Sinn, Wahrheit und Tod

Rezensionen vom 19. Schultheaterfest (Teil 6)
Von Janin Zimmermann (Kl. 10/3)
Redakteurin bei InVitrO – Die Schülerzeitung im Schaukasten und im Internet
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Verachtende Blicke. Die Versklavung der Macht. Herablassende Befehle. Wieder einmal über sich selbst stolpern und anderen die verhasste Schuld zukommen lassen. Das herausragende Jugendstück des MuT-Klubs der ubs war etwas Besonderes. Das ernste Thema wurde durch die ausdrucksstarken Persönlichkeiten der Schauspieler lebendig.
Zuerst war ich verunsichert. Ich kam nicht mit meinem einfühlsamen Gewissen zurecht. Ich wusste nicht, ob ich traurig sein oder lachen sollte. Schließlich entschied ich mich fürs Letztere. Denn durch die unglaubliche Überzeugung der Schauspieler und deren Lockerheit konnte ich dieses Stück genießen. Außerdem fand ich die „Gespräche“ mit Phil auflockernd, und die allgemeine Dynamik der Gruppe trug dazu bei, dass ich mich in den verschiedenen Situationen selbst wiederfand. Die punkrockige Kleidung war nicht nur sehr wirkungsvoll sondern auch nach meinem Geschmack. Immer wieder wurde Poesie mit Groteskem verbunden, was bei mir einen nachhaltigen Eindruck hinterließ.
Das nachfolgende Aufführungsgespräch vermittelte mir einen deutlicheren Eindruck über die facettenreiche Gesellschaft. Viel zu oft sind wir Menschen so sehr auf den Sinn fixiert, dass wir Mitgefühl oder gegenseitigen Respekt aus den Augen verlieren. Auch die unerbittliche Wahrheit wird von den Meisten strikt ignoriert und verachtet. Seine eigene Meinung zu haben und hinter dieser standhaft stehen zu bleiben, gleicht heutzutage einem Weltwunder. Deswegen finde ich es umso wichtiger, über sogenannte heiklere Themen zu diskutieren und diese mit der Öffentlichkeit zu teilen.

Mit freundlicher Genehmigung der Uckermärkischen Bühnen Schwedt

 
(Erstveröffentlichung des Textes und des Fotos in der Online-Zeitung “Sonnensegel” vom 13.06.2012)

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