Von Janin Zimmermann (Kl. 10/3)
Redakteurin bei InVitrO – Die Schülerzeitung im Schaukasten und im Internet
Coverabbildungen mit freundlicher Genehmigung der Verlagsgruppe Droemer Knaur
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,,Nichts ängstigt mehr, als das Vertraute auf subtile Weise entfremdet zu sehen.“*
Die australische Schriftstellerin Juliet Marillier besitzt das besondere Talent, Fantasy mit Historie zu verschmelzen. In vier Büchern (erschienen im Knaur-Verlag) beschreibt sie atemberaubende Geschichten. Sie handeln vom Verstand und vom Herzen der einfühlsamen Protagonistinnen. Zwar müssen diese in ihrer sehr detaillierten Schreibweise leiden, doch genauso gut umschreibt sie die schönen Momente. Mir gefiel der logische Aufbau und die Aneinanderreihung der einzelnen Bände. So handelt z.B. der zweite Band ein Jahrzehnt nach dem Ersten. Der dadurch entstehende Stammbaum rief bei mir immer wieder positive wie negative Erinnerungen wach.
,,Die Tochter der Wälder“ (als Knaur-Taschenbuch am 04.04.2011 erschienen, 656 Seiten, 9,99 €)
Sorcha (gesprochen: Sor-ra): Das verträumte Mädchen mit ihren sechs talentierten Brüdern wächst wohlbehütet im geschützten Wald von Sevenwaters auf. Noch ahnt sie nicht, welche Last die Prophezeiung für sie und ihre Familie bedeutet. Als ein erbarmungsloser Fluch die Familie heimsucht, tritt Sorcha eine gefährliche Reise an. Ihre Brüder in schutzlose Schwäne verwandelt und gestraft, kein Wort von sich zu geben, fällt die ungeschickte Geschichtenerzählerin in die Hände eines Briten. Schwere Konflikte zwischen Irland und Britannien des 9. Jahrhunderts stehen den beiden im Weg.
,,Der Sohn der Schatten“ (als Knaur- Taschenbuch am 02.05.2011 erschienen, 704 Seiten, 10,99 €)
Liadan (gesprochen: Lie-e-den): Die Kräuterkundige beobachtet ihre Schwester Niamh mit einem verbotenen Verehrer. Liadan versucht dies geheim zu halten, doch vor ihrem Zwillingsbruder kann sie ihre Gedanken nicht verbergen. Dies führt schließlich zum erschütternden Verstoß ihrer Schwester. Doch auch Liadan weiß zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass sie eine bedeutende Rolle in der sagenumwobene Prophezeiung spielt. Die sogenannten Bemalten sind gefürchtete und geprobte Krieger. Deren Hauptmann hat nicht nur einen Verletzen, den Liadan zu heilen versucht, sondern auch er selbst hat eine geplagte Seele.
,,Das Kind der Stürme“ (als Knaur-Taschenbuch am 01.06.2011 erschienen, 752 Seiten,
10,99 €)
Fainne (gesprochen: Fo-nie): Aufgewachsen in einer stillen und abgeschiedenen Umgebung, übt die junge Zauberin ihre Selbstbeherrschung. Nicht nur ein musikalischer Freund des fahrenden Volkes wirft ein Auge auf sie, sondern auch ihre gefühlskalte Großmutter. Kann Fainne sich ihrer Macht entreißen und so die verheerende Prophezeiung erfüllen? Oder unterschätzt Fainne ihre Großmutter und bringt dadurch ihre Freunde und Familie in Gefahr?
,,Die Erben von Sevenwaters“ (als Knaur-Taschenbuch am 07.07 2011 erschienen, 560 Seiten, 14,99 €)
Clodagh (gesprochen: Klo-da): Als ihr neugeborener Bruder mit einem magischen Geschöpf des sich einmischenden Feenvolkes ausgetauscht wird, macht Clodagh sich auf die törichte Reise in deren eigensinnige Welt. Sie wird von dem unanständigen, mysteriösen und selbstversunkenen Cathal begleitet. Doch ob dieser letztendlich ihr Freund oder Feind ist, kann sie nicht ahnen.
Im Anhang der Bücher sind die in den genialen Geschichten vorkommenden altirischen Namen mit ihrer richtigen Aussprache sowie ein Glossar der wichtigsten Begriffe aus der gälischen Kultur und zwei liebevoll gestaltete Landkarten. Wen die Seitenanzahl nicht abschreckt, wird sich in diese brilliante Saga verlieben.
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*Zitat aus dem Roman ,,Die Erben von Sevenwaters“ von Juliet Marillier, Seite 391 (subtil: detailliert oder sehr sorgsam)