Von Laura Promehl (Kl. 10/2)
Redakteurin bei InVitrO – Die Schülerzeitung im Schaukasten und im Internet
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„Ich bin nicht Ich! Heute Gothic morgen Emo … und dann?“
Kann eine Stilrichtung wirklich mich beschreiben oder jage ich nur einem Phantom hinterher?
Ich bin in einem Alter, in dem ich denke, mich zu kennen, aber dann verkleide ich mich. Wofür? Muss ich wirklich mit meiner Kleidung signalisieren, wer und wofür ich bin?
Wer so denkt, sollte mich nicht wirklich kennenlernen. Viele Jugendliche schreien heutzutage nach Anerkennung. Aber muss es wirklich durch eine Stilrichtung sein?
In meinen Augen sind Szenen auch nur alberne und umstrittene Selbstfindungssachen. Es wird unnötig viel Geld für Dinge ausgegeben, die bei den meisten Jugendlichen auch nur eine Phase der Pubertät ist. Sie gliedern sich in eine Gruppe von Menschen ein und denken tatsächlich, dass sie damit ein menschliches Individuum sind. Blödsinn … oder?
9 thoughts on “Warum nicht mein Ich?”
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Der Artikel ist dir gut gelungen.
Er macht nachdenklich. Du hast damit ein sehr gutes Thema angesprochen, das, wie ich finde, in der Pubertät sehr wichtig ist.
Hey Laura 🙂
Ich fing an den Artikel zu lesen und habe mich über das Thema gefreut. Aber im Endeffeckt bin ich doch etwas enttäuscht.
Das ist echt ein interessantes Thema, aber du zeigst mir in dem Text zu sehr die negativen Seiten, auch wenn da ein kleines “oder“ am Ende steht. Ausserdem fühle ich mich nicht wirklich ausgefüllt nach dem Lesen. Es ist, als hättest du einfach eine Frage genommen, die sich jeder täglich stellt und die wichtig ist, diese hast du dann auf einfache Weise in Frage gestellt und hast sie kurz negativ beleuchtet. In meinen Augen nicht ganz so gelungen … Leider.
FAZIT: Hammer Thema, gute Idee, aber für meinen Geschmack zu wenig Blickwinkel und 3 Seiten zu wenig. Für so ein Thema, wäre eine Diskussionsrunde echt mal cool ;D
Hallo Laura,
du hast wirklich ein interessante und allgegenwärtige Diskussion angeregt.
Verkleide dich, schreie nach Anerkennung, probiere dich aus, aber denke nie, dass du dich wirklich kennst und auch noch glaubst, dass dich jeder so sieht, wie du es doch gerne darstellen willst!
Alberne und umstrittene Selbstfindungssachen sind der beste Weg, etwas über dich zu lernen, denn ohne sie werden dir die Grenzen nicht wirklich aufgezeigt oder erst viel später.
Stehe zu dem, was du gerade machst oder tust oder was du glaubst zu sein und verlange von niemanden, dass er es genauso sieht … dann kannst du dich entwickeln.
Das viele Geld, was du für deine Verkleidung ausgibst, ist gewollt und es gibt dafür auch einen Oberbegriff (Marketing). Und ob Pubertät oder Verschuldung, das interessiert dabei nicht wirklich.
Das Phantom ist nur eine Verkleidung, der äußere Schein und vielleicht auch ein Traum, heute so und morgen so zu sein und es ist die Herausforderung deines Gegenübers – die Meinung anderer, die du so sehr brauchst um dich zu finden.
Ich bin jetzt 41 Jahre alt und muss immer wieder feststellen, dass ich mich selbst immer noch nicht so gut kenne wie ich meine.
Egal in welche Gruppe du dich einfügst, egal ob alleine oder im Familienbund: Du wirst immer ein einzelnes menschliches Individuum sein, mit deiner Ausstrahlung, deinem Einfühlungsvermögen, deinem Selbsvertrauen … und …
Also, da Herr Rall mich heute noch mal angesprochen hat, will ich noch etwas hinzufügen.
Ich bin ja der Ansicht, dass es wirklich ein gutes Thema ist und dass du mit dem “Oder“ zu einer Diskussion anregen willst, ist auch klar, aber die Vorarbeit dazu ist halt etwas gescheitert.
In dem Artikel zeigst du nur die eine Seite der Medaille und putzt das Thema, dadurch etwas runter. Du redest nur von den schlechten Dingen und das ruft in mir den Effeckt hervor, dass ich gar keinen richtigen Einstieg für eine Diskussion finde. Weil, wenn schon der, ich nenne dich jetzt mal so, “Diskussionsleiter“ nur eine Meinung vorzeigt, kann keine Diskussion entstehen. Eine Diskussion besteht aus mehreren Meinungen, die durch Argumente vertreten werden sollen und das Ziel ist dann meist ein gemeinsam gefundener Kompromiss aus den verschiedenen Argumenten.
Ich hoffe, jeder versteht, was ich damit meine 😉
Schön, so einen Artikel zu lesen. Alles, was in einer richtigen Zeitung steht, zeigt, was Sache ist. Aber die vielen Fragen, die man gestellt bekommt, lassen einen die Meinung selbst bilden.
Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen, als ich den Artikel zum ersten Mal gelesen habe. Laura schafft es mit wenigen Worten einen so provokanten Beitrag zu verfassen, dass die Kommentare nur so strömen.
Ich gehe absolut mit, wenn sie schreibt, dass es Jugendlichen in erster Line um Anerkennung geht, wenn sie sich einen besonderen Stil anlegen. Und wenn man es nüchtern betrachtet, ist das tatsächlich reine Geldverschwendung.
Andererseits ist es doch auch schön, dass nicht jeder gleich ist. Und darin besteht in meinen Augen auch die größte Herausforderung: Jeden so zu akzeptieren, wie er ist. Denn leider ist es doch oft so, dass Cliquen andere, die nicht dazu gehören, ausgrenzen, einfach weil sie anders sind.
Ich steige zwar in die Diskussion ein, ohne den Vorkonsens gelesen zu haben, aber:
Mir stellt sich die Frage, ist es nicht eine Sache des Wohlfühlens? Fühlst du dich in deinen Kleidungen wohl. Oder überlegst du, wie andere auf deinen Stil reagieren und ziehst dich schnell noch einmal vor dem Spiegel um. Danach gehst du mit flauem Magen in die Schule in der Angst, die anderen beachten dich nicht.
Vielleicht kommt es dadurch auch zu Extrembildungen von Kleidungsstilen, die um Aufmerksamkeit lechzen. In dem Moment ist auch nicht die Art der Aufmerksamkeit sondern die Anwesenheit entscheidend.
Wichtig ist für mich zum Beispiel angenehme Kleidung, die locker zu Hause sitzt.
Wenn ich auf die Straße gehe, ziehe ich mir natürlich Kleidung an, die meinem Charakter Austrahlung verschafft, und in der ich mich weiterhin wohl fühle.
Als Punker würde ich nie Kleidungen von einem Hip-Hop Stil anziehen, und umgekehrt.
Ich finde das Beste ist, in sich zu gehen und sich selbst zu fragen, wozu trage ich diesen Stil, will ich das wirklich kaufen?
Sich solchen Fragen zu stellen ist schwer, besonders durch eingefahrene Muster, aber es hilft auch mehr über sich zu erfahren.
Liebe Grüße Euer
Peter Treter
P.S.: Wenn jemand meint seinen Stil gefunden zu haben liegt er falsch.
Derjenige sollte weitersuchen!
Jeder Mensch unterliegt Veränderungen, die seine Ansichten und somit auch seinen
Kleiderstil verändern.
Good Luck! (;
Wenn ich die Kommentare und den Artikel so lese, denke ich: Altes Thema aber immer noch aktuell!
Aus eigener Erfahrung kann ich nur dies beitragen: Eine Szene ist meiner Erfahrung nach wohl weniger eine „alberne Selbstfindungssache“ als eher die Umschreibung einer Gruppe Gleichdenkender oder Gleichfühlender. Ich habe vor allem während meiner Zeit am Einsttein-Gym. nach Anerkennung oder eher Akzeptanz gesucht. Ich war und bin so wie ich nunmal war/bin. Gefunden habe ich sie nur bei sehr wenigen. Bin halt … anders 😉
Als ich nun so mit Selbstzweifel umherdümpelte, kam „Spike“ dem ich SEHR dankbar dafür bin, auf mich zu und gab mir Bücher über die „Gothic-Szene“ zu lesen (ja BÜCHER). Dort erfuhr ich von sg. Szenegängern und Musikern, was es bedeutet „Gothic“ zu sein (an der Stelle sei allen Hatern gesagt: es würde zu weit führen zu erklären, dass es kein direktes „Gothic“ sein gibt also Pssssst). Ich fühlte mich schlagartig dazu hingezogen, auch zu anderen in „der Szene“ wie z.B. besagter Spike. Ich lernte, dass es in der Szene viele andere gab, die dachten wie ich, fühlten wie ich, litten wie ich etc.
Also:
Sei wie du bist und orientiere dich an den Merkmalen der Szenen um Gleichgesinnte zu treffen, aber fühle dich nicht genötigt, dich auf die harte Tour anzupassen. Denn wer das verlangt, ist kein Gleichgesinnter. Ich muss keine Klamotten aus dem Gothic Shop oder von „Aderlass“ tragen um „Gothic zu sein“.
Denn die Szene wird von den Menschen gemacht, nicht umgekehrt.
Ich seh‘ den Text einfach mal nicht als Artikel im strengen Sinne an, sondern als eine freie Meinungsäußerung an, die die eigenen Denkerbsen anstoßen soll.
Von daher find ich’s doch recht gelungen. 🙂
Meine eigene Meinung dazu sieht aber auch ziemlich miesepetrig aus.
Ich finde, die „Verkleidung“ der Pubertiereden wird doch hauptsächlich von den Medien gesteuert. Sie erfinden ja schließlich diese ganzen „Stilrichtungen“ oder schlachten diese, wenn sie sich halbwegs allein herruasgebildet haben, aus.
Aber, und das wurde hier ja auch schon gesagt, die die da mitmachen, fühlen sich dabei wohl und so ist es dann im Endeffekt auch am Besten, denn ohne diese Masseneinmischung hätten andere nix, um sich darüber sinnlos aufzuregen und würden wahrscheinlich über wichtigere Dinge Nachdenken. ;D