Einstein-Gymnasium bekennt sich traditionell zu seinem Namensgeber

Albert Einstein war gar kein schlechter Schüler.
Sein Weg zum Studium am begehrten Züricher Polytechnikum war nicht gerade eben.
Es mangelte ihm trotz seines Ruhmes auch nicht an familiären Einschnitten.

Dies und noch viel mehr an wissenswerten Fakten übermittelten Billie Bandt und Johanna Bernhard aus der 10. Klasse, während sie wortgewandt und immer wieder mit einem Augenzwinkern am Abend des 15. März 2024 in der Aula des Angermünder Gymnasiums die traditionelle Einstein – Gala moderierten. Sie und die zahlreichen Beiträge talentierter Schüler beeindruckten das Publikum durch ihr Können. Die Gäste – unter ihnen der Angermünder Bürgermeister Herr Bewer, die Schulleiterin der Gustav-Bruhn-Schule Frau Genth, der Ausbildungsleiter der PCK Raffinerie GmbH Herr Tauchert sowie ehemalige Lehrer des Gymnasiums – ließen sich von der Vielfalt an Darbietungen in ihren Bann ziehen. Frederic Bewer betonte in einem kurzen Grußwort, wie wichtig der Bildungsstandort Angermünde sei und dass die Zusammenarbeit mit der Stadt vertieft werden solle.

Nach diesen wertschätzenden Worten waren verträumte Klaviermusiken, rockige
Schlagzeugnummern, Gitarrensounds, zu Herzen gehende Lieder und dynamische Tänze zu
vernehmen. Den musikalischen Rahmen bildete der Chor aus Schülern der 10. und 12. Klassen
gemeinsam mit einem Streicherquartett mit Querflöte. Ebenfalls traditionell wurden in diesem Rahmen auch Schülerinnen und Schüler geehrt, die sich in zahlreichen Wettbewerben durch sehr gute Ergebnisse hervorgetan hatten. Als bleibende Erinnerung schrieben sie sich in das Ehrenbuch der Schule ein. Neben den einzelnen Stationen aus dem Leben des Naturwissenschaftlers klang immer wieder der Pazifist Einstein durch, so dass das beeindruckende Programm mit dem mehrstimmigen Satz „Dona nobis pacem! („Schenke uns Frieden!“) endete.

Dieser gelungenen Veranstaltung gingen ab 11 Uhr bereits andere bemerkenswerte Ereignisse
voraus. Vor den 8., 9. und 11. Klassen referierte Prof. Klaus Roth, der uns schon durch zahlreiche
Bürgervorlesungen vertraut ist, in lehrreicher und gleichsam unterhaltsamer Manier zum Thema
„Allerlei über das Ei“. Wer hätte gedacht, was für eine enorme Leistung die Henne vollbringt, wenn
sie fast täglich ein Ei legt? Wenn der Mensch ins Verhältnis zum Huhn gesetzt wird, müsse der Homo
sapiens sage und schreibe ein Ei mit einer Masse von 2,2 kg produzieren. Solche und ähnliche Kuriositäten brachte der Chemiker dem Publikum zu Gehör. Von der Farbe der Eier, der Erkennbarkeit ihres Alters und wofür der Kernspintomograf in diesem Zusammenhang genutzt
werden kann, war alles an wissenschaftlichen Erklärungen dabei, die der Forscher der Zuhörerschaft
lieferte.

Der Einsteintag diente auch dazu, die Zehntklässler auf besondere Höhepunkte in der Oberstufe
vorzubereiten, die erfahrungsgemäß immer prägende Eindrücke hinterließen. So präsentierten
Zwölftklässler ihre Erfahrungen aus den Exkursionen des letzten Schuljahres. Marie Berndt und
Mattis Böge vermittelten interessante Impressionen von ihrer Romreise im letzten Juli. Es gelang
Annabell Pleßmann und Lilli Mempel anschaulich, den Segeltörn in Holland den jüngeren Schülern
nahezubringen. Bestimmt fällt nun die in Kürze zu treffende Entscheidung leichter. Soll es Rom mit
seinen nicht zu überbietenden antiken Schätzen sein oder doch eher das Abenteuer auf hoher See?
Beides ist reizvoll und bleibt erfahrungsgemäß in langer Erinnerung.

Auch die Jüngsten, die Siebtklässler, erlebten aufregende Minuten. Sie mussten in einen
besonderen Klassenwettstreit treten, in dem in verschiedenen Aufgabenformaten
naturwissenschaftliche Kenntnisse aller Bereiche gefragt waren. Den Siegertitel bei „Einstein
junior“ erkämpfte sich die Klasse 7 3.

Gleichermaßen wissenschaftlich und unterhaltsam ging es beim „Science Slam“ zu. Vertreten waren
Jungwissenschaftler und wissenschaftlich Interessierte aus der „Hochschule für nachhaltige
Entwicklung Eberswalde“ sowie dem Angermünder Bildungswerk. In anregenden Beiträgen ging es
um die Erhaltung des Waldes, den Klimaschutz, Bionik sowie tiergerechte Stadtplanung. Jonas
Schatz nutzte die Form des Märchens, um zu zeigen, wie die verschiedenen Interessengruppen für
die Nutzung des Waldes zusammengebracht werden können. Der Vortrag zur Bionik durch die
Biologin Nena Weiler vermittelte, wie sich der Alltag aus genauer Naturbeobachtung vereinfachen
lässt. Im Anschluss an die Auftritte stimmte das Publikum ab, so dass als Sieger Jan Lindenberg
hervorging. Er erweckte bei den Zuhörern besondere Aufmerksamkeit durch seine sprachgewandte
und pointierte Vorstellung seines Forschungsschwerpunktes, bei dem es um Igel und andere
Wildtiere ging, deren Überlebenschancen in der Stadt durch bauliche Maßnahmen merkbar zu
erhöhen sind.

Man glaubt gar nicht, dass all diese spannenden und vielseitigen Veranstaltungen an einem Tag
unterzubringen sind und merkt erst im Nachhinein, wie viel Planungsaufwand im Vorfeld geleistet
werden musste. Frau Prill und ihre Kollegen nicht nur der Gesellschaftswissenschaften leisteten
Großartiges, so dass der diesjährige Einsteintag als voller Erfolg verbucht werden konnte.

Was würde uns Einstein mit auf den Weg geben?

„Schau ganz tief in die Natur, und dann verstehst du alles besser.“ (A. Einstein)

I.Eichhorn, W. Neugebauer

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