Unsere Sprache?!

Von Sean Calvin Kämpfe (Kl. 9, Ehm Welk – Oberschule)
Gastredakteur der Schülerzeitung InVitrO – Die Schülerzeitung im Schaukasten und im Internet
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Chat bedeutet so viel wie „plaudern“ oder „sich unterhalten“ und bezeichnet elektronische Kommunikation in Echtzeit, meist über das Internet. Es gab auch schon früher eine  Form des Chats. Dieser nannte sich CB-Funk (eine Jedermann Funkanwendung) aus den 80er Jahren. Die Chatsprache wird in sogenannten Chatrooms benutzt z.B. Jappy, Knuddel, Icq usw.
In Chats werden häufig Akronyme verwendet. Akronyme sind Initialwörter. Sie sind ein Sonderfall der Abkürzung und werden aus den Anfangsbuchstaben von den Wörtern, die abgekürzt werden, zusammengesetzt. Sehr oft werden auch Abkürzungen, Lautmalereien und Smileys verwendet. Einige Beispiele sind:

xD – für ein lachendes Gesicht
lol – laugh(ing) out loud
afk – away from keyboard
b2k – back to keyboard
Eine korrekte Verwendung der Sprache steht im Chat nicht im Vordergrund. Dadurch sind Tippfehler und grammatikalische Fehler häufig. Satzzeichen spielen ebenfalls fast keine Rolle und es wird oft konsequent kleingeschrieben. Die fehlenden sprachlichen Mittel werden durch Emoticons (z.B.: 😉 oder :-o)) und Abkürzungen (z. B. lol)  interpretiert.
Ich finde Chatsprache ist modern und verbindet sogar Menschen mit unterschiedlichen Sprachen. Außerdem erleichtert sie die Kommunikation untereinander.
Schreibt doch in der Kommentarmöglichkeit eure Meinung zur Chatsprache und beantwortet die Frage in der Überschrift!
PS: Dies ist eine Fortsetzung des Artikels Ja mei, do sieht doch kei Mensch mehr dursch!!! von Alexander Rösnick, publiziert am 12.09.2010 bei InVitrO – Die Schülerzeitung im Schaukasten und im Internet.

5 thoughts on “Unsere Sprache?!

  1. Die Sprache einer Volksgemeinschaft ist wie kaum ein anderes Medium Übermittlerin von Kultur und Tradition. Sie ist nicht nur ein abstrakter Begriff, sondern wirkliche Begleiterin der Menschen im Alltag. Als solche ist sie natürlich einem permanenten Wandel unterworfen, weil sie sich Verhaltensweisen und Gewohnheiten anpasst. Wie uns die Geschichte lehrt, kann das Fluch und Segen zugleich sein.
    Die langsame und zweckmäßige Integration von Fremdwörtern ist sicherlich ein Segen für das Deutsche. Diese Prozesse folgten häufig dem Takt des europäischen Mächtekonzerts und waren zeitlich begrenzt. So führte die Dominanz der Bourbonen im Barock zu einem regelrechten Einstrom französischer Wörter in das Deutsche. Aber auch der Missbrauch der Sprache als Instrument der verabscheuungswürdigen Gleichschaltung aller Lebensbereiche im Dritten Reich sei hier genannt. Nach Jahrhunderten größter künstlerischer Entfaltung, wie zum Beispiel in der Weimarer Klassik, wurde sie durch die Faschisten zum Büttel der Bürokratie des Schreckens und verlor ihren Charakter als Sprache deutscher Dichter und Denker. Erst die Alliierten befreiten sie von Goebbels Kette und in der BRD rekonvaleszierte sie schließlich durch die neue Freiheit. In der DDR war freilich nur die Kette verlängert worden.
    Heute, zwanzig Jahre nach der Wiedervereinigung beider deutschen Staaten, geht auch unsere Sprache einer wirklichen Wiedervereinigung entgegen. Mit einer neuen Generation von Deutschen könnte erstmals in unserer Geschichte ein in Grundzügen einheitliches Deutsch entstehen, dass seine Prägung von freien Bürgern eines Rechtsstaates erhält. Neue Dichterfürsten könnten die lange verwaisten Throne besteigen. Diese Vision wird wohl leider nur eine Utopie bleiben, wenn die nächste Generation solche entstellten Gebrauchsformen des Deutschen entwickelt. Selbst die Abgrenzung zur alltäglichen Konversation mit physisch anwesenden Personen schließt nicht die Möglichkeit der wechselseitigen Durchdringung aus. Sicherlich müssen Sprachen heute in einer globalisierten und pluralistischen Welt die Fähigkeit zur Anpassung besitzen, um lebensfähig zu bleiben. Das Deutsche besitzt diese Fähigkeit, wie die vielen Anglizismen der letzten Jahre zeigen. Auch hierzu kann man durchaus geteilter Meinung sein, obgleich diese Aufnahme neuer Wörter in unseren Sprachgebrauch eine bereichernde Notwendigkeit war. Hier wurde der bereits bestehende Wortschatz nur erweitert.
    Der Artikel zeigt uns jedoch eine andere beängstigende Entwicklung. Der Reichtum der Sprache wird nicht vermehrt, sondern erheblich reduziert. Ich weigere mich daher von einem positiven Sprachwandel zu sprechen, weil hier offensichtlich ein Verfall geschildert wird. Anders ist eine bloße Verknappung und Reduktion wohl kaum zu nennen, wobei auch die Grammatik missachtet wird. Onomatopöien scheinen im virtuellen Chat als letztes rhetorisches Mittel im ständigen Gebrauch zu sein, wirken aber als bloßer Ausdruck nichtssagender Geräusche ebenso verloren und lächerlich. Den Höhepunkt der Misshandlungen stellen diese „Emoticons“ dar, die wie Tumore in der geschriebenen Sprache wuchern. So viele wunderbare Begriffe und Stilfiguren können Emotionen und Gefühle ausdrücken, wenn man sie nur nutzt. Damit möchte ich zu der Frage im Titel Bezug nehmen. Unsere Sprache ist das Deutsche, und nicht diese dargestellte pervertierte Form im Chat. Uns stehen schier unbegrenzte rhetorische Gestaltungsmöglichkeiten zur Verfügung, die erst in Kombination mit einer korrekten Grammatik das Wunderbare des Deutschen offenbaren. Nutzen wir sie doch einfach! Unsere Sprache kann sich schließlich nicht gegen Übergriffe wehren, und ist daher umso mehr auf unser aller Schutz und Pflege angewiesen. Erweist ihr doch bitte diesen Respekt.

  2. Ich denke, dass es ganz okay ist, diese Chatsprache zu nutzen, aber es ist nicht okay, sie im Unterricht oder sonstigem zu nutzen.

  3. Ich finde es toll, dass es einen ersten Gastredakteur von der Ehm Welk – Oberschule gibt. Meines Erachtens ist das Thema des Artikels sehr gut ausgewählt. Es ist hochaktuell und sehr kontrovers. Beides zusammen kommt selten vor. In diesem Fall ist es gelungen. Ich gratuliere dir zu diesem Artikel, Sean!
    Man kommt in der heutigen Zeit kaum daran vorbei, sich mit der Entwicklung der Chatsprache zu beschäftigen. Es ist gut, wenn man sich dabei eine auf Informationen und Argumenten fundierte Meinung bilden kann. Deshalb finde ich es passend, dass der Artikel einige Informtationen vermittelt, eine eigene Meinung enthält und die Leser am Ende zur eigenen Meinungsäußerung auffordert.
    Ich war noch nie in einem Chatroom und habe durch den Artikel bereits einiges dazu gelernt. Bisher dachte ich z.B., dass bestimmte Abkürzungen in E-Mails, die ich bekommen habe, Tippfehler wären (wie z.B. xD oder lol). Ich konnte mit ihnen überhaupt nichts anfangen! Jetzt weiß ich, dass diese Abkürzungen durchaus eine Mitteilung enthielten. Ich verstand sie bloß nicht. Das ist jetzt dank des Artikels anders.

  4. Natürlich ist es leichter “ SRY“ anstatt Entschuldiung zu schreiben. Aber ehrlich gesagt sehe ich bei manchen Kürzeln auch nicht mehr durch … Zum Glück gibt es aber die Smilies …. Ein BILD sagt doch mehr als 1000 Wörter … äh … Abkürzung

  5. Ich finde, die sogenannte „Chatsprache“ ist schon lustig und auch viel einfacher und schneller zu schreiben, aber ich finde wir sollten nicht die deutsche Rechtschreibung zu sehr vernachlässigen. Aber sonst kann ich nur sagen: Echt guter Artikel!

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