Latein im Grünen – auf den Spuren der Götter

Am Freitag, dem 20.09.2024, begab sich unser Lateinkurs der zwölften Klasse auf eine Reise in die Vergangenheit. Schon früh am Morgen trafen wir uns am Bahnhof, um mit dem Zug Richtung Potsdam aufzubrechen. Das Ziel? Der majestätische Park Sanssouci, wo uns ein Tag voller Geschichte, Kunst und – passend zu unserem aktuellen Thema – mythologischer Metamorphosen erwarten sollte.

Die Fahrt mit dem Zug war bereits ein kleiner Ausflug für sich. Während draußen die Felder der Uckermark vorbeizogen, stimmten wir uns mit einem Heftchen, bestehend aus lateinischen Texten, welches unsere Lehrerin aufwendig selbst erstellt hatte, auf den Tag ein. Nach einer unkomplizierten Fahrt kamen wir schließlich in Potsdam an und machten uns auf den Weg zum Park Sanssouci, einst einer der prachtvollsten Orte Preußens, der uns mit seinen weitläufigen Gärten und prunkvollen Bauwerken schon von Weitem in seinen Bann zog.

Im Park angekommen erfuhren wir, dass sich unsere Lehrerin etwas Besonderes einfallen lassen hatte: Den ganzen Tag über mussten wir an den verschiedenen Stationen des Parks kleine Aufgaben lösen, die mühevoll vorbereitet worden waren und uns forderten, die Mythologie mit den realen Kunst-werken in Beziehung zu setzen. In verschiedenen Gruppen suchten wir nach lateinischen Inschriften, identifizierten antike Figuren in den Skulpturen und rekonstruierten die Geschichten, die sich hinter den prunkvollen Fassaden und Statuen verbargen. 

Unser letzter gemeinsamer Halt waren die „Neuen Kammern“, einst ein Gästehaus Friedrichs des Großen. Besonders der „Ovid-Saal“ zog uns in seinen Bann, benannt nach dem berühmten römischen Dichter Ovid, dessen Werk „Metamorphosen“ momentan Bestandteil unseres Unterrichts ist. Umgeben von prächtigen Wandgemälden, die Szenen aus den „Metamorphosen“ darstellen, standen wir und fühlten uns fast in die mythologischen Erzählungen hineinversetzt. Die Verwandlung von Daphne in einen Lorbeerbaum oder das Schicksal der wunderschönen Callisto schienen vor unseren Augen zum Leben zu erwachen.

Der Tag verging wie im Flug und als wir am Nachmittag schlussendlich den Rückweg in Angriff nahmen, waren wir erschöpft, aber erfüllt. Die Erlebnisse des Tages und die intensiven Eindrücke werden wir so schnell ganz gewiss nicht vergessen und auch im Lateinunterricht immer wieder aufgreifen.

Josefine Schenker

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