Endlich Abwechslung

Text und Foto: Laura Promehl (Q 3)
Redakteurin bei InVitrO – Die Schülerzeitung im Schaukasten und im Internet
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Exkursionen sind in jeder Klassenstufe eine willkommene Abwechslung zum monotonen Schulalltag. Ich stehe ein halbes Jahr vor der Vollendung meiner Schulzeit. Wir stecken in Mitten der Abi-Vorbereitungen. Die Lehrer sind fast erbarmungslos in Hinsicht auf Tests. Und so stehen wir mitten im Schuljahr alle unter Starkstrom.
Da ich in 12 Jahren schon so einige Ausflüge hinter mir habe, kann ich mit Fug und Recht behaupten: Ich erlebte am Dienstag, dem 24.09.2013, die beste Tagesexkursion meiner gesamten Schullaufbahn.
Mit ein wenig Verspätung kam der Bus um viertel neun am Bahnhof in Angermünde an. Er sollte uns zu unserem Ziel transportieren. Aus dem Bus stiegen zwei Uniformierte: Ein junger Mann und eine junge Frau. Wir waren nicht überrascht, denn unsere Begleiterin Frau Pudack offenbarte uns schon im PB-Unterricht, dass es eine Exkursion im Zusammenhang mit der Bundeswehr sei. Unser Ausflug führte uns nach Strausberg in die AIK, die Akademie der Bundeswehr für Information und Kommunikation.
Am durchaus imposanten Gebäude der Akademie angekommen, wurden wir von acht Soldaten und Soldatinnen begrüßt. Sie hatten alle den Dienstgrad Leutnant. Während der Busfahrt hatten wir erfahren, dass diese eine Ausbildung zum Jugendoffizier absolvieren. Sie sollten mit Vorträgen ihr Wissen an uns weitergeben und sich damit vor ihrem Hörsaalleiter und einem Kommunikationsexperten bewähren.
Wir setzten uns also um halb zehn in den Tagungssaal der Akademie und lauschten als erstes der kleinen Vorstellungsrunde der jungen Akteure. Dann folgten auch schon die ersten drei Grundsatzvorträge. Sie gingen auf die Aufträge und Aufgaben der Bundeswehr ein. So erfuhren wir viel Neues und festigten Anderes. Zum Beispiel, dass die Bundeswehr den Auftrag zur Sicherung der außenpolitischen Handlungsfähigkeit Deutschlands hat und die Aufgabe, Deutschland und seine Bevölkerung zu schützen.
Man stößt auf verschiedene Meinungen, wenn es um das Thema Bundeswehr geht. Einige denken sofort an kriegerische Szenen in Afghanistan, andere denken an Charta-Einträge. Zu diesem Thema hörten wir den nächsten Vortrag: Begründung der Bundeswehr. Diese Frage geht einher mit der Berechtigung der Bundeswehr. Die Antwort dafür findet sich in einigen Absätzen in unserem Grundgesetz. Die wohl wichtigsten Begründungen sind die unantastbare Würde des Menschen (Art 1 GG), die Nutzung der Streitkräfte zur Verteidigung (Art 87a GG) und das Bündnisrecht (Art. 24/2 GG)
Durch Diplomatie, Militär und Politik kann ein Staat in Sicherheit gewogen werden. Jedoch nur, wenn alles in einem Gleichgewicht steht. Der nächste Leutnant referierte über Einsätze in zerrütteten Staaten und Einsätze zur Katastrophenhilfe in Deutschland. Auch wir wurden mit einbezogen, indem wir unser Wissen über bisher stattgefundene Einsätze preisgeben durften. Wir erfuhren zum Beispiel, dass die Bundeswehr ausschließlich mit Verbündeten in den Einsatz zieht.
Nach diesen Vorträgen folgte die dreißigminütige Mittagspause. Bei Wasser oder Fanta, warmem Frikassee und leckerem Nachtisch unterhielten wir uns mit den Leutnants angeregt über bisher Erfahrenes. Aber auch über unsere Schulzeit, über unsere Abiturprüfungsfächer und über unsere zukünftige Lebensplanung. Da die ReferentInnen für diese Themen großes Interesse zeigten, verging die Mittagspause wie im Fluge und wir begaben uns wieder in den Tagungsraum.
Wir erfuhren noch einiges über den Auslandseinsatz in Mali, Drohnen und Failed States. Danach führten wir eine kurze Diskussion über Drohnen und militärische Themen in Wirtschaftsinteressen.
Am Ende gaben wir den zukünftigen Jungendoffizieren ein durch und durch positives Feedback. Was diese Vorträge so angenehm machte, überlege ich noch immer. Aber einiges kann ich dazu mit Sicherheit sagen: Sie waren jung, sie waren aufgeregt, sie waren nahbar für uns. Sie waren an diesem Tag in der Situation, die wir jeden Tag empfinden: Testsituationen und lockere Pausen.
Danke an alle, die diese Exkursion ermöglichten!

Eine Danksagung der zukünftigen Jugendoffiziere an uns
Eine Danksagung der zukünftigen Jugendoffiziere an uns

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