Aus der Welt des unvorstellbar Kleinen

Von Miriam Machein (Q2) und Melanie Petzel (Q2)
Fotos: Humboldt Universität
Gastredakteurinnen bei InVitrO – Die Schülerzeitung im Schaukasten und im Internet
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Atome bestehen aus Protonen, Neutronen und Elektronen. Jedes Element hat eine bestimmte Anzahl von Nukleonen im Kern. Atomkerne kann man spalten.
Soweit der Stand der Dinge. Das sind Fakten, die uns in der Schule vermittelt werden und die meist gut verständlich sind. Doch was, wenn dieses Bild auf die Dinge sehr eingeschränkt ist? Wenn auf einmal Protonen noch weiter teilbar sind oder aus kollidierenden Protonen ganz neue Teilchen entstehen?
Dann sind wir in der Welt der Teilchenphysik angekommen. Einen Einblick in dieses Gebiet haben wir am Freitag, dem 15. März 2013 bei den Internationalen Masterclasses in Adlershof bekommen.
Wir hörten dort drei Vorträge, mit denen uns der Einstieg in das Standardmodell der Teilchenphysik und in die gängigen Forschungsmethoden erleichtert wurde. Erstaunlich war, dass trotz des straffen Programms und der jeweils einstündigen Vorträge keine Unruhe oder gelangweilte Gesichter erkennbar waren. Doch wenn man, wie wir beide und Jonas Schaefer,  live dabei war, dann kann man das gut nachvollziehen. Es wurden Fragen aufgegriffen wie z.B.:
– Woraus besteht unsere Welt wirklich?
– Woraus bestehen wir wirklich?
– Was sind die fundamentalen Kräfte unseres Universums?
– Wie ist alles entstanden?
– Warum existieren wir überhaupt?
Fragen, auf die im Physikunterricht leider nicht eingegangen wird.
 

Die Schüler, während sie einem Fortrag lauschen
Die Schüler, während sie einem Vortrag lauschen

 
Trotz der knappen Zeit gab man den Schülern die Möglichkeit, Kraft zu tanken. Es wurden Getränke und Gebäck zur Verfügung gestellt. Außerdem war die längere Pause ein guter Zeitpunkt, die Cafeteria zu nutzen. Dort konnten wir nicht nur zu Mittag essen, sondern uns auch mit anderen Besuchern über diesen Tag austauschen.
Danach versammelten wir uns wieder im Konferenzraum und die Reise durch die Teilchenphysik ging weiter. Nun hatten wir die Chance, unser Wissen anzuwenden. Man stellte uns ein Computerprogramm zur Verfügung, das uns ausführlich von Studenten erklärt wurde. In Partnerarbeit sollten wir nun die abgebildeten Teilchen im Teilchenbeschleuniger erkennen und bestimmen. Unsere Ergebnisse wurden zusammengefasst und auf eine Plattform hochgeladen. Dies war wichtig für den nächsten Schritt.
 
Miriam Machein und Melanie Petzel forschen mit Hilfe des Computerprogramms
Miriam Machein und Melanie Petzel forschen mit Hilfe des Computerprogramms

 
Danach folgte eine Videokonferenz. An ihr nahmen Schüler und zwei Experten aus dem CERN teil. CERN ist die Europäische Organisation für Kernforschung. Wir konnten Fragen stellen und unsere Ergebnisse präsentieren. Sie wurden dann mit den Erkenntnissen der anderen verglichen. Das musste natürlich auf Englisch erfolgen. Deswegen wurden jeweils zwei freiwillige Schüler festgelegt, die dies übernahmen. Es schien, als hätten alle Beteiligten Spaß an der Videokonferenz gehabt.
 
Während der Videokonferenz
Während der Videokonferenz

 
Der Tag neigte sich nun langsam dem Ende. Jetzt stand nur noch ein kleines Quiz an, dass wir zu beantworten hatten. Die Antworten fielen im Laufe der Vorträge. Und zum Schluss bekam jeder Besucher ein Teilnahmezertifikat.
Zusammenfassend kann man sagen, dass der Tag eine große Bereicherung war. Es war sehr schülerbezogen und gut organisiert. Zusätzlich durften wir noch jede Menge Informationsmaterial mitnehmen. Wir konnten unseren Horizont im Bereich der Teilchenphysik erweitern und lernten neue Leute kennen.

1 thought on “Aus der Welt des unvorstellbar Kleinen

  1. Sehr guter Artikel von euch beiden und ein wirklich spannendes Thema, das sich daraus eröffnet. Für mich ist die Elementarteilchenphysik so faszinierend, weil sie komplett an unserem Vorstellungsvermögen vorbei geht. Sie zeigt aber zugleich, zu welchen Fähigkeiten der Mensch dennoch in der Lage ist, wenn er die Regeln der Wissenschaft und vor allem die Sprache der Mathematik beherrscht. Das beste Beispiel dafür ist das Higgs-Teilchen, dessen Existenz schon in den 1960er vorausgesagt, seitdem mit großem Aufwand gesucht und letztlich im vergangenen Jahr im CERN nachgewiesen wurde.

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