Am 9.07.2009 fand in der kleinen Aula unserer Schule eine Filmvorführung des Oskar-prämierten Werkes „Das Leben der Anderen“ statt. Interessierte SchülerInnen der Klassenstufe 11 hatten die Möglichkeit, sich den Film anzuschauen und im Anschluss daran an einer Diskussionsrunde in Anwesenheit der Zeitzeugin Frau Sabine Popp, die wegen volksverhetzenden Äußerungen der DDR 1980 zu einer 5-jährigen Gefängnisstrafe verurteilt wurde, und der Organisatorin Frau Dr. Saskia Funck (CDU-Abgeordnete des Brandenburger Landtages) teilzunehmen.
Der Film erhielt von den SchülerInnen und Lehrern durchgehend positive Reaktionen. Beeindruckend hierbei war der Wandel der Hauptperson von einem starren Staatssicherheitsoffizier zu einem „guten Menschen“ voller Mitgefühl.
Die Diskussionsrunde jedoch sorgte für viel Furore auf Grund der häufig festgefahrenen, starr negativen Meinung der Projektleiterin zur DDR-Vergangenheit. Die SchülerInnen aber ließen sich von ihrer eigenen Meinungsbildung nicht abbringen. Der Diskussionsablauf verlief zudem durch den einleitenden Kommentar Frau Dr. Saskia Funcks über eine Statistik bezüglich der Unwissenheit Brandenburger SchülerInnen zur DDR-Geschichte in eine wohl anders geplante Richtung. Die SchülerInnen brachten vielschichtige Erfahrungen der ostdeutschen Biografien ihrer Eltern und Großeltern ein und entfachten damit eine z.T. recht hitzige Debatte. Auf Argumente und Fragen der SchülerInnen zu den Ursachen auch heutiger, aktueller finanz- und wirtschaftspolitischer Missstände der Bundesrepublik reagierte Frau Dr. Saskia Funck oft einseitig.
Im Endeffekt trug die so verlaufene Diskussion im Gegensatz zum Film selbst eher nicht dem Ziel Rechnung, ein differenzierteres und damit objektiveres Geschichtsbild der DDR zu vermitteln. Trotz allem ist jedem unserer SchülerInnen hoffentlich klar, dass es niemals nur einseitige Sichtweisen zu dieser Zeit der Deutschen Geschichte geben kann.
Solch offene Diskussionen wären an einer DDR-Schule nicht möglich gewesen. Wir bedanken uns herzlich bei der Campus-Tour unter der Leitung von Frau Dr. Saskia Funck für ihr Kommen und für ihr Engagement. Herzlichen Dank auch an die Zeitzeugin Frau Sabine Popp.
(Susann Jihlawez, Liz Becker)