Kein gewöhnlicher Wandertag: Schülerinnen und Schüler besuchten die Gedenkstätte Sachsenhausen

„Es ist geschehen und folglich kann es wieder geschehen“ sagte einst der Holocaust-Überlebende Primo Levi. Gemeint waren die Verbrechen der Nationalsozialisten an Millionen von Juden und anderen Minderheiten in der NS-Zeit.

51 Neuntklässler vom Einstein Gymnasium Angermünde machten sich am 18. Mai auf den Weg nach Oranienburg, um sich in der Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Sachsenhausen von diesem dunklen Kapitel der deutschen Historie einen Eindruck zu verschaffen.

Im Fach Geschichte lernt man viel über diese Zeit, aber vor Ort ist es noch einmal anders. Der scheußliche Geruch der Unterkünfte, der geringe Platz für die Menschen in den völlig überbelegten Baracken geben Zeugnis von den grausamen und unmenschlichen Lebensbedingungen im Lager.

Nach einer Führung über das Gelände besichtigen die Schüler die dezentralen Ausstellungen. Eigenständig müssen sie dazu gestellte Aufgaben bearbeiten. Was sie herausfinden sind nicht nur Zahlen und Fakten. Auch lesen und hören sie von Schicksalen einzelner Häftlinge, von Juden, Homosexuellen, Sinti und Romas, Geistlichen und anderen Opfergruppen. Im Lager wurden sie gedemütigt, mißhandelt und viele von ihnen ermordet.

Die Frühlingssonne scheint, aber es ist kein fröhlicher Wandertag, aber ein doch so Wichtiger. Das empfinden auch die Schülerinnen und Schüler so. Deswegen gedenken sie am Ende der Exkursion der Opfer des KZ Sachsenhausen. Gedichte werden vorgetragen. Zum Schluss stimmen alle in das Lied „Somewhere over the Rainbow“ ein. Wir können die Verbrechen nicht ungeschehen machen. Aber wir können etwas gegen das Vergessen tun, auf dass es nie wieder geschehe.

Wilfried Neugebauer

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