Nur noch Haut und Knochen (II)

Von Ina Volksdorf (Q 2)
Gastredakteurin bei InVitrO – Die Schülerzeitung im Schaukasten und im Internet
—————————————————————————————————————————————————-
Auslöser für Magersucht und Bulimie sind unter anderem ein geringes Selbstwertgefühl und ein damit verbundenes Unwohlfühlen im eigenen Körper. Bemerkungen von Leuten aus dem Umfeld zur Figur können ebenfalls Essstörungen hervorrufen. Aber auch die soziale Herkunft spielt eine Rolle. So ist zum Beispiel das Risiko bei Kindern und Jugendlichen aus sozial schwächeren Familien erhöht.
Auch Stress kann ein Grund für Essstörungen sein. Die Mitglieder der Projektgruppe redeten deshalb darüber redeten, wie man Stress am besten bewältigen kann. Ein weiterer Grund für Essstörungen, der behandelt wurde, waren „Schönheitsideale“. Die Teilnehmer stellten dabei fest, dass neben Äußerlichkeiten auch Charaktereigenschaften ein wichtiger Bestandteil ihres Schönheitsideals sind.
Folgen von Essstörungen können u.a. das Ausbleiben der Monatsblutung bei Frauen oder der Potenzverlust bei Männern, Nierenschäden und Herzrhythmusstörungen sein. Da der Körper nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt ist, haben Menschen mit Essstörungen oft sehr trockene Haut und brüchige Haare. Speziell bei Bulimiekranken verfärbt die Magensäure die Zähne gelblich.
Leiterin Miriam Machein betonte, wie wichtig es ihr ist, in der Projektwoche nicht nur die notwendigen Fakten zu vermitteln. Viel mehr möchte sie den Anderen das Thema auch auf emotionaler Ebene näher bringen. „Es kann jeden treffen.“ Mirjam will auf dieses in der Gesellschaft zu wenig beachtete Problem aufmerksam machen.
Veranschaulicht wurde das Thema z.B. durch Lieder wie „Superchick“ von Courage oder Silverchairs „Ana’s Song“. Beim zweiten Titel ist nicht, wie viele wahrscheinlich denken würden, ein Mädchen gemeint. „Ana“ ist eine Abkürzung für das Wort „anorexia“, das auf deutsch Magersucht bedeutet. Ebenfalls passend zum Thema beschäftigten sich die Schülerinnen mit „Alice im Hungerland“, einer Autobiografie von Marya Hornbacher. Sie sahen einen Film, über welchen sie anschließend diskutierten.
Gemeinsam mit der betreuenden Lehrkraft Frau Probstmeyer redeten sie über gesunde Ernährung. Persönlich findet Frau Probstmeyer besonders den Fall der Marya Hornbach erschreckend. Marya Hornbach erkrankte bereits im Alter von neun Jahren an Bulimie, wurde später magersüchtig wurde und wog im Alter von 19 Jahren als junge Erwachsene nur noch 26 kg.
Oft sehen die Betroffenen nicht ein, dass sie krank sind. Nur selten kann das Problem innerhalb der Familie gelöst werden. Eltern können ihr Kind unterstützen, indem sie es motivieren, fachliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Aber ist es wirklich erstrebenswert dünner als Heidi Klum zu sein? Essstörungen sind lebensbedrohlich. Selbst, wenn der- oder diejenige von der Sucht loskommt, bleiben die gesundheitlichen Schädigungen oftmals lebenslang.
Miriam findet es schade, dass das Thema von vielen Menschen relativiert wird und es sie nicht ansatzweise berührt. Sie erinnert daran, dass nicht nur die Süchtigen selbst betroffen sind, sondern auch ihre Mitmenschen mitfühlen und leiden. Außerdem möchte sie andere anregen, über ihr eigenes Essverhalten nachzudenken, denn kaum ein Mensch ernährt sich optimal. Es wird ein weiterer Artikel folgen, der sich ausführlicher damit beschäftigt.

Schreibe einen Kommentar