Dritter Artikel der Reihe „InVitrO: Unveröffentlichtes 2010“
Von Alexander Rösnick (Kl. 8/2)
Redakteur bei InVitrO – Die Schülerzeitung im Schaukasten und im Internet
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Am 14.11.2010 fand die diesjährige Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag statt. Der Termin für den Volkstrauertag ist in jedem Jahr genau der vorletzte Sonntag vor dem 1. Adventssonntag. Dies ist staatlich so festgelegt, warum weiß keiner so genau. An diesem Tag gibt es viele Gedenkveranstaltungen im ganzen Land. Eine wird vom Landkreis ausgerichtet. Dieses Jahr hatte der Landkreis Uckermark Angermünde als Austragungsort ausgewählt. Dadurch wurde die sonst nur kleine Gruppe der Trauernden zu einem größeren Kreis ausgeweitet.
Zu den Organisatoren des Landkreis gehört Herr Mecklenburg vom Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge. Er hatte in der Tagespresse davon gelesen, dass sich SchülerInnen des Religionsunterrichts am Einstein-Gymnasium um den Gedenkstein für die drei im Friedenspark am Ende des 2. Weltkriegs ermordeten Deserteure und um deren Gräber auf dem Friedhof kümmerten.
Deshalb kam er zu uns in den Religionsunterricht und teilte uns mit, dass der Landkreis für die Veranstaltung die Unterstützung einiger SchülerInnen suche. Es ginge um ein bis zwei SchülerInnen, welche ein Gedicht rezitieren oder eine Art Rede halten, und um einen Trompeter, der der Veranstaltung die entsprechende Stimmung verleiht.
Herr Mecklenburg erläuterte uns in dieser Religionsstunde auch, was der Volkstrauertag ist, wie dieser Tag entstand und was seine Organisation, der Volksbund Deutscher Kriegsräberfürsorge, macht. Meiner Meinung nach war dieser Vortrag sehr informativ, allerdings auch etwas schwer zu verstehen. Am Ende des Vortrages fanden sich aus unserer Klasse zwei Schülerinnen, die bereit waren, einen Text zu rezitieren. Aus einer 7. Klasse fand sich auch bald ein Trompeter und so war das Team komplett.
So zogen wir am Volkstrauertag los zum Friedhof. Wir, das waren die Rednerinnen Susann Zippel und Jessica de Oliveira Carvallho (beide Klasse 8/2), der Trompeter Tom Schmeichel (7. Klasse), zwei Redakteure der Schülerzeitung, Laura Promehl (Klasse 9/2) und meine Wenigkeit, und natürlich Wolfgang Rall, sehr engagierter Religionslehrer des Einstein-Gymnasiums, der die ganze Sache erst ins Rollen gebracht hatte. An diesem Sonntag war, verglichen mit den Tagen zuvor, relativ schönes Wetter, denn es regnete nicht. Dies hatte den Vorteil, dass wir auf dem Friedhof, der als Veranstaltungsort ausgewählt wurde, nicht wegschwammen. Insgesamt waren wir leider nicht besonders viele Leute, ca. 30 um genau zu sein. Obwohl das für Angermünder Verhältnisse gar nicht so schlecht war.
Die „Feier“ begann mit einem Trompetensolo von Tom Schmeichel.
Es folgte eine Rede des Landrats der Uckermark, Dietmar Schulze, und eine Rede des Bürgermeisters von Angermünde, Wolfgang Krakow.
Und nun waren unsere Schülerinnen an der Reihe. Jessica und Susann rezitierten ein Totengedenken des Altbundespräsidenten Horst Köhler. Zwischendurch spielte Tom Schmeichel immer wieder die Trompete.
Als letztes folgten die Kranzniederlegungen, zu der sogar Vertreter der Bundeswehr erschienen waren. Selbstverständlich legten auch die genannten Vertreter unserer Schule eine Rose als Zeichen der Anteilnahme nieder.
Zum Abschluss beendete der Bürgermeister die Zeremonie. Nach der Veranstaltung unterhielten wir uns noch, wie wir die Veranstaltung gefunden hatten. Ich persönlich kann sagen, dass es wirklich eine sehr gelungene und ziemlich feierliche Gedenkveranstaltung war. Die Meinungen der anderen waren so ähnlich.
In der nächsten Woche staunten wir nicht schlecht, als Herr Mecklenburg im Religionsunterricht wieder vor unsere Klasse trat und den aktiven Teilnehmern der Veranstaltung jeweils ein Paket mit einem Buch, T-Shirt, Mütze und etwas Geld überreichte. Dankbar nahmen die drei das Geschenk an!
Ich persönlich möchte abschließend noch einmal sagen, dass ich großen Respekt vor Jessica, Susann und Tom habe, da ich nicht den Mut gehabt hätte, dort aufzutreten. Es war eine gelungene Veranstaltung und ich finde, dass das mehr Trauer als Volk, das ich in der Überschrift erwähnt habe, in diesem Falle absolut positiv war! In diesem Sinne: „Carpe Diem!“ („Lebe den Tag!“)
Picasaalbum: Volkstrauertag 2010
Super Artikel, Alexander!
Für mich bestand diese Veranstaltung nicht nur aus berührenden Reden und Musikstücken, die auf das Gedenken abgestimmt waren, sondern sie bestand vorwiegend aus einem „Gänsehautfeeling“. Ich weiß nicht, mit welchen Stilmitteln dir dies gelungen ist, aber genau dieses Gefühl hat meiner Meinung nach auch dein Artikel bewirkt. Er spiegelt in einer guten Wort- und Formulierungsweise den Tag sehr gut wieder. Die Bilder sind dazu sehr gut gewählt und auch fotografiert.
Ich finde es super, dass die aktive Mitgestaltung einer solchen Veranstaltung durch Jessica, Susann und Tom auch belohnt wird. Wie ich finde eine positive Möglichkeit, kurzzeitig oder auch länger im Mittelpunkt der kleinen Gesellschaft einer Schulklasse zu stehen. Vielleicht werden so auch mehr Leute darauf aufmerksam, sich auf diese Art einen schönen Tag zu machen. Es ist immer eine Erfahrung wert und ich denke nicht, dass die drei ihre jeweiligen Auftritte bereuen werden. So kann man sich meiner Meinung nach auch mit solchen Themen besser identifizieren und mitreden.
Leider waren wirklich nicht viele Leute erschienen. Aber die, die da waren, also auch ich, haben eine wirklich sehr gut gelungene Trauerveranstaltung “genossen”. Genossen in An- und Ausführungszeichen, weil man von genießen in dem Sinne nicht sprechen kann, eben eher eine Art von Trauer. Aber wegen dem auch von dir angeführten Aspekt des Erscheinens der Bundeswehrsoldaten gleichzeitig auch erstaunlich.
Weiter so, Alexander!
MfG Laura
Super, Alexander!
Dieser Artikel ist dir wieder einmal gelungen. Mit den passenden Bildern wird der Text besonders „geschmückt“.
Ich fand diese Veranstaltung sehr schön und ich finde, es ist eine gute Erfahrung bei solchen Veranstaltungen mittzumachen.
Ich denke, dass ich diesen Auftritt nicht bereuen und mich immer daran erinnern werde. Obwohl ich am Anfang ein bisschen nervös war, hat es mir sehr viel Spaß gemacht. Ich habe nicht gedacht, dass es so schwer ist, einen kurzen Text vor ca. 30 Menschen vorzutragen, aber ich würde es immer wieder gerne machen.
Ich freue mich immer wieder, wenn Artikel so so gut geschrieben werden!
Liebe Grüße Susann (;