Text: Eric-André Gerwinat (Kl. 9/2)
Foto 1-4: Janet Baumgart (Kl. 9/2)
GastredakteurInnen bei InVitrO – Die Schülerzeitung im Schaukasten und im Internet
Foto 5 + 6: W. Rall (Leiter der AG Schülerzeitung)
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Am Mittwoch, 24.05.2017, sind die 9. Klassen des Einstein-Gymnasiums in die Gedenkstätte Sachsenhausen gefahren. Wir wurden in drei Gruppen aufgeteilt und von unseren Geschichtslehrern Herrn Marx und Herrn Gatterdamm sowie unserem Religionslehrer Herrn Rall durch das ehemalige KZ geführt. Während der Führungen haben wir viel über die damalige Zeit erfahren.
Danach durften wir uns selbst auf dem Gelände umsehen. Viele nutzten diese Zeit, um sich Ausstellungen anzusehen, die nicht in der Führung besichtigt werden konnten. Als ich auf dem Appellplatz stand, stellte ich mir vor, wie dieser ganze Platz voller Gefangener war und sie zusehen mussten, wie jemand am Galgen gehängt wurde. Ein absoluter Gänsehautmoment.
Später ging ich mit Freunden in die Pathologie. Dort gab es einen Raum mit Seziertischen. Die Vorstellung, wie dort früher mit Leichen umgegangen wurde, war für mich wieder ein Gänsehautmoment.
Eine weitere Ausstellung, die ich besuchte, war das sowjetische Speziallager. Die Ausstellung an sich war nicht das, was ich so interessant fand, sondern die 165 Seiten mit den Namen der Toten. Sie waren alle alphabetisch sortiert und man hat sich sehr schnell in der Suche nach bestimmten Namen verloren. Ich glaube, ich habe mir 15 Minuten nur diesen Hefter angeschaut und nach Namen gesucht.
Zum Abschluss gab es eine Gedenkfeier. Alle drei Klassen versammelten sich auf der Wiese vor dem Eingang. Es wurde im Voraus ein Programm geplant, an dem Schüler und Lehrer beteiligt waren. Schüler lasen Texte aus der damaligen Zeit vor und dazwischen gab es mehrmals von Schülern und von Herrn Mehnert Musik. Zwei Schüler legten für ihre jeweilige Klasse ein Blumengesteck zum Gedenken an alle Opfer nieder. Bevor es dann zurück zu den Bussen ging, trug eine größere Gruppe von Schülern Konstantin Weckers Text „Sage Nein!“ vor.
Niemand hat während dieser Gedenkfeier doof gegrinst oder Späße gemacht. Jeder wusste, dass man Mut braucht, um sich vor den gesamten Jahrgang zu stellen und einen Text vorzutragen oder zu musizieren. Genau das war das, was mir so wichtig war. WIR, der ganze Jahrgang 9, haben diese Gedenkfeier durchgeführt, auch jemand, der nicht vorne stand, hat mitgewirkt. Meiner Meinung nach sollte man Wandertage wie diesen auch weiterhin mit dem gesamten Jahrgang durchführen.