Von Anna-Margaretha Gandre (Kl. 12)
Redakteurin bei InVitrO – Die Schülerzeitung im Schaukasten und im Internet
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Nun in der 11. Klasse des Einstein-Gymnasiums war es endlich so weit, wir waren die glücklichen, die die traditionelle Bildungsreise nach Holland erleben durften. Im Vorfeld wurde viel organisiert, eingekauft und tolle T-Shirts gedruckt. Wir waren also alle ganz heiß darauf endlich zu starten. Hier nun ein Einblick in die Zeit in Holland.
1. Tag – Klappe, die erste
Regen – angekommen in Lelystad regnete es wie angekündigt. Es stand also ein Haufen von zerknautschten und ziemlich unausgeschlafenen Menschen mit einem Berg Koffer und Taschen und der Verpflegung für die kommende Woche in Lelystad am Hafen und wartete darauf, endlich auf die gebuchten Segelschiffe zu dürfen. Doch damit fange ich schon mitten im Abenteuer „Segeln in Holland“ an.
Unsere Fahrt begann am Sonntag den 10.06 2012 um 22.30 Uhr in Angermünde am Bahnhof. Nachdem alle Koffer, Taschen und das ganze Essen im schicken roten Pioch–Bus verstaut waren, ging es endlich auf in Richtung der Niederlande. Die Stimmung im Bus war super, denn alle freuten sich riesig auf ein gemeinsames Abenteuer. Einige Stunden später wurden dann alle etwas müde und versuchten, es sich notdürftig in den Gängen und auf den Sitzen des Busses gemütlich zu machen.
Nun aber zurück nach Lelystad. Als unserer Maat und unserer Skipper dann endlich auch so fit waren um uns auf unser Schiff zu lassen und wir die Koffer in unseren Mini-5 qm-Kajüten verstaut hatten, erwartete uns das erste kulturelle Highlight. Wir besichtigten die Batavia Werft. Zurück auf dem Schiff warteten alle ganz gespannt darauf, dass der Maat und der Skipper sich vorstellten und wir endlich lossegelten. Nach kurzer Einweisung setzten wir nun zum ersten Mal die Segel und schipperten gemächlich Richtung Norden nach Enkhuizen.
Dort angekommen widmeten wir uns der Raubtierfütterung. Es gab Nudeln mit Tomatensoße – eigentlich ganz simpel aber für 24 Mann in einer Küche von rund 3 m² und dem leichten Seegang im Hafen gestaltete sich die Kochaktion sehr schwierig. Nach einem kleinen Stadtrundgang machten wir es uns im Aufenthaltsraum gemütlich und gingen dann – zur Überraschung unserer Lehrer- zeitig ins Bett.
2. Tag – Nun folgt der 2. Streich
Raus aus den Federn – frühstücken und auf, auf ins Freilichtmuseum. Die Schüler, die sich im Vorfeld mit dem alten Fischerdorf auseinander gesetzt hatten, stellten uns ausgewählte Punkte des Museums vor, wie z.B. das Käselager oder die Böttcherei. Dann durften wir uns das Museum selbst noch ein wenig angucken und begaben uns dann in kleineren Grüppchen zurück zum Schiff. Gestärkt mit 5 min Terrinen und trockenem Brot hieß es dann wieder „Alle Mann an Deck und Segel setzen“. Wir befolgten die Aussage unseres Skippers und segelten dann wieder bei wenig Wind und grauem Himmel Richtung Süden in das kleine Städtchen Volendam. Umso näher wir unserem Ziel kamen umso schöner wurde zur Freude aller das Wetter. Wieder einmal hatte das Schiff von Herrn Kühn die Fahrt als erster im Hafen beendet.
Den Nachmittag, der uns nun noch zur freien Verfügung blieb, verbrachte jeder wie es im beliebte. Die meisten erkundeten die Stadt, die aus Souvenirläden, Souvenirläden und nochmals Souvenirläden bestand. Zurück auf dem Schiff gab es dann etwas zu Essen und wir machten uns nochmal auf den Weg in die Stadt. Zurück an Bord ließen wir den Abend wieder im Aufenthaltsraum ausklingen und schliefen dann friedlich in unserer Koje ein.
