Ganz normal

Von Laura Promehl (Q 2)
Fotos: Stefan Csévi (7, 15, 17, 18, 19, 20, 21) und Laura Promehl (1-6, 8-14, 16,17)
Redakteurin bei InVitrO – Die Schülerzeitung im Schaukasten und im Internet
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Es ist der 17. Februar. 2012. Du sitzt zu Hause. Es ist 20:00 Uhr und die Tagesschau beginnt. Wieder werden politische Themen, Skandale, Plagiatsvorwürfe und Politaffären aufgegriffen. Aktuell eben. Natürlich verfolgst du so auch die „Wulff-Affäre“: Christian Wulff ist Vergangenheit und Joachim Gauck tritt die Position des Bundespräsidenten an. Oft werden Staatsbesuche Gaucks im Fernsehen gezeigt: Hier eine Unterschrift unter einem Vertrag, da eine Ernennung deutscher Botschafter. Doch es ist im Fernsehen. Er wirkt unnahbar … Wie reagierst du wohl, wenn der Herr Bundepräsident plötzlich vor dir steht?
 

Ein Portraitfoto des Bundespräsidenten Joachim Gauck
Ein Portraitfoto des Bundespräsidenten Joachim Gauck

 
Zeitsprung. Es ist Dienstag, der 05. März 2013. Heute ist es soweit: Joachim Gauck besucht die Uckermark. Er besucht Angermünde. Das Städtchen, in dem ich zu Hause bin, in dem ich mir jeden Abend die Tagesschau ansehe.
Mit der „Höflichkeit der Könige“, wie der Knigge es formuliert, trifft Herr Gauck 20 Minuten zu spät am Rathausplatz ein. Aber er hat einen triftigen Grund: Vorher besuchte er den Biobauernhof in Brodowin und wollte sich im dortigen Bioladen noch ein paar Eier kaufen. Ministerpräsident Matthias Platzeck ließ es sich nicht nehmen, ihm diese Bioeier zu bezahlen.
 
Warten
Warten

 
Nachdem Herr Gauck mit einer Karawane an Polizeiautos und -motorrädern am Rathausplatz angekommen war, begrüßte er die (r)umstehenden Bürger. Bevor er deren Hände schüttelte, begrüßte er den Bürgermeister Herrn Krakow und dessen Frau.
 
Die Karawane
Die Karawane

 
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Die Ankunft

 
Begrüßung von Herrn Krakow und anderen Rgionalpolitikern
Begrüßung von Herrn Krakow und anderen Regionalpolitikern

 
Herr Gauck begrüßt Landrat Dietmar Schulze
Herr Gauck begrüßt Landrat Dietmar Schulze

 
Herr Gauck begrüßt die Bürger
Herr Gauck begrüßt die Bürger

 
Nach der Begrüßungszeremonie machten sich alle auf zu einem Altstadtrundgang. Wir spazierten die Rosenstraße und die Berliner Straße entlang und kamen schließlich an der Marienkirche an. Obwohl: Spazieren ist in meiner Rolle euphemistisch. Ich war eine viel zu unerfahrene „Journalistin“ inmitten einer Horde erfahrener Fotografen und Journalisten. Es war ein Kampf, ein gutes Foto zu bekommen. Aber ich hing mich an die Fersen einiger erfahrener Fotografen. So kam ich auch an einige gelungene Aufnahmen.
 
Großes Gewimmel vor dem Café Kobi
Großes Gewimmel vor dem Café Kobi

 
Exklusive Cake-Pops aus der Bäckerei Schreiber
Exklusive Cake-Pops aus der Bäckerei Schreiber

 
Schmeckts?
Schmeckts?

 
Ein gewohnter Blick von oben
Ein gewohnter Blick von oben

 
Herr Gauck während eines Interviews
Herr Gauck während eines Interviews

 
An den Stadtrundgang schloss sich eine Veranstaltung im Rathaus an. Allerdings nur für geladene Gäste. Herr Rall setzte sich noch dafür ein (Danke!), dass auch Redakteure der Schülerzeitung einen Platz ergattern können. Doch leider klappte dies nicht, da die Gästeliste schon Wochen vorher beim BKA eingereicht werden musste.
 
Ein Blick in die Menge
Ein Blick in die Menge

 
Prost!
Prost!

