnte mit seinen Ideen und Hinweisen wertvollen Input geben – die Technikcrew des Stücks war begeistert von seinen Anmerkungen und wird sie sicherlich in ihre weiteren Überlegungen einfließen lassen.“ – Maria

Ein faszinierendes Element der Inszenierung ist die Einbindung des Publikums in das Stück. Im Laufe der Aufführung wird das Publikum hinter die Kulissen geführt und hat die Möglichkeit, selbst einige Spiele zu spielen – ähnlich dem virtuellen Spiel, das auch in der Handlung vorkommt. Wir als Zuschauer hatten die besondere Gelegenheit, diese Spiele als Erste auszuprobieren und anschließend unser Feedback dazu zu geben. Das war ein außergewöhnliches Erlebnis, denn wir waren nicht nur Beobachter, sondern Teil des kreativen Prozesses. Da einige dieser Spiele noch in der Entwicklung sind, wurde deutlich, dass hier noch viel Potenzial für kreative Weiterentwicklung besteht. Wir hoffen natürlich, dass einige unserer Anmerkungen tatsächlich in die fertige Inszenierung einfließen – das wäre eine tolle Bestätigung dafür, dass unsere Perspektive auf das Stück wertvoll war!“ – Lea

Abschließend lässt sich sagen, dass uns dieser Ausflug sehr gut gefallen hat. Die einzigartige Verbindung aus Theater, Technik und Interaktivität hat uns beeindruckt und spannende neue Perspektiven eröffnet. Umso mehr freuen wir uns darauf, das Stück noch einmal zu sehen, wenn die Arbeiten daran abgeschlossen sind, und zu erleben, wie sich die Inszenierung weiterentwickelt hat. Ein großer Dank geht an die Theaterpädagogin Frau Bartsch, die uns immer wieder solche besonderen Einblicke ermöglicht.

Maria Waligora und Lea Appetz

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