„Viele Wege führen nach Rom!“
So lautet das bekannte Sprichwort, das wohl jeder schon einmal gehört hat. Und es scheint sich zu bewahrheiten, denn auch wir unternahmen erst vor Kurzem eine Reise in die beliebte italienische Hauptstadt. Wir – das sind einige Schüler der ehemaligen elften Klasse des Einstein-Gymnasiums Angermünde und vier unserer Lehrer, die mit uns zusammen auf eine fünftägige Kursfahrt gingen. Auf diesem „Bildungsausflug“ sollten wir zwar unser geschichtliches Wissen aufarbeiten, aber Spaß wollten wir natürlich auch haben. Wann hat man schließlich schon die Gelegenheit mit seinen Freunden und Mitschülern in eine Stadt wie Rom zu fahren? Da zwischen Angermünde und Rom aber offensichtlich eine etwas größere Distanz besteht, stand von Anfang an fest, dass wir fliegen würden. So wurde allein unsere Anreise am Montag etwas Aufregendes, denn einige unserer Mitschüler hatten vorher noch nie ein Flugzeug betreten, geschweige denn zum Reisen vom Boden abgehoben. Trotz Flugverzögerungen überstanden alle den Flug jedoch unbeschadet und mitsamt unserem eingesammelten Gepäck wurden wir am Flughafen Rom Fiumicino von einem Bus abgeholt, der uns zu unserem Camp brachte. Hier stellten wir in den uns zugeteilten Bungalows erstmal unsere Koffer ab, bevor wenig später einige zum Essen aufbrachen, da es schon Abend war (und der McDonald’s genau um die Ecke), während andere sich entschlossen erst im gegenüberliegenden Supermarkt die Verpflegung für die nächsten Tage einzukaufen. So endete unser Anreisetag für die meisten schon relativ früh im Bett. In den folgenden drei Tagen klapperten wir sämtliche Sehenswürdigkeiten ab, die Rom zu bieten hatte, wobei der Schrittzähler des Handys nie fehlte. Wir liefen tatsächlich ziemlich viel: am Dienstag legten wir die längste Strecke mit knapp 22 Kilometern zurück. Um an einem Tag aber überhaupt so viel sehen zu können, wie möglich, standen wir morgens auch schon früh auf. Gegen sieben Uhr waren fast alle immer im Frühstücksraum des Camprestaurants versammelt, denn 8:45 Uhr trafen wir uns mit den Lehrern, um, je nachdem wohin wir zuerst wollten, den Zug, die Metro oder den Bus zu nehmen. Am Dienstag begannen wir mit einer Führung durch das Colosseum, das wirklich ein sehr beeindruckendes Gebäude ist, dass man in Rom unbedingt sehen sollte, bevor wir quer über das Forum Romanum, den antiken Marktplatz, wanderten und uns schließlich von unserer Führerin verabschiedeten. Nun erkundeten wir Rom und seine zahllosen Sehenswürdigkeiten selbst. Das Denkmal für Vittorio Emanuele, den Stadtgründer Roms, das Pantheon, die Piazza Navona, die Engelsburg und zuletzt den Vatikan mit seinem Petersdom und der Sixtinischen Kapelle besuchten wir noch am ersten Tag in genau dieser Reihenfolge. Dabei hielt jeweils ein Schülerpaar zu jeder Sehenswürdigkeit einen vorbereiteten Vortrag, was wir auch am Mittwoch und Donnerstag fortsetzten. Sehr schnell machte sich die Hitze bemerkbar, obwohl wir mit kontinuierlichen 30° C die ganze Woche lang noch Glück hatten, denn eigentlich herrschen im Sommer Temperaturen von 40° C oder mehr in Rom. Trotzdem machten uns die Sonne und das Laufen ganz schön zu schaffen, weshalb wir ständig nach den kleinen öffentlichen Brunnen, die es in Rom gibt, Ausschau hielten. Hier konnte man sich sauberes Trinkwasser in seine Flasche füllen. Nach diesem Tagesprogramm fiel uns das Einschlafen jedenfalls nicht schwer. Der Mittwoch startete ebenso früh, jedoch diesmal auf der Piazza del Popolo mit vielen antiken Statuen. Von dort aus ging es zur Spanischen Treppe und weiter zum Trevi-Brunnen. Hier, genau wie an den meisten anderen Sehenswürdigkeiten fiel auf, dass an jeder Ecke Straßenverkäufer standen, die uns auch oft ansprachen und uns Sachen verkaufen wollten, von Wasserflaschen über Rosen bis zum Selfiestick. Sobald die Polizei um die Ecke kam, nahmen sie aber sehr schnell die Beine in die Hand, denn legal ist diese Tätigkeit nicht, weshalb man dort auch nichts kaufen sollte. Unsere Mittagspause verbrachten wir am Termini, dem Hauptbahnhof Roms, von dem aus es danach mit dem Bus zu den Katakomben von Santa Domitilla ging. Dort unten war es nicht nur kalt und dunkel, sondern durch die vielen schmalen Gänge auch sehr verwirrend. Die leicht gruselige Atmosphäre wusste unser Führer aber mit Heiterkeit und Witz zu vertreiben. Abgesehen davon, gab es in den Katakomben eh fast keine menschlichen Überreste mehr, die uns als wandelnde Tote wie in einem Horrorfilm hätten auflauern können, denn einige Touristen, die hier unten schon langliefen, nahmen schon mal gerne den einen oder anderen Knochen als Andenken mit nach Hause. Was wahrscheinlich jeder von uns tun würde… Mit dem Donnerstag brach unser letzter Tag in Rom an. Morgens fuhren wir noch zur Basilika San Paulo und besichtigten sie, was definitiv einen Besuch wert ist. Danach stiegen wir in einen Zug, um zur Ausgrabungsstätte der antiken Stadt Ostia Antica zu fahren. Hier hatten wir zweieinhalb Stunden Zeit, um die uns gestellten Aufgaben zu erfüllen. Das Gelände war sehr weitläufig und bot viele interessante Überreste antiker Häuser und Bauten allerdings auch wenig Schatten, weshalb alle erleichtert waren, als wir erneut mit dem Zug an den Strand der nahen Stadt Ostia fuhren, um dort bis zum Abend zu bleiben und das Mittelmeer zu genießen. Bei unserer Rückankunft im Camp packten einige gleich schon das Meiste in ihre Koffer, denn am nächsten Morgen, wollten wir schon 9:00 Uhr das Camp verlassen und mussten vorher noch unsere Bungalows ausfegen und in einem weitestgehend ordentlichen und sauberen Zustand verlassen.
Die Rückreise gestaltete sich für uns diesmal ohne Verzögerungen oder Flugturbulenzen und wir landeten pünktlich wieder in Berlin. Als wir schließlich in Angermünde ankamen, war der Wunsch sich einfach ins Bett zu legen, trotzdem ziemlich groß. Aber obwohl die Reise definitiv in unseren Füßen steckte, war es ein unvergessliches Ereignis, dass so sicherlich nicht noch einmal vorkommen wird und, weshalb wir es auch nicht so schnell vergessen werden.