Von Janin Zimmermann (damals Kl.10/3, jetzt Q 1)
Redakteurin bei InVitrO – Die Schülerzeitung im Schaukasten und im Internet
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Nach den anstrengenden Prüfungen hatten sich die Zehner eine Erholung verdient. Doch der wohlverdiente Wandertag am 24.05.2012 läßt wahrscheinlich viel Raum für Interpretationen. Meine ist bestückt mit Unsicherheiten. Die 10/3 hatte sich unter einer Vielzahl von Vorschlägen zu entscheiden. Schließlich siegte dann die Kanufahrt in Oderberg. Meine Befürchtungen bewahrheiteten sich also, denn wir fuhren schließlich mit dem Bus zu meinem persönlichen Höllentrip.
Mit knurrendem Magen dort angelangt, wurde mir mehr und mehr bewusst, dass es nun kein Zurück mehr gab. Ich konnte auch keinen einzigen Bissen herunterbekommen und so trottete ich bei missmutiger Stimmung den anderen hinterher. Beim Kanuverleih zog man sich eifrig die Schwimmwesten an und sicherte seine Wertsachen in wassertaugliche Behälter ab. Schließlich stiegen alle in Zweier-, Dreier- oder Viererkanus ein und schon hieß es, Konzentration und volle Kraft voraus!
Doch schließlich musste es so kommen, wie es kam. Nicht fähig, unser Kanu zu lenken, paddelten wir sinnlos umher. Da waren wir nun. Mitten auf dem breiten Fluss. Kein schmackhaftes Ufer in erreichbarer Nähe. Keine Kontrolle über das immer mehr wankende Kanu. Wir drehten uns im Kreis. Nicht vorwärts. Nicht rückwärts. Und schon gar nicht in Sicherheit. Unter uns das kalte, erbarmungslose Nass. Der flüsternde Grund tief. Das Wasser dunkel und unberechenbar. Auch wenn das Wasser als das Lebendige gilt, ist es für mich nur die einsame Leere.
Nur keine Panik! Alles. Nur keine Panik! Habe Vertrauen in deine Klassenkameradinnen! Geduld! Schön ruhig bleiben! Brav, so ist es gut. Kontrolle wo bist du, wenn man dich am meisten braucht? Langsam. Zu langsam. Mit einem Schneckentempo, welches in Zeitlupe abläuft, gelangen wir zur rettenden Ufernähe. Wieder durchatmen und den Herzschlag wiederbeleben. Das war doch für den Anfang gar nicht so schlimm.
Nach dem ersten Fehlversuch, dem widerspenstigen Kanu Kontrolle aufzuzwingen, klappte es dann schon viel besser. Es ist wirklich erstaunlich, wenn man erst einmal den Dreh heraus hatte, machte es sogar etwas Spaß. Immer gleichmäßige Paddelstöße ins verhasste Wasser und dann war alles gar nicht mehr so schlimm. Um uns die ruhige Natur und Sonnenstrahlen, die an unserer Haut leckten. Stimmungsschwankende Gespräche, welche das Kanu in Wallung brachten, begleiteten die insgesamt lustige, angenehme, entspannende, aber auch genauso anstrengende Reise auf den Wellen. Als man das zeitweilig liebgewonnene Wasser von beiden Seiten des Kanus triezte, war man auch schon wie eine angestachelte Ente davongepeitscht.
Nach einer Stunde hieß es dann umkehren! Bis dahin war das alles ja noch lustig gewesen. Doch als auf einmal übermütige Kraftpakete mit ihren Kanus in uns reinrammten und wir vergebens versuchten, die Richtung zu ändern, steuerten wir immer weiter zu einem noch vollkommenen Baum hin. Ja, richtig gelesen. Noch vollkommen! Im Kampf mit der trauernden Weide klatschten uns Äste ins Gesicht und unsere Haare wurden mit Blättern und ach so „niedlichen“ Insekten bestückt. Uns vom Lachkrampf erholend ruderten wir wieder zum Anfang.
Abschließend bedanke ich mich noch bei Frau Ronneberger für ihr Engagement.
2 thoughts on “(Un)sicherheit”
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Hallo Janin, dein Artikel über unseren gemeinsamen Kanuausflug finde ich super. Deine Ängste hättest du mir im Vorfeld mitteilen können. Umso mehr bewundere ich dich allerdings dafür,wie gut du die Sache gemeistert und deine Angst besiegt hast. Vielen Dank auch an Maximilian für die schönen Bilder und die für mich ruhige Kanufahrt.
Wow! Als frische Abiturientin schleicht man ja doch ab und an noch auf der „alten“ Schulhomepage herum und liest dies und das. Aber bei deinem Artikel hat es wirklich Spaß gemacht, zu lesen! Er ist so lebhaft geschrieben. Ich hab keine Ahnung, wer du bist, aber ich freue mich schon auf deinen nächsten Artikel! 😉 lG