Von Maxi Sommerschuh (Kl. 10/1)
Redakteurin der Schülerzeitung InVitrO – Die Schülerzeitung im Schaukasten und im Internet
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Wo verbringen Jugendliche in Angermünde und Umgebung ihre Freizeit? Wo sind ihre Treffs, ihre Lieblingsplätze?
Ich sitze zu Hause und langweile mich, weil ich nicht weiß, wohin ich gehen soll. Ich überlege, wo ich gern hingehen würde. An einen Ort, an dem ich Gleichaltrige treffe, entspannen kann, Tipps oder Rat bekomme und Spaß habe.
Jugendliche in Angermünde haben kaum Plätze, an denen sie ihre Freizeit sinnvoll verbringen können. Also treffen sie sich an Bushaltestellen, Bahnhöfen oder vor Märkten. Dort beginnen manche, aus Langeweile Alkohol zu trinken, zu randalieren.
Es gibt das Kulturzentrum „Alte Brauerei“ und den Sportplatz. Allerdings werden diese Treffs nicht von vielen angenommen. Zu Veranstaltungen wie Konzerten kommen viele Besucher, in der Woche ist der Treff leer.
Uwe Tornow ist Projektleiter im Klub. Er sagt, die Jugendlichen sollen selbst kommen und sagen, was verbessert werden müsse. Die Brauerei sieht nicht besonders einladend aus. Bisher wurde kaum in das Objekt investiert. „Wenn wir Fördermittel bekommen, können wir das Projekt in einen besseren Zustand bringen“, verspricht Uwe Tornow.
Ein interessantes Projekt, das Jugendliche anziehen würde, wäre eine Skaterbahn, meint er. Aber er sagt auch selbstkritisch, dass der Klub mehr Öffentlichkeitsarbeit leisten und die neuen Medien nutzen müsse.
Sozialpädagogin Anja Wittig erklärte Schülern des Einstein-Gymnasiums kürzlich, dass Kinder heutzutage oft keine „Straßenkindheit“ mehr erleben, sondern eine „Medienkindheit“ durchlaufen. Sie spielen und treffen sich nicht mehr auf der Straße, im Grünen oder an Seen, sondern im Internet. „Dadurch ziehen sich die Kinder und Jugendlichen immer mehr zurück“, erklärt Anja Wittig.
In Angermünde gibt es ihrer Meinung nach viel zu wenig alternative Angebote für Jugendliche. Wenn die Jugendlichen das ändern wollen, müssen sie selbst aktiv werden.
Erstveröffentlichung: Märkische Oderzeitung, 21.10.2010, Jugendseite
Ich finde den Artikel super, Maxi.
Als wir unsere Umfrage durchführten, sagte uns niemand, dass er sich mit Freunden im Friedenspark treffe. Ich für meinen Teil sehe dort immer etwas anderes.
Die Stadt steckt schon eine Menge Geld in die Angebote, hier in Angermünde.
Aber so wie ich das sehe, vielleicht genau in die Falschen.
Wie schon im anderen Artikel denke ich, es liegt allein an den Fördermitteln durch die Stadt.
Die Brauerei hat an sich viele Angebote wie Billiard, Fussballkicker, Proberäume, Dart usw. Doch meiner Meinung nach nutzt gerade die Jugend diese nicht. Und die Fassade der Brauerei ist auch wieder eine Sache der Gelder, doch ein Anfang ist ja getan, denn das Dach überm Saal wird neu gemacht.
Du schreibst, die Treffs werden kaum angenommen, doch etwas anzunehmen ist doch eine Sache des Einzelnen und nicht der Brauerei.
Selbst Angermünde an sich hat viele Angebote. Wir haben hier einen Volleyballverein, Handball, Fussball und selbst unsere Schule hat eine sehr interessendeckende Anzahl an Ag’s.
Ich denke, der Grund wieso so viele Jugendliche die Möglichkeiten einfach nicht nutzen hat tiefere Gründe. Angefangen vom Freundeskreis, über die Erziehung der Eltern bis hin zur eigenen Einstellung wie man seine Freizeit nutzen kann. Und wenn sie dann anfangen ihre Freizeit mit Dummheiten oder mit den falschen Leuten zu verbringen, dann wirkt sich dies auch auf Schule und anderes im negativen Sinne aus.
Ich denke, dass das, was Sarrazin anspricht, nämlich das Deutschland immer ärmer und dümmer wird, sieht man selbst daran schon. Die Stadt hat kein Geld für Jugendliche, und die schlechte Einstellung dieser wirkt sich auf die Schule aus.
Ich stimme dir voll und ganz zu. Ich sehe immer Leute am Bahnhof „rumlungern“ und dabei könnte man sich woanders aufhalten.