3. Tag – „Segel“-Tag
Heute durften wir ein wenig länger schlafen als die Tage zuvor – denn heute stand den ganzen Tag segeln auf dem Programm. Nach einem ausgiebigen Frühstück mit Brötchen für 40 Cent das Stück liefen wir aus dem Volendamer Hafen aus und es hieß „Kommt, wir fahren nach Amsterdam…“, bei relativ bewölktem Himmel und einer Windstärke von -10 Knoten gaben wir, nach ca. 3 Stunden auf fast einer Stelle mit vollgesetzten Segeln, auf und brachten den Motor in Gang und waren nun früher als eigentlich vorgesehen im Hafen von Amsterdam.
Amsterdam, die kulturelle Metropole mit einer Menge Toleranz, die öffentlichen Drogenkonsum und Prostitution ermöglicht. Wir nutzten die gewonnene Zeit und machten uns auf den 30 min entfernten Weg in die City von Amsterdam. Wieder an Bord stand dann nach dem Abendessen das Fußballspiel zwischen Deutschland und den Niederlanden an. Wir quetschten uns also gemeinsam mit der Besatzung der Zuiderzorn auf unser Deck und starrten alle auf den Mini-Fernseher, auf dem sich die Sonne wunderbar spiegelte. Etwas später am Abend schliefen wir dann wieder bei leichtem Schwanken ein.
4. Tag – One day in Amsterdam
Es hieß früh aufstehen, schnell etwas essen, dann noch schnell die Vortragsmaterialien zusammensuchen und auf ging`s in die Stadt. Dort endlich angekommen und dem einen oder anderen Fahrradfahrer knapp entkommen, startete in der City unsere Stadtrundführung in den kleinen Grüppchen. An unserem ausgemachten Treffpunkt bekam jeder ein Taschengeld, für die nun anstehenden Museumsbesuche. Die einen besichtigten das Voltermuseum, andere das Schifffahrtsmuseum. Danach ein bisschen schnöckern hier und dort und dann gings zurück zum Schiff. Lecker Abendessen und dann wieder einmal in die Stadt. Die Lehrer boten für interessierte Schüler einen abendlichen Stadtrundgang an. Mit den vielen ungewohnten Eindrücken im Gepäck kamen wir wieder am Schiff an.
5. Tag – Alles hat ein Ende
Am letzten Tag hieß es dann putzen, was das Zeug hält, Sachen packen und rein in den Bus. Wir stiegen also dann gegen 15 Uhr in den Bus ein und es ging mit ein bisschen Wehmut auf in Richtung Heimat. Alle waren geschafft und so herrschte die ersten paar Stunden Stille im Bus. Dann irgendwo mitten in Deutschland sahen wir, wie der Busfahrer endlich zielstrebig auf das große gelbe M zufuhr – endlich etwas zu essen. Gestärkt und mit Fußball gucken beschäftigt, kamen wir Angermünde immer näher. Dort angekommen, schnappten sich alle wortlos ihre Koffer und waren so schnell verschwunden, dass man sich kaum verabschieden konnte. Schon seltsam, da hat man 5 Tage auf engstem Raum zusammen verbracht und viel zusammen gelacht und plötzlich sind alle weg. Naja, vermutlich freuten sich alle einfach nur auf ihr eigenes großes Bett in ihrem großen Zimmer.
Diese Kursfahrt, mit ihrer Superorganisation, ist wirklich jedem, der die Chance darauf hat, zu empfehlen und sollte auch in den nächsten Jahren weiter ein Bestandteil des Einstein-Gymnasiums bleiben, denn genau solche Fahrten machen unsere Schule zu etwas besonderem. Ich bin der Meinung, die Fahrt stärkt den Zusammenhalt ungemein und stärkt den Jahrgang für das ABI-Jahr! Vielen Dank an alle Schüler, die sich im Vorfeld mit der Organisation der Reise beschäftigt haben und ein riesen Dankeschön an die Lehrer Herr Kühn und Frau Prill!