London Calling

Text und Fotos: Ben Schneider (10/3)
Redakteur bei InVitrO – Die Schülerzeitung im Schaukasten und im Internet
Fotos 1 und 12: Frau Schmeichel
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Es ist der 26. Januar. Ich befinde mich am Angermünder Bahnhof. Das klingt nicht besonders, aber um 22.00 Uhr ist das schon eine Besonderheit. Um die Ecke kommt auf einmal der große Doppeldeckerbus. Unsere „Ostseeperle“. Sofort stürmen die Schüler der zehnten Klassen auf die Kofferräume des Busses zu, denn jeder will so schnell wie möglich in den Bus und am liebsten nach oben. Noch schnell werden Eltern, Großeltern oder Freunde verabschiedet und dann schließt der Bus seine Türen. Unser Ziel ist klar. Wir fahren nach London!
 

Die Ostseeperle
Die Ostseeperle

 
Die Fahrt dauert lange, zumindest für die meisten. Ich sitze unten und genieße den Schlaf der den meisten der oben sitzenden verwehrt bleibt. Unsere Reise führt uns durch Belgien, Holland und Frankreich und dann mit der Fähre von Calais nach Dover. Nun befinden wir uns in Großbritannien und plötzlich fahren wir auf der linken Seite. Es ist ungefähr um eins und anstatt direkt nach London zu fahren machen wir einen kleinen Abstecher nach Canterbury. Dort konnten wir uns die Altstadt mit der wunderschönen Kathedrale anschauen und ein wenig durch die Straßen schlendern.
 
Land in Sicht! Unser erster Blick auf die Steilküste
Land in Sicht! Unser erster Blick auf die Steilküste

 
Die Kathedrale von Canterbury
Die Kathedrale von Canterbury

 
Das Wetter ist herrlich. Die Sonne lässt sich sogar blicken. Nach etwa zwei Stunden versammeln sich wieder alle am Bus und wir fahren unsere letzte Etappe nach London in den etwas außerhalb liegenden Stadtteil Bexley. Früher als erwartet treffen wir an unserem Treffpunkt ein und warten noch auf unsere Gastfamilien. Alle werden verteilt und meine Zimmerbewohner und ich sind froh, endlich unsere Betten zu sehen.
Der nächste Tag startete für die meisten wahrscheinlich zu früh, denn um 8.00 Uhr mussten alle wieder am Treffpunkt sein. Es ging in die Stadt! Wir machten eine Stadtrundfahrt und besuchten den Tower of London. Danach durften wir das „London Dungeon“ besuchen, das Gruselkabinett, in dem die dunkle Vergangenheit Londons erzählt wird. Dann machten wir uns auf den Rückweg zu unseren Gastfamilien.
 
Der Tower of London
Der Tower of London

 
Der Eingang in die dunkle Vergangenheit
Der Eingang in die dunkle Vergangenheit

 
Die Tower Bridge bei Nacht
Die Tower Bridge bei Nacht

 
Der folgende Tag führte uns in den äußeren Teil der Stadt, wo wir die riesige Schlossanlage des Hampton Court Palace besuchten. Dort trafen wir auf einen Herrn, den die Englischlehrer noch aus früheren Fahrten kannten. Er führte uns in zwei Gruppen aufgeteilt durch die großen Anlagen des Palastes. Auf dem Rückweg besuchten wir auch den Greenwich Park mit dem berühmten Null-Meridian. Dann ging es wieder zurück zu den Gastfamilien.
 
Hampton Court Palace
Hampton Court Palace

 
Der letzte Tag war für die Mehrheit der Schüler der reizvollste. Denn nachdem wir das Museum of London besucht hatten und wir unseren Treffpunkt mit der U-Bahn erreichten, durften wir in kleinen Gruppen die Stadt selbst erkunden. Viele zog es zum Shoppen in die Oxford Street. Andere wollten lieber mehr von der Stadt sehen und nutzten die sieben Stunden komplett aus. Viele kamen mit vollen Tüten zum vereinbarten Treffpunkt. Doch das eigentliche Highlight erwartete uns erst noch. Denn wir schauten uns das Musical „We Will Rock You“ von Queen an! Am Ende jubelten alle und als wir aus dem Theater raus waren wurde heftig über die Lieblingslieder und das eben gesehene diskutiert.
 
Big Ben und Houses of Parliament
Big Ben und Houses of Parliament

 
Piccadilly Circus
Piccadilly Circus

 
Millenium Bridge und St. Paul´s Cathedral
Millenium Bridge und St. Paul´s Cathedral

 
Das Dominion Theater in dem "We Will Rock You" gespielt wird
Das Dominion Theater in dem „We Will Rock You“ gespielt wird

 
Doch nun sollte es schon wieder Richtung Heimat gehen. Alle stiegen voller Freude auf das Zuhause aber auch mit etwas Wehmut über die schöne Zeit in London in den Bus. Wir machten uns wieder auf den Weg und nahmen diesmal den Eurotunnel. Am 31. Januar fuhren wir dann wieder auf der rechten Seite und erreichten gegen halb fünf wieder Angermünde.
Mir hat die Fahrt nach London persönlich viel Spaß gemacht. Es war immer sehr lustig und eine Stadt wie London ist immer sehenswert. Ich kann allen zukünftigen 10. Klassen die Fahrt nur empfehlen. Ein besonderer Dank geht an die Lehrer Frau Fritsche, Frau Nowotaski, Frau Schmeichel, Frau Grimmer und Herr Seefeld die uns bei der Fahrt begleitet haben und an unsere beiden Busfahrer Nancy und Jens.
 
Die Teilnehmer der Londonfahrt
Die Teilnehmer der Londonfahrt

5 thoughts on “London Calling

  1. Erstmal will ich mein vollen Respekt dafür aussprechen, dass du Ben, diese wundervolle Fahrt in so „wenigen“ Worten so toll beschrieben hast!
    Wir alle hatten echt viel erlebt, viel gesehen und viel gemocht an London und du hast es sehr gut in einen Text zusammengefasst. 🙂
    Es war eine tolle Fahrt und ich würde sie immer wieder gerne wiederholen!
    Danke an den Jahrgang, an die Lehrer, welche die Fahrt möglich machten und den Busfahrern, die uns vor allem sicher ans Ziel und wieder zurück brachten!

  2. Ich kann Eva da nur zustimmen, Ben! Ich finde den Artikel echt super gelungen. Es freut mich, dass Eure Reise nach England genau so erfolgreich, witzig und auch interessant war wie unsere im letzten Jahr.
    Sehr schön finde ich deine Einleitung. Nachdem ich sie gelesen hatte, wollte ich ungebedingt weiterlesen. Und genau das hat sich sehr gelohnt! Deine Fotos können sich total sehen lassen. Besonders die Tower Bridge bei Nacht hat mich beeindruckt, das Foto ist Klasse!
    Mir erging es so: Ich war sehr aufgeregt am Anfang, denn ich war mir nicht sicher, ob ich mit meinem Englisch da „durchkomme“, dazu kam die Ungewissheit, in welche Gastfamilie meine drei Mitschüleinnen und ich kommen. Wir hatten auch eine tolle, lustige, geniale Zeit in London.
    Danke, dass du allen gezeigt hast, dass es sich lohnt, sich bei dieser Fahrt zu beteiligen! Schule kann eben auch Spaß machen 😉

  3. An die Londonreise denke ich auch noch gern zurück. Deine Fotos und Beschreibungen wecken so manche Erinnerung an die eigenen Erlebnisse auf der Insel. Ich weiß noch genau, wie ich mich auf der Suche nach unserem Reisebus damals allein und ohne Handy in London verlaufen hatte, weil ich nicht bei meiner Gruppe geblieben war und mich auch nicht mehr an den Namen des Treffpunktes erinnern konnte. Glücklicherweise bin ich dann auf eine deutsche Reisegruppe aus Gransee gestoßen, die auch auf dem Weg zu diesem Platz war. Unser Bus musste letztlich meinetwegen eine ganze Stunde warten, bis ich ihn endlich gefunden hatte. Ich war aber heilfroh, dass alles gut ausgegangen ist und weiß bis heute den Namen des eigentlich eher unbedeutenden Platzes.

  4. Ja, Johannes, daran kann ich mich auch noch ganz genau erinnern. Ich hatte schon befürchtet, den Rückweg ohne meinen Sitznachbarn antreten zu müssen. 😉
    So nun aber zum Artikel: Zuerst einmal ein großes Lob an dich, Ben. Du hast es geschafft, einen guten Überblick über eure Klassenfahrt zu vermitteln. Deine Fotos sind sehr gut gelungen und es hat Spaß gemacht, den Text zu lesen.
    Was mich persönlich noch interessiert, ist, wie ihr den Aufenthalt in euren Gastfamilien erlebt habt. Als mein Jahrgang die Fahrt angetreten ist, gab’s da ganz unterschiedliche Eindrücke und es war spannend, die verschiedenen Berichte zu hören.
    Es ist toll, dass die Fahrt weiterhin angeboten wird und zugleich überraschend, wie sich die „Route“ offenbar leicht verändert hat. Ich kann mich erinnern, dass wir z.B. nicht das London Dungeon, sondern das Warwick Castle und das Castle Dungeon besichtigt haben und dass wir die Aussicht vom London Eye aus genossen (planmäßig). Wohingegen wir wiederum den Hampton Court Palace u.a. nicht aufsuchten. Danke für diesen tollen Artikel, Ben! Mehr davon, bitte!

  5. Danke für das positive Feedback. Ich glaube das ist das beste am Artikelschreiben 🙂 Zu sehen das es anderen gefällt.
    Den Aufenthalt in Gastfamilien war ich schon gewohnt (siehe Artikel: Englisches Wetter …? http://www.einsteingym.de/?p=8950) aber für die meisten war es eine komplett neue Erfahrung. Jeder war gespannt wer sich hinter dem Namen verbirgte, den wir vor der Fahrt bekamen. Der Bus stand nun also am Parkplatz und nach und nach wurden die Namen aufgerufen und der Bus wurde immer leerer. Am nächsten Tag trafen wir uns wieder im Bus und diskutierten über die Familien, das Essen und andere Eindrücke die wir am Abend noch sammeln konnten. Das Urteil war überwiegend positiv. Natürlich gab es hier und da noch kleine Schwierigkeiten aber nirgendwo ein riesiges Problem.
    Eine Fahrt mit Gastfamilien ist für mich die beste Möglichkeit ein Land richtig kennenzulernen! Den die Touri-Tour allein gibt nur wenig Rückschlüsse auf das Leben in diesem Land. Die Fahrt wäre für mich nur halb so schön ohne eine Gastfamilie gewesen!

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