Die Antonius und der Ophelia

Text: Sarah Felgentreu (Kl. 10/3)
Redakteurin bei InVitrO – Die Schülerzeitung im Schaukasten und im Internet
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Alte Literatur und Theater, dass ist doch langweilig. So der erste Gedanke von vielen bei diesen Stichworten. Da kann eine Kombination von beidem kaum besser sein.
Doch! Dies bewies das Jugendensemble des Theaters Stolperdraht mit dem Stück „Shakespeares Greatest Hits“. Darin kombinierten sie vier der bekanntesten Stücke von Shakespeare: „Antonius und Cleopatra“, „Hamlet“, Macbeth“ und „Richard III.“. Trotz moderner Elemente kam der Inhalt der ursprünglichen Stücke gut rüber.
Durch ein simples Bühnenbild wurde die ganze Aufmerksamkeit auf die Schauspieler und ihre Rollen gelenkt. Es war interessant zu sehen, wie ein Schauspieler zwei sehr gegensätzliche Rollen kurz hintereinander spielte. So wurde beispielsweise aus Hamlets Mutter, der Königin, in nur wenigen Momenten Antonius, Cleopatras Liebhaber. Humorvolle Dialoge sicherten die Aufmerksamkeit, auch von weniger theaterbegeisterten Zuschauern.
 

 
Jeder Teil hatte seine eigenen Hauptrollen. Sie wurden unter den Schauspielern aufgeteilt. So wurden Hamlet und Antonius beispielsweise von Mädchen gespielt, während ein Junge Ophelia spielte.
 

 
Die Kostüme waren einfach aber trickreich. Sie passten nicht nur zum gesamten Stück sondern genauso gut zu den einzelnen Rollen. Auch bei den Requisiten war man erfinderisch, was dem Ganzen einen eigenen Charakter gab. So wurde beispielsweise eine Leiter zum Sarg umfunktioniert und eine Toilettenpapierrolle diente als Pergamentpapierrolle.
 

 
Jede Aufführung hatte ihre Besonderheiten. Die letzte am 18.10. war definitiv noch einmal spezieller, da es einige Schauspieler weniger waren. Dadurch mussten Rollen neu besetzt werden und jemand, der zuvor nur drei Rollen spielte, hatte nun neun verschiedene Auftritte. Die Schauspieler haben ihre neuen Rollen genauso gut gespielt wie die bekannten und die Veränderungen fielen nur auf, wenn man das Stück bereits kannte.
Ich bin sehr froh das Stück durch einen Klassenausflug kennengelernt zu haben. Ein Dank an unsere Deutschlehrer, ohne die mir eine wundervolle Aufarbeitung von Shakespeare-Klassikern entgangen wäre.

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