Mission Transcription

Text und Fotos: Laura Promehl (Q 3)
Redakteurin bei InVitrO – Die Schülerzeitung im Schaukasten und im Internet
—————————————————————————————————————————————————-
Unsere „Mission Transkription“ traf uns im Mai 2013 aus heiterem Himmel und völlig unerwartet. Eigentlich waren wir auf Deklinations- oder Konjugationsübungen zur Vorbereitung der nächsten Lektüre eingestellt. Doch Frau Maier konfrontierte uns mit vielen Eckdaten und Errungenschaften aus dem Leben eines gewissen Herrn Leibniz, von dem wir alle schon irgendwie und irgendwann einmal etwas gehört haben. Wir konnten ihn aber nicht wirklich charakterisieren.  Die Frage stand nun im Raum: Wollen wir an einem Wettbewerb teilnehmen, der auf einer Transkription einer Leibniz-Handschrift beruht?
Das Wort „Transcription“ setzt sich aus den lateinischen Wörtern „trans“ (hinüber) und „scribere“ (schreiben) zusammen. Unsere Aufgabe sollte also darin bestehen, die scheinbar unleserliche Handschrift von Leibniz ins Leserliche zu übertragen. Nachdem wir mit unserem Sitzpartner eifrig über den Wettberwerb, Herrn Leibniz als den berühmten Urheber der Handschrift und die wohl einzukalkulierende Zeit für das ganze Unternehmen diskutierten, meldete sich doch eine ansehnliche Zahl von Freiwilligen.
 

K640_IMG_6213
Sonderkommission „Transcription“
(hintere Reihe von links:) Dorothee Schweizer, Ina Mauersberger, Daniela Hinz, Maximilian Otto, Christian Sichter, Laura Promehl (vordere Reihe von links:) Frau Maier, Annalena Pfeifer, Miriam Machein

 
Während der Großteil der Gruppe erst einmal die Arbeit, die vor uns lag, sichtete, war Max schon so fleißig und begeistert von der Arbeit des Transkribierens, dass er bereits einen Entwurf der ersten Seite per Mail an uns weiterleitete.  Mit dieser Vorlage konnten wir sehr gut arbeiten. Wir teilten die Seiten so auf, dass ein Team, bestehend aus zwei SchülerInnen, sich einer der vier Seiten intensiver widmete. Bis zum nächsten Treffen bereiteten wir also unsere ausgewählte Seite vor. Als hochmotivierte SchülerInnen trafen wir uns natürlich auch in den Ferien, um zu transkribieren. Der Cola-Konsum war immens.
Überraschenderweise war auch die Freude über ein neu transkribiertes Wort immens, nachdem acht Augenpaare eine halbe Stunde lang auf ein- und dieselbe Stelle gestarrt hatten. Es ist schon verrückt, wie aus einem zuerst völlig unübersichtlichen Gekritzel sinnvolle Buchstaben, Worte und Sätze werden.
 
Ein Auszug aus unserer vierseitigen Herausforderung
Ein Auszug aus unserer vierseitigen Herausforderung

 
Das neue Schuljahr begann. Immer noch diskutierten wir über Randnotizen oder über für schwierig befundene Worte und Wortgruppen. Die Arbeit wirkte nun eher frustrierend, da wir nur stückchenweise voran kamen und andere Verpflichtungen uns zeitlich einengten. Die Motivation und auch die Aussicht auf eine Chance bei diesem Wettbewerb sanken erheblich. Doch wir gaben wir nicht auf und transkibierten weiter.
Außerdem wurden unsere Philosophieschwärmerinnen und Formulierungstalente Miriam und Dorothee wurden von uns auserkoren, eine passende philosophische Einleitung und den Textkommentar für unsere wochenlange Arbeit zu schreiben.
Eine Zeit lang waren wir sehr demotiviert, doch als ich eines Abends in meinen E-Mail-Account blickte, traute ich meinen Augen kaum. Frau Maier leitete mir eine Mail von Herrn Dr. Rudolph weiter. Was drin stand? Seht selbst! Ich unterrichtete sofort alle Gruppenmitglieder und hörte am Telefon alle Reaktionen von Ungläubigkeit bis Gekreische.
 
Mail
Unsere Siegesbenachrichtigung

 
Wie es jetzt weitergehen sollte, konnten wir erst gar nicht fassen. Wir waren eingeladen zur Festsitzung zum Einsteintag 2013 in Potsdam. Veranstalter dieses Tages ist die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Wie es für uns Schüler und Frau Maier bei der Preisverleihung war? Das erfahrt ihr im nächsten Artikel!

Schreibe einen Kommentar