Von Alexander Rösnick (Kl. 7/2)
Redakteur bei InVitrO – Die Schülerzeitung im Schaukasten und im Internet
Link zum Picasa-Album: Stein Säubern 2010
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Am Montag, den 26.04.2010, machte die Religionsgruppe der Klasse 7/2 eine „Exkursion“ im Rahmen eines Projekts des Religionsunterrichts zum Friedenspark. Vor einigen Wochen hatten wir bereits eine Exkursion dorthin gemacht, wobei uns nützliche Informationen von unserem Religionslehrer, Herrn Rall, vermittelt wurden. Wie z.B., dass im Februar 1945 an einer alten Eiche im Friedenspark, die inzwischen gefällt wurde, drei angebliche Deserteure erhängt wurden.
In Erinnerung an sie stellte man später eine Holztafel mit folgender Aufschrift auf: „An dieser Stelle wurden am 22.2.1945 drei deutsche Soldaten erhängt, weil sie sich der Weiterführung des verbrecherischen Krieges wiedersetzten. Angermünder! Denkt an diese Opfer, kämpft um einen dauerhaften Frieden.“ Sie wurde ca. 10 Jahre später ein Stück weiter an der Berliner Straße durch einen Gedenkstein mit der Aufschrift: „Die Toten mahnen die Lebenden“ ersetzt. Dieser Gedenkstein steht heute noch dort.
Nach dem wir alle gespannt zugehört hatten, entstand in der Gruppe die Idee, den Gedenkstein mit der Aufschrift „Die Toten mahnen die Lebenden“ zu säubern. Die Idee dafür kam von einer Schülerin aus meiner Klasse. Herr Rall sagte: „Wir können den Stein säubern. Voraussetzung ist aber, alle wollen das.“ Wir fanden die Idee von Anfang an super und wollten sofort loslegen.
Aber das geht natürlich nicht, denn erst musste mit der Stadtverwaltung geklärt werden, ob wir den Stein überhaupt säubern dürfen. Außerdem brauchten wir Bürsten, Eimer, Reinigungsmittel, Wasser und Arbeitssachen. Es dauerte gar nicht lange, dann hatte Herr Rall alles mit der Stadtverwaltung abgesprochen, denn er hatte in den Jahren zuvor den Stein schon zweimal mit Schülern des Einstein-Gymnasiums gesäubert (2002 und 2005). Auch mit der Schule war alles geklärt. Das ganze lief im Rahmen des UNESCO-Projekttages „Unser Handeln – Unsere Zukunft“ am Einstein-Gymnasium.
Der Titel unseres Projektes war: „Angermünder Kulturerbe: Schrubbendes Gedenken im Friedenspark“. Zusätzlich zu der Säuberungsaktion überlegten wir uns noch eine Straßenumfrage zu machen. Wir teilten 2 Gruppen ein, eine für das Säubern des Gedenksteins und eine für die Straßenumfrage. Dann war es endlich soweit, nach langer Vorbereitung ging es endlich los. Bepackt mit Eimern, Bürsten und Spülmittel machten wir uns auf zum Gedenkstein. Dort empfing uns eine Frau von der Stadtverwaltung. Sie gab uns den Schlüssel für den Wasserhahn im Friedenspark und bedankte sich bei uns, dass wir freiwillig den Stein säubern. Wir holten Wasser und fingen an zu schrubben.
Anfangs war noch TVAL dabei und filmte uns während wir putzten, schrubbten und Wasser holten. Es ist zwar nur ein kurzer Bericht von ca. 40 Sekunden, er ist aber sehr informativ und spiegelt das wieder, was wir dort gemacht haben. Diesen Beitrag kann man auch im Internet ansehen: TVAL Beitrag 26.04.10.
Es war, wie ich finde, ein sehr schöner Tag und ich fand es toll, dass wir etwas Gemeinnütziges geleistet haben. Es hat uns allen viel Spaß gemacht und wenn der Stein wieder schmutzig ist, sind wir zur Stelle.
Link zum Picasa-Album: Stein Säubern 2010
4 thoughts on “Schrubbendes Gedenken im Friedenspark”
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Ich finds gut, dass sich Jugendliche mal ein wenig mit der Vergangenheit befassen, nicht nur im *Jetzt*leben. Solche Projekte sollte es öfter geben….
@ Jan
Danke für die positive Reaktion! Ich würde mich auch jeder Zeit wieder dafür einsetzten, da ich finde, dass Ge(h)denken gerade in der Schule sehr wichtig ist!
Alexander
Der Artikel hat uns sehr gefallen, wie die Aktion insgesamt. Es war, wie im Text beschrieben, ein tolles Erlebnis. Auch die Bilder zeigen gut, dass es etwas bewirkt hat. Ein toller Atikel!
Die Aktion war echt toll! Ich war zwar nicht beim Putzen des Gedenksteines dabei, aber ich finde, so etwas sollten wir öfter mal machen. Es ist eine gute Abwechslung zum normalen Unterricht im Klassenraum und dabei auch noch sehr lehrreich.