Von Carolin Michelle Alm (damals Kl. 8/3, jetzt Kl. 9/3)
Redakteurin bei InVitrO – Die Schülerzeitung im Schaukasten und im Internet
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Clay ist verliebt. So wie man das als Jugendlicher nun mal ist. Er liebt Hannah Baker, seine Mitschülerin. Sie redeten auf einer Party mal etwas, aber das wars dann auch schon. Er ist zwar sehr schüchtern, doch er will sie gerne näher kennenlernen. Wohl eher, er wollte sie kennenlernen. Jetzt ist es zu spät, sie ist tot. Sie nahm sich das Leben. Suizid. Ein Schock für alle …
„Warum?“ – Die große Frage steht im Raum. Zwei Wochen nach ihrem Tod bekommt Clay ein Paket ohne Absender. In diesem Paket befinden sich sieben Kassetten. Doch seine Freude über das erhaltene Paket sollte bald vergehen. Es ist Hannah auf den Kassetten. Ihre Stimme. Clay versteht nichts mehr.
Diese sieben Kassetten hat sie vor ihrem Tod aufgenommen. Sie erzählt ihre Leidensgeschichte. 13 Gründe sind es, warum sie keinen Sinn mehr sah. Warum sie es nicht mehr ausgehalten hat. Jede Person die dieses Paket bekommt, ist einer dieser Gründe. Wenn das Paket nicht weitergeschickt wird, gerät eine Kopie der Kassetten an die Öffentlichkeit. Auch Clay. Er dachte erst, es sei falsch adressiert. Die Adresse war richtig. Das bemerkt er erst, als Hannah von Clays Handeln erzählt. Musste es so enden? Er liebte sie, und sie wusste es auch!
Auf fast schon ironische, aber traurige Weise spiegelt Jay Asher in seinem Buch „Tote Mädchen lügen nicht“ die Kaputtbarkeit eines jungen Mädchens wieder. An manchen Stellen möchte man eigentlich lachen, doch dann wird einem bewusst, wie dieses Mädchen innerlich zerbricht. Sie hatte ihre ganze Zukunft noch vor sich. Doch der Tod erschien ihr leichter als das Leben.
Je länger man dieses Buch liest, umso mehr realisiert man, wie verletzbar wir Menschen doch sind. Ohne Ausnahme. Es gibt Dinge, die bringen jeden zu Boden. Die Frage ist nur, wer aufsteht und weitergeht. Hannah hätte auch weitergehen können!
„‘Es tut mir leid‘. Das waren ihre Worte. Und wann immer ich sie höre, werde ich an sie denken müssen. Doch einigen von uns werden sie nicht über unsere Lippen kommen. Einige werden ihr nicht verzeihen, dass sie sich umgebracht und anderen die Schuld gegeben hat. Ich hätte ihr geholfen, wenn sie es zugelassen hätte. Ich hätte ihr geholfen, weil ich wollte, dass sie lebt.“
Doch jetzt ist es zu spät. Sie ist daran kaputt gegangen. Sie hätte leben können. Es gibt mindestens einen Grund dafür. Auch wenn dieser tief versteckt ist. Es gibt immer diesen einen Grund zum leben. Es ist deine Aufgabe ihn zu suchen.
2 thoughts on “Tote Mädchen lügen nicht”
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Ich hab das Buch auch bereits mehrmals gelesen und muss sagen, dass du es nicht hättest besser zusammen fassen können. Ich kann es wirklich nur empfehlen, und ich denke nicht, dass es schaden kann, sich mal intensiv mit den Themen, die in diesem Buch angesprochen werden, auseinander zu setzen. 😉
Deine Zusammenfassung zwingt einen ja fast schon das Buch lesen zu wollen. Ich habe es daher auf meiner langen Leseliste oben angestellt. Danke für den Tipp!