Chemieunterricht an der Uni Potsdam

Egal, ob ausgeschlafen oder nicht, am Samstag dem 20. September 2014 packten etwa 50 Schüler des Einstein Gymnasiums Angermünde alles Nötige zusammen und fuhren mit dem Bus quer durch Brandenburg und Berlin zur Universität Potsdam.
Diese bot im Rahmen des „Tag(s) der offenen Tür der Chemie“ interessante Vorlesungen und Führungen. Ziel war, evtl. interessierte Schüler für das Chemiestudium zu begeistern und gleichzeitig vertiefende Inhalte für den Unterricht zu übermitteln.
In diesem Jahr bot sich die Möglichkeit Vorlesungen zu besuchen und sich mit diversen Themen wie Farben, Lumineszenzen, Magnetfeldern, etc. zu beschäftigen. Viele Schüler, vor allem aus dem Seminarkurs Biologie, besuchten die Vorlesung von Prof. Dr. Bernd Schmidt mit dem Thema „Natur, Labor und Apotheke: Was haben eigentlich Arzneimittel mit Chemie zu tun?“. Dort wurde innerhalb von etwas mehr als einer Stunde der Zusammenhang zwischen natürlichen Wirkstoffen z.B. der Rinde der Sal-Weide (gegen Schmerzen und Entzündungen) und der chemischen Herstellung von Medikamenten, z.B. durch Isolation und künstliche Herstellung von Elementen oder Elementverbindungen, erläutert.
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Direkt im Anschluss gab es unter anderem die Möglichkeit sich mit dem Thema „ Im Reich der Farben; Von Farben in der Natur bis zur Farbstoffsynthese in der organischen Chemie“ auseinanderzusetzen. Diese zweite Vorlesung von Dr. Dirk Schanzenbach, Fachmann für angewandte Polymerchemie, vermittelte praxisorientiert das Gliederungsprinzip von Farben, ursprünglich entstehend aus natürlichen Farben, wie das Blattgrün, sowie der Herstellung synthetischer Farben und vermittelte nebenbei auch einige geschichtliche Ereignisse. Durch eine Vielzahl von Experimenten, angefangen von der, auch im Unterricht angewandten Methode der Flammenfärbung, bis hin zur Herstellung von Azofarbstoffen, zog er vor allem die visuell veranlagten Besucher in  seinen Bann.
Nach diesen zwei Vorlesungen standen die Räumlichkeiten zur Besichtigung offen und die Besucher konnten allein oder in kleinen Gruppen an weiteren Angeboten der Studenten, Doktoranden und Professoren teilnehmen.
Zum Beispiel konnte man unter Anleitung die Verwendung und den Aufbau eines selbstgebauten Photometers inspizieren, mit dem die Farbintensität unterschiedlich konzentrierter Lösungen ermittelt werden konnte.
Außerdem gab es die Möglichkeit mithilfe der Elektronenmikroskopie kleine Dinge z.B. Insekten zu vergrößern und individuelle Strukturen im Erscheinungsbild zu beobachten.
Ein weiteres Angebot gab es in Form einer kleinen Unterrichtseinheit zur Fluoreszenzspektroskopie d.h. zur Untersuchung des Energiespektrums von Fluoreszenzen, also dem Aufleuchten eines Stoffes. Zu diesem Zweck durften die Besucher unter Anleitung eine Fluoreszenz herstellen, um anschließend wesentliche Merkmale des Stoffes festzustellen.
Der Besuch der Universität zahlte sich auch insofern aus, als dass sowohl Lehrer als auch Schüler viele Anregungen zur Mitgestaltung des Unterrichts bekamen, unter anderem durch das Erlernen neuer Experimentdurchführungen.
Aufgrund der großen Menge an neu errungenen, interessanten Informationen fuhren selbige Schüler, die am Morgen doch reichlich verschlafen aus der Wäsche guckten, um einiges aufgeweckter wieder nach Hause.
Text: Elin Menter

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