Stammzellenspender gesucht!

Vorbemerkung des Herausgebers: In dieser Woche erhielt ich einen neuen Kommentar zu dem Artikel „Mein erste Mal – Eine blutige Angelegenheit“ (von Lorenz Vögel). Den Inhalt dieses neuen Kommentars halte ich jedoch für so wichtig, dass ich den Verfasser, Herrn Axel Baumgarten, davon überzeugen konnte, dass aus dem Kommentar ein eigener Artikel wird. Vielen Dank!
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Hallo,
ich bin sehr erfreut über das große Interesse am Thema  „Als Spender leben zu retten“.
Auch ich habe viele Jahre Blut gespendet. Das erste Mal in der NVA der DDR – als Wehrpflichtiger, noch eher mit der Absicht, mich vorrübergehend vom Dienst zu drücken. Um so mehr ich mich mit dem Thema beschäftigt habe, verstand ich, wie wichtig auch mein Blut war.
Heute, im Alter von 52 Jahren bin ich sehr dankbar, dass es solche Spendereinrichtungen gibt.
Im Februar 2009 – ohne ernsthafte Voranzeichen – wurde bei mir ein bösartiger Blutkrebs diagnostiziert (Leukämie). Ihr könnt mir glauben, so eine Diagnose haut ein nicht nur aus den Pantoffeln. Wie geht es weiter, was wird aus deiner Familie aus den Kindern? Die Welt steht auf den Kopf. Wenn du dann die Nachricht bekommst, dass eine Spendersuche in der DKMS („Deutsche Knochenmarkspenderdatei“) erfolgreich war, stehen dir die Tränen in den Augen. Es gibt noch eine Chance, ich habe Glück. Für mich kamen 2 Deutsche, 7 aus den USA,  1 in Australien, 1 in Frankreich und 1 in Großbritannien als Spender in Frage. Ich war beeindruckt,  wie das Spendernetz weltweit funktioniert. Glücklicherweise war ich dann auf eine Fremdspende nicht angewiesen. Man versuchte es mit meinen eigenen Stammzellen (autologe Stammzellenspende = Eigenspende), die mir vor der Hochdosischemotherapie entnommen wurde und zwar nicht aus den Beckenkamm, wie es früher einmal gemacht wurde,  sondern über die Armvenen, man nennt dies periphere Stammzellsammlung.
Jetzt habe ich schon die zweite Hochdosischemotherapie mit anschließender 
Stammzellentransplantation hinter mir und hoffe, dass jetzt der Tumor verdrängt worden ist.
In den meisten Leukämiefällen hat man ohne Fremdspende (allogene Stammzellspende = Fremdspende) keine Chance mehr. Sehr dramatisch sind für mich betroffene Kinder, die gar nicht wissen, was mit ihnen geschieht.
Alle 45 Minuten erkrankt in Deutschland ein Mensch neu an Leukämie, darunter viele Kinder und Jugendliche. Für viele dieser Menschen bietet die Stammzelltransplantation die einzige Chance auf Heilung – vorausgesetzt, sie finden einen passenden Spender. Da die Wahrscheinlichkeit einer Übereinstimmung innerhalb der Familie bei maximal 30 Prozent liegt, ist man in den meisten Fällen auf einen Fremdspender angewiesen.
Dennoch wartet jeder fünfte Leukämiepatient, der eine Transplantation benötigt, vergeblich auf einen geeigneten Spender.
Daher ist es so wichtig: Ein jeder, der sich bereit erklärt als Stammzellenspender registrieren zu lassen, kann vielleicht schon morgen Leben retten.
Mittlerweile geben täglich mindestens sechs DKMS-Spender Patienten im In- und Ausland die Chance auf Leben.
Bei Akutfällen ist die Suche nach einem passenden Spender ein „Wettlauf mit der Zeit die sogenannte Nadel im Heuhaufen suchen“.
Dies hat mich dazu veranlasst, eine grosse Stammzellentypisierung zu organisieren.  Hierzu wendete ich mich an die „Deutsche Knochenmarkspenderdatei“,  die mir volle Untersützung zusicherte, wie auch das Asklepios Klinikum Schwedt/Oder und andere.
Geplant ist der 12.06.2010 auf dem Gelände des Asklepios Klinikum Schwedt/Oder.
An diesem Tag veranstaltet das Klinikum das alljährliche „Bikertreffen“, wo auch dann die „DKMS“ vor Ort anwesend sein wird, wo sich Typisierungswillige durch eine Blutentnahme in die Datei eintragen lassen können.
Noch sind wir im Aufbau der Organisatoren und suchen Schirmherren. Wir sind für jede Unterstützung dankbar.
Eine Typisierung kostet 50,– € und wird –  für mich unverständlich – von keiner Krankenkasse sowie über staatliche Gelder finanziert. Es gibt Organisationen, die einfach nicht mehr typisieren lassen können, da keine Gelder mehr vorhanden sind. Aus diesem Grunde sind wir auf Sponsoren und Spenden dringend angewiesen. Vorallem aber suchen wir potentielle Stammzellspender im Alter zwischen 18 und 55 Jahren.
Interessierte können sich gerne an mich wenden unter:
axel-baumgarten@freenet.de

3 thoughts on “Stammzellenspender gesucht!

  1. Ich finde, dies ist ein sehr wichtiges Thema. Man kann sich gar nicht genug damit befassen.
    Ich kann leider nicht Spenden, auch nicht wenn ich 18 bin, da ich Alllergien habe und man dann nicht Spenden darf! Allerdings hoffe ich, dass viele Leute Blutspenden gehen!

  2. Wiedereinmal hat mich Herr Rall gebeten, hier einmal raufzuschauen. Beim Durchlesen habe ich richtig mit Ihnen, Herr Baumgarten, gebangt und bin sehr froh, dass Sie auf dem besten Weg der Besserung sind! Es geht nicht allen so und meistens sind es nun mal leider Kinder. Mit Herz und Seele suchen wir deshalb auch Spender, die sich typisieren lassen wollen.
    Im Rahmen der Blutspende nehmen wir kostenlos unseren Spendern nach schriftlicher Einverständiserklärung ein Röhrchen Blut mehr mit ab und schicken Sie zum DRK-Ost, welche die Typisierung durchführt und die Daten an die DKMS meldet. Je mehr Spender getestet werden, um so höher steigt die Wahrscheinlichkeit ein Menschenleben mehr zu retten. Die Wahrscheinlichkeit selbst einmal gebraucht zu werden, ist allerdings sehr gering. Oftmals „liegt“ man Jahrzehnte in der Spenderdatei und erhält dann, wenn man am wenigsten damit rechnet, doch einmal die Chance. Dann wird man immer noch einmal gefragt, ob man immer noch bereit ist.
    Wir müssen nicht erst auf die Bikertour warten! Ihr könnt doch auch am 22.4. im Gymnasium im Rahmen Eurer Spende ein Röhrchen mehr mit abgeben! Infomaterial stelle ich demnächst schon mal Herrn Rall zur Verfügung. Bis demnächst! Wir freuen uns auf Euch!

  3. @Dr. Kerstin Köder
    Liebe Blutspenderinnen & Blutspender,
    ich war sehr lange aktiver Blutspender bei Frau Dr. Kerstin Köder und ihrem Team.
    Leider musste ich damit Ende 2006 aufhören … weil ich gesundheitlich eingeschränkt wurde und Medikamente zur Blutverdünnung nehmen muss.
    Bitte spendet weiter Blut, denn Blut rettet Leben!
    Ich werde weiterhin vielen Menschen das Blutspenden empfehlen!
    Liebe Grüsse aus der Schweiz

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