Von Theodor Langkabel (Q 3)
Redakteur bei InVitrO – Die Schülerzeitung im Schaukasten und im Internet
Foto Nr. 1 von Dorothee Schweizer (Kl. 10/3)
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Am 31.10. war Feiertag, in den Kalendern steht Reformationstag. Doch das Reformationsjubiläum ist ziemlich in Vergessenheit geraten. Oft wird es von Halloween überlagert.
Um auf den Reformationstag aufmerksam zu machen, haben sich die Mitglieder der Jungen Gemeinde Angermünde und andere Interessierte an einer bundesweiten Aktion beteiligt. Am Reformationstag starteten um 15:17 vom Kirchturm der Marienkirche Papierflieger, die mit Bibelversen bedruckt waren.
Dies war Teil der deutschlandweiten Aktion Churchmob „Segensflieger“. Bei dieser Aktion handelt es sich um eine Initiative der Evangelischen Kirche in Deutschland. Am diesjährigen Reformationstag starten in vielen Städten in Deutschland um 15:17 „Segensflieger“, meist hoch oben von den Kirchtürmen. Die Uhrzeit 15:17 wurde entsprechend dem Reformationsbeginn im Jahr 1517 gewählt.
Martin Luther veröffentlichte am 31.10.1517 die 95 Thesen. Dadurch begann die Reformation. In diesen Thesen berief er sich auf die Bibel. Die gesamte Reformation beruhte wesentlich auf den Aussagen der Bibel. Später übersetzte Luther die Bibel erstmalig ins Deutsche. So starteten am 31.10.11 um 15:17 deutschlandweit „Segensflieger“ mit Bibelsprüchen, um an die Reformation zu erinnern.
Ich war überrascht und erfreut, das sich recht viele Angermünder beteiligten. Manche stiegen auf den Kirchturm, andere sahen von unten zu, wie die Papierflieger segelten. Leider war es jedoch ziemlich windstill, sodass die Flieger nicht weit kamen. Dennoch hat mir und den anderen die Aktion Spaß gemacht. Besonders der Blick vom Kirchturm, der für Besucher normalerweise nicht zugänglich ist, war beeindruckend.
Was für eine schöne Idee. Schade, dass es nicht mehr Wind gab. Auf eure Kirchturmbesteigung bin ich sehr neidisch. Den möchte ich ja schon erklimmen seit ich das erstemal in der Marienkirche gewesen bin … Und wirklich jeder Besucher konnte an dem Tag nach oben? Da habe ich wohl eine einmalige Gelegenheit versäumt.
Schön geschrieben. Und ich finde toll, dass du auch mit ein paar geschichtlichen Hintergrundinformationen aufwarten kannst. Das liest sich schon fast wie ein MOZ-Artikel. Und auch wirklich tolle Fotos, Dorothee!
Mich würde interessieren, wie die Aktion an anderen Orten umgesetzt wurde und ob es überall auf gute Resonanz gestoßen ist.
Schöner Artikel, Theodor!
Deine Einleitung finde ich sehr gelungen (und wahr!!!) und auch den Einsatz der Bilder. Toll, dass es Aktionen mit so schöner Bedeutung gibt und auch viele daran teilnehmen!
Ich habe, trotz deines ausführlichen Textes, noch eine Frage: War dies eine einmalige Aktion oder wird es sie im nächsten Jahr wieder geben?
Ich finde es auch immer ätzend, dass die Kinder heutzutage nicht einmal mehr wissen, warum am 31.10. eigentlich ein Feiertag ist, und statt dessen mit billigen Gruselkostümen um Süßigkeiten betteln gehen. Deshalb halte ich die „Segensflieger“ für eine gelungene Aktion, um auf eines der größten historischen Ereignisse deutscher Geschichte aufmerksam zu machen. Vielleicht finden sich ja im nächsten Jahr noch mehr Aktivisten im Internet zusammen.
Vielen Dank für eure Kommentare!
Erst einmal muss ich richtigstellen, dass auch bei der Aktion nicht jeder Besucher auf den Kirchturm steigen durfte. Es durften nur diejenigen nach oben, die am Abwerfen der Papierflieger beteiligt waren. Entschuldigung, der Satz „Manche stiegen auf den Kirchturm, andere sahen von unten zu, wie die Papierflieger segelten“ ist irgendwie im Laufe des Überarbeitungsprozesses in der Schülerzeitungsredaktion in den Artikel gerutscht.
Ob es diese Aktion nächstes Jahr wieder geben wird, weiß ich nicht. Ich vermute, dass es eine andere Aktion geben wird. Ob wir uns an dieser Aktion auch wieder beteiligen werden, wird sicherlich von der Aktion und unseren Möglichkeiten abhängen.
Unter anderem beteiligten sich auch die Junge Gemeinde in Schwedt an der Aktion Segensflieger. Auf der Seite http://www.geistreich.de/experience_reports/524 kann man sich informieren, wie die Aktion in anderen Orten umgesetzt wurde. Zum Beispiel ist dort zu lesen, dass an der Goetheschule in Hannover die große Pause für diese Aktion genutzt wurde. Dies war dort möglich, da am Reformationstag in Niedersachsen nicht schulfrei ist. Als Uhrzeit wählte man dort natürlich nicht 15:17, sondern 10:15:17.
Kleine Ergänzung: Bei dem von Theodor genannten Link muss man weit nach unten bis zu dem letzten großen Kasten (mit der Überschrift „Aufgegriffen und weiterentwickelt“) scrollen.