Neunter Artikel der Reihe “InVitrO: Unveröffentlichtes 2010″
Von Wolfgang Rall
Religionslehrer, Leiter der AG „InVitrO – Die Schülerzeitung im Schaukasten und im Internet“
—————————————————————————————————————————————————–
Am Montag, den 27.09.2010, konnten 14 Schülerinnen und Schüler der Klasse 8/3 während ihres Religionsunterrichts mit ihrem Lehrer voller Stolz auf das von ihnen Geschaffte blicken und anerkennende Worte hören. An diesem Tag wurde ein über mehrere Wochen gehendes Projekt beendet. Deshalb wurden sie bei ihrer Ankunft auf dem Friedhof schon von mehreren Personen erwartet. Es waren der stellvertretende Bürgermeister von Angermünde Herr Stein, der Friedhofsverwalter Herr Fuhr, der Friedhofsgärtner Herr Bootz, der Steinmetzmeister Herr Koschenz und dessen Tochter und Mitarbeiterin Susanne Koschenz. Sie alle waren gekommen, um die fleißige Arbeit vieler Unterrichtsstunden zu würdigen und zu einem gebührenden Abschluss zu bringen.
Über die verschiedenen Etappen dieser Arbeit wurde in der Schülerzeitung in zwei Artikeln berichtet. Im Juni 2010 begannen die Arbeiten mit der Reinigung der Grabsteine und dem Säubern und Bepflanzen der Grabanlage (nachzulesen hier Aktion auf dem Friedhof). Im September kam es dann zur Restaurierung der Grabsteine in der Werkstatt des Steinmetzmeisters Koschenz (nachzulesen hier Unerwartete Ruhe)
Am Montag, den 27.09., kamen die erfolgreich restaurierten Grabsteine vormittags zurück an ihrem Platz auf dem Friedhof.
Gleich am Nachmittag konnten dann die Schülerinnen und Schüler zusammen mit den erwähnten Anwesenden erstmals das rundherum gelungene Gesamtergebnis sehen: Frisch restaurierte Grabsteine in einer von Unkraut befreiten und mit vielen Blumen bepflanzten Grabanlage. Der stellvertretende Bürgermeister Herr Stein dankte in seiner Rede im Namen des Bürgermeisters und der Stadtverwaltung allen an diesem Projekt Beteiligten. Er war tief beeindruckt von dem tatkräftigen und freiwilligen Engagement der Schülerinnen und Schüler und betonte, dass solch ein Engagement heute keinesfalls selbstverständlich ist.
Die Schülerinnen und Schüler waren sichtlich stolz auf das Geschaffte und freuten sich über die öffentliche Anerkennung. Man konnte von ihnen Sätze hören wie zum Beispiel „Bei diesem ‚H’ habe ich die Farbe nachgezogen!“, „Und bei dem ‚H’ ich!“ „Die Blumen dort habe ich gepflanzt!“, „Dass wir das geschafft haben, ist toll!“, „Ich bin echt stolz!“ Die Freude an diesem Tag wurde noch wesentlich gesteigert, als Herr Stein erwähnte, dass es von der Stadtverwaltung als zusätzliche Anerkennung 20,- € für Kuchen aus der Bäckerei gibt. Dazu muss man wissen, dass die beteiligten Schülerinnen und Schüler im Zusammenhang mit diesem Projekt auf ihren mehrmaligen Hin- und Rückwegen zum Friedhof oder zum Steinmetz immer wieder an mehreren Bäckereien vorbei mussten, ohne die Zeit für einen Einkauf dort zu haben.
An diesem Montag war nun alles anders. Es war genug Zeit für den Bäckereibesuch und dank der 20,- € von der Stadtverwaltung gab es auch die notwendige finanzielle Grundlage.
Diese Aktion hat uns allen sicherlich Spaß gemacht. Es war mal war anderes als nur den Unterricht im Klassenraum zu machen. Es zeigt doch, dass man nicht nach Berlin muss, um Geschichte zu (er)leben. Der Bäckerbesuch war bestimmt auch ein Grund, dass es uns so einen Spaß gemacht hat. 🙂