Ein emotionaler Abschied aus der Walachei

Einige SchülerInnen unserer Schule waren Gäste des 24. Schultheaterfestes in Schwedt (10. bis 13. Juli 2017). Sie waren RedakteurInnen der Theaterzeitung “Sonnensegel”. Wir veröffentlichen seit ein paar Wochen ihre Artikel auf unserer Schulhomepage. In den nächsten Wochen werden weitere folgen.
Text: Sarah Felgentreu (damals Kl. 9/3)
Redakteurin bei InVitrO – Die Schülerzeitung im Schaukasten und im Internet
Foto: Udo Krause (mit freundlicher Genehmigung der Uckermärkische Bühnen Schwedt)
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Standing Ovations für Mike, Tschik und Isa – Auch mein zweiter Besuch des Jugendstückes „Tschick“ war nicht weniger gut als der erste. Ich würde sogar sagen: Es hat mir noch besser gefallen als beim ersten Mal.
Die Geschichte von Andre Tschichatschow „Tschick“ und Mike Klingenberg beginnt in den Sommerferien. Mike, von Conrad Waligura gespielt, ist allein zu Hause und hat nichts vor in den Sommerferien, als Tschick, der von Michael Kuczynski gespielt wird, mit einem geklauten Auto vor seiner Tür steht. Auf ihrer Reise in die Walachei treffen die beiden nicht nur unheimlich tolle Leute, sondern erleben auch die verrücktesten Abenteuer.
 

 
Das Stück begeistert neben besonderer Freundschaft, einem unvergesslichen Sommer und Unbekümmertheit auch mit hervorragenden Schauspielern. Alle bringen die Begeisterung oder auch Sentimentalität der Charaktere fast greifbar rüber. Man fühlt sich von den Schauspielern direkt angesprochen und nicht, als würde man mit unzähligen anderen Menschen dem Geschehen folgen. Durch immer wieder passende Lacher wird die Aufmerksamkeit – auch die der jüngeren Zuschauer – gesichert. Nicht, dass dies nötig wäre, da einem zwei Stunden nicht einmal annähernd so lang vorkommen, sie scheinen mehr wie wenige Momente. Wie gut auch Larissa Kristina Puhlmann und Ireneusz Rosinski wirklich gespielt haben, kann man am besten beurteilen, wenn man das Theaterstück selbst gesehen hat.
 

 
Das vermeintlich einfache Bühnenbild erweckt möglicherweise zuerst Zweifel, doch tut es dem Stück keinen Abbruch, eher das Gegenteil. Es hat das Theaterstück unterstützt, da man seine eigene Fantasie nutzen musste, um sich die Szenen vorzustellen. Ebenfalls lag dadurch das Hauptaugenmerk auf den Schauspielern und nicht auf der Kulisse. Alles Nötige fand auf der Bühne seinen Platz. Und was nicht da ist, wird schauspielerisch dargestellt.
Auch das Publikum wird einbezogen und nicht einfach nur als Zuschauer betrachtet. Von der Begeisterung der Musik angesteckt, klatschen alle mit und die Zuschauer in der ersten Reihe bekamen das Mittagessen oder eine Brombeere vom Busch am Straßenrand ab.
Wer bei Musik an Lautsprecher gedacht hat, liegt falsch, denn sie wurde live von den Schauspielern gespielt. Mit E-Gitarre, Gesang und Keyboard wurde Motivation, Gelassenheit oder die grenzenlose Freude unterstrichen. Zu jeder Situation hatte Larissa Puhlmann als Isa oder Mutter ein passendes Lied, welches die Szene noch ausgelassener oder emotionaler machte.
 

 
Ich kann nur sagen, dass ich mir das Stück jederzeit wieder anschauen würde und auch noch mehr als einmal. Aus den Standing Ovations für alle vier Schauspieler schließe ich, dass alle anderen Zuschauer einer ähnlichen Meinung waren.
Wenn der Applaus nicht vorher schon laut war, war es auf jeden Fall für Larissa Puhlmann, die heute zum letzten Mal in „Tschick“ auftrat. Nicht nur die Schauspieler waren zum Ende den Tränen nahe, es griff auch auf die Zuschauer über. Ich glaube nicht, je einen leidenschaftlicheren und lauteren Beifall nach einer Vorstellung in den ubs gehört zu haben.

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