 
Herr krakow während seiner Rede
Herr Krakow während seiner Rede

 
Herr Platzeck während seiner Rede
Herr Platzeck während seiner Rede

 
Julia Schüler und Janó Schmidt unterstützten den Abend musikalisch - Herr Gauck bedankt sich
Julia Schüler und Janó Schmidt unterstützten den Abend musikalisch – Herr Gauck bedankt sich

 
Das Letzte, was wir von ihm sahen
Das Letzte, was wir von ihm sahen

 
Jetzt sitze ich zu Hause, sehe mir wieder die Tagesschau an. Und nun? Fühle ich mich anders? Ich habe Erfahrungen im Umgang mit der Kamera, mit anderen Leuten, mit penetranten Journalisten und mit einem Prominenten gesammelt. Aber ich habe wieder einmal festgestellt: Auch der Bundespräsident hat Beine bis zum Boden und wird nie den Himmel mit den Händen erreichen. Auch er ist nur ein Mensch.

8 thoughts on “Ganz normal

  1. Ein super Artikel, Laura. Auch wenn es ein Kampf war, er hat sich gelohnt: Hinter diesen Fotos musst du dich nicht verstecken, sehr gute Arbeit!

  2. Super Artikel und super Fotos, Laura. Weiter so!!!

  3. Du bzw. ihr solltet langsam eine Art Logo auf den Bildern platzieren. Das sind nämlich echt gute Aufnahmen, die geschützt sein sollten!

  4. Der höchste Amtsträger Deutschlands besucht das kleine Angermünde, was für eine Geschichte! Und die hast du wirklich ausgezeichnet in Wort und Bild festgehalten, Laura! Das ist mit Abstand der spektakulärste Artikel, den die InVitrO bislang veröffentlicht hat. Respekt und Anerkennung dafür.
    Ich finde es beeindruckend, wie gelassen und souverän Herr Gauck beim Besuch wirkt – trotz der vielen drängenden Journalisten und Schaulustigen. Auf allen deinen Fotos sieht man ihn freundlich lächelnd und ohne Starallüren ganz nah beim Volk. Deshalb passt auch deine ungewöhnliche Titelüberschrift „Ganz normal“ ziemlich gut.

  5. Liebe Laura,
    du hast dieses besondere Ereignis unglaublich anschaulich dargestellt! Beeindruckend sind nicht nur deine verbalen Schilderungen, sondern ganz besonders die Fotos. Wie du es geschafft hast, in dem Gedränge so gute Treffer zu ergattern, ist einfach spitze! Ich bin mir sicher, dass manch ein Profi vor Neid erblassen würde!
    Dem „Tipp“ kann ich übrigens nur beipflichten! (Und den anderen Kommentatoren natürlich auch!!!)

  6. Liebe Laura,
    großes Lob für diese tolle Arbeit!
    Die Fotos (sehr amüsante Momentaufnahmen, stimmige Lichtverhältnisse …) und der Text sind sehr professionell!
    Da haben sich dein beschriebener „Welpenschutz“ beim Bundespräsidenten und natürlich dein Können wirklich ausgezahlt.
    Mach weiter so! Du bist eine große Bereicherung für unseren Internet-Auftritt!

  7. Wahnsinnsartikel und geniale Fotos, Laura!
    Ich bin immer wieder erstaunt, wie du das machst. Erst dachte ich mir, ich habe ja ganz schön was verpasst. Aber dein Artikel vermittelt, zumindest ein Stück weit, das Gefühl, man wäre live dabei gewesen. Das Foto von Herrn Gauck, wie er einen „Cake-Pop“ isst, gefällt mir besonders gut! Auch die Art, wie du schreibst: So ehrlich (Zuspätkommen, Warten u.ä.)! Das macht den Text so lesenswert, er wirkt nicht „wie aus der Luft gegriffen“. Letztendlich hast du bewiesen, dass selbst diese große „Challenge“ für dich kein Hindernis darstellte. Und ich persönlich finde, du könntest bei der „Journalistin“ das nächste Mal gern die „“ weglassen. 😉

  8. Liebe Laura, ich finde gut das du deine Artikel immer so gut schreibst ,das ich mich fühle als stünde ich neben dir. Deine Vormolierungen finde ich übrigens auch sooo toll und auch das auf diese Veranstaltungen gehst und wenn du erst mal das bist nicht sagst ach nein jetzt habe ich auch keine Lust mehr.Die Fotos :1A also uch von der Schärfe her … bevor ich hier nicht mehr aufhören kann zu schreiben : MACH WEITER SO !!! 😉

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