Von Ben Schneider (Kl. 9/3)
Redakteur bei InVitrO – Die Schülerzeitung im Schaukasten und im Internet
Foto 1-3: Mit freundlicher Genehmigung der ubs / Foto 4: Wolfgang Rall
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Dienstag, 12.06.2012: „Die Schüler von heute machen doch keine Schule mehr. Die gehen doch nur noch zu Projekttagen!“. Das sagte eine Frau auf dem Weg zu den ubs, als sie das Große Schild zu den Schülertheatertagen sah. Aber das war nicht richtig. Die Theatertage sind auch Schule. Es ist eine Schule mit vielen verschiedenen Angeboten. Als ich heute morgen um 8:30 Uhr mit Janin im strömenden Regen im Theater ankam, war es dort noch ruhig. Das sollte sich aber schon bald ändern. Einge Minuten später stürmten schon die ersten Klassen in das riesige Foyer.
Unsere Wege trennten sich, da wir für unsere Rezensionen oft verschiedene Veranstaltungen besuchen, und ich machte mich auf zum Improvisationsseminar. Hier erfanden wir auf einmal Sprachen, die es nie gegeben hat. Wir waren plötzlich ganz groß und stark und schon im anderen Moment lagen wir wimmernd auf der Bühne.
Unser Gruppenleiter Janusz Janiszewski zeigte uns auf witzige Weise, wie man sein Selbstbewusstsein auf der Bühne enorm steigern kann. Die zwei Stunden waren schon bald vorbei und wir bedankten uns bei Janusz.
Ich genoss meine kurze Pause bei ein wenig Sonnenschein an der frischen Luft. Mittlerweile war das Foyer prall gefüllt mit Schauspielern aller Altersklassen, mit Technikern und allen anderen, die man für ein Theaterstück so braucht. Es ging weiter. Auf meinem Plan stand das Stück mit dem vielversprechenden Namen „Immer nur Schokolade???“. Ich wurde mit diesem Titel quasi in das Theater gelockt und wurde belohnt. Das Stück ermahnte den Zuschauer, mehr Rücksicht auf die Umwelt zu nehmen. Auch im anschließenden Gespräch zwischen Teilen des Publikums und den SchauspielerInnen der Naturschule Templin (SchülerInnen der 4.-6. Klasse) konnte man den Zuschauern immer noch die Begeisterung anmerken.
Von diesem Stück noch angetan ging ich in meine wohlverdiente Mittagspause. Ich genoss die Sonne, die sich den Tag über eher sparsam gezeigt hatte. Auf dem Weg zu meinem nächsten Improvisationsworkshop merkte ich erst, wie groß ein Theater eigentlich ist. Mein Ziel war der „versteckte“ Proberaum I. Hier rannten wir wild durch den Raum und bauten Schiffe aus Menschen. Das ging dann soweit, dass wir die Geschichte von Odysseus und den Sirenen nachspielen konnten.
Nach dem Workshop hatte ich wieder etwas Zeit. Ich ging wieder in den Park, wo ich auf Janin traf, die mit Frau Hahn und Frau Eichhorn im Gespräch war. Mit der Zeit gesellte sich auch Frau Grimmer noch hinzu. Doch schon bald fing es an zu regnen und wir zogen uns zurück ins Foyer. Denn in wenigen Minuten sollte das Stück „Der Drache“ losgehen. Es ist ein Stück der Theater-AG des Leonardo-Da-Vinci Campus Nauen.
Während des Stücks wurde man in den Bann der Schauspieler gezogen. Dabei waren der geisteskranke Bürgermeister und der sächselne Diener des Drachen besonders witzig. Schon bald ging es mit dem Drachen zu Ende und es wurde getanzt. Wer jetzt denkt, dass nur die Schauspieler tanzten, liegt falsch. Auch die Zuschauer wurden aufgefordert. Und gerade ich war derjenige, der in der ersten Reihe saß und zum Tanzen aufgefordert wurde. Nach diesem höchst unglücklichen Tanz ging das Stück dem Ende zu.
Ich machte mich auf dem Rückweg und freue mich schon auf den nächsten Tag!
Lieber Ben,
wie recht Du hast: auch und insbesondere an Projekttagen gibt es jede Menge zu lernen. Ihr habt das in den vier Tagen des Schultheaterfestes eindrücklich bewiesen und ich möchte mich noch einmal herzlich für eure tatkräftige Unterstützung bedanken. (entschuldigt, dass das erst jetzt geschieht, aber am Ende einer Spielzeit ist – wie am Ende eines Schuljahres wahrscheinlich auch – immer noch sehr viel zu tun und plötzlich ist die zeit “alle” …)
Es ist nicht zu unterschätzen, was ihr in diesen wenigen Tagen und vielen Stunden des 19. Schultheaterfestes geleistet habt und es freut mich, dass das von einigen Lesern dieser Seite auch so gesehen wird, wie man den anerkennenden Kommentaren entnehmen kann. Es würde mich sehr freuen, wenn wir uns im nächsten Jahr (und nicht erst dann) wiedersehen würden: Zu den 20. Schultheatertagen, die etwas ganz Besonderes werden sollen. Ich beziehe in diesen Wunsch selbstverständlich auch Janin, Tina und Jennifer ein.
Und vielleicht könnt ihr ja sogar ein paar “Kollegen” gewinnen, die am eigenen Leib erfahren wollen, wie lehrreich, spannend, aber auch anstrengend es sein kann, anschauliche Workshopberichte, Interviews, Porträts, Theaterkritiken und und und … innerhalb eines kurzen Zeitfensters zu schreiben, sich mit anderen auszutauschen und sich einfach auf viele neue Eindrücke und Erfahrungen einzulassen.
Herzliche Grüße
Sandra Zabelt