Zwischen Kindern und Kranichen

Erster Artikel der Reihe InVitrO: Unveröffentlichtes
Von Ben Schneider (Kl. 9/3)
Redakteur bei InVitrO – Die Schülerzeitung im Schaukasten und im Internet
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Jede Menge los, dachte ich am ersten Tag meines Betriebspraktikums im Oktober 2011. Ich war an der Cornelia-Funke Grundschule in Passow. Dort durfte ich in der 2. Klasse helfen. Man zeigte mir, dass nicht nur unterrichten und Hausaufgaben aufgeben zu den Aufgaben eines Lehrers gehören. Kreativität und Begeisterungsvermögen sind in der 2. Klasse ziemlich wichtig. Wenn ich nicht im Unterricht saß, bastelte ich Kostüme für die Weihnachtsveranstaltung oder bereitete Unterrichtsmaterialien vor.
Dass man selber mal in der 2. Klasse war, kann man sich gar nicht mehr vorstellen. Mir war nicht bewusst, dass für mich scheinbar simple Matheaufgaben zu einer richtigen Herausforderung werden können. Doch ich musste nicht nur Matheaufgaben kontrollieren. Ob Deutschunterricht oder Sachkunde, jeden Tag lernten die Kleinen Neues. Und das mit einem Ehrgeiz, den man in der 9. Klasse vergeblich sucht.

Während und nach der Schule
Während und nach der Schule

Doch wenn der Unterricht zu Ende war, war der Tag noch nicht vorbei. „Kinder werden nie müde.“, so dachte ich jeden Nachmittag auf dem Spielplatz. „Ihr seid halt neues Spielzeug!“, so die Hortbetreuerin. Auch so was gehört als Praktikant dazu. Es hat ja Spaß gemacht, mal wieder auf einem richtigen Spielplatz spielen zu dürfen. Obwohl einem zehn kleine Kinder hinterherliefen.
Kleine Freunde und Nachmittagsbeschäftigung
Kleine Freunde und Nachmittagsbeschäftigung

Aber die schönsten Wochen gehen zu Ende. Am 28.10.2011 war es soweit. Ich wollte die Kinder aber nicht so einfach verlassen. Da fielen mir die Kraniche ein! Die waren als Abschiedsgeschenk perfekt. Im Religionsunterricht am Einstein-Gymnasium hatten wir gelernt, wie man Origami-Kraniche faltet. Dies fand damals im Rahmen des Weltfriedenstages statt. Die Kraniche stehen symbolisch für den Frieden. Deshalb bastelte ich mit der 2. Klasse diese Kraniche. Mit ein paar helfenden Handgriffen meinerseits hatte bald jeder einen Kranich in der Hand. Alle waren ganz stolz, als sie fertig waren. Dass danach die Hausaufgaben gestrichen wurden, freute die Kinder nur noch mehr.
Das Endergebnis kann sich sehen lassen
Das Endergebnis kann sich sehen lassen

Die zwei Wochen zeigten mir, was Lehrer alles so drauf haben müssen. Ich hatte immer was zu tun und saß nie rum. Das war zwar anstrengend, aber es hat auch viel Spaß gemacht. Ich kann jedem Schüler ein Praktikum an einer Grundschule nur empfehlen.

5 thoughts on “Zwischen Kindern und Kranichen

  1. Gute Arbeit, Ben!
    Echt süß an zu sehen die kleinen Kinder. Man sieht, das sie noch nicht lange in der Schule sind. Sie lächeln noch! 😀
    Schön, dass sich Schüler in die Lage des Lehrers hineinversetzten wollen. Dein Artikel ermutigt andere, auch ein Praktikum in der Grundschule zu machen.
    Ist Grundschullehrer dein Traumberuf?

  2. Danke Carolin,
    ich bedanke mich für die nette Einschätzung des Artikels. Ja ich könnte mir vorstellen Lehrer zu werden. Ich bin mir jedoch noch nicht ganz sicher ob ich die Geduld dafür hätte 😀

  3. Hey Ben,
    freut mich, wenn du deine Arbeit so einschätzt, Freude hattest und dabei auch noch etwas gelernt hast. Außerdem ein sehr gelungener Artikel!
    Meine Mama hat sich gefreut, so einen netten und hilfsbereiten Praktikanten zu haben!
    Liebe Grüße (:

  4. Hi Ben,
    toll, wie viel Freude du hattest. Interressant zu lesen, wie du es in meiner alten Grundschule fandest und was du alles in den Praktikumswochen erlebt hast. Es hat mir in den Praktikumswochen gefallen, ab und zu bei dir vorbeizuschauen und dich in Aktion zu sehen. ;D
    Das Lustige ist, noch bis heute muss ich mir jede Woche von Zweitklässlern die selbe Frage anhören, es heißt immer: „Wie geht es Ben?“. Schon süß find ich, dass sie dich mochten und dich immer noch in ihrer Erinnerung haben.
    Liebe Grüße 🙂

  5. Lieber Ben,
    ein schöner Bericht von einem spannenden Praktikum. Am besten finde ich, dass du die Kraniche weitergegeben hast. Wirklich ein super Abschiedsgeschenk!